Müll-Aufreger

Deutsche Comedy-Legende lästert im TV heftig über Franken - das ist der Grund

Jannik Westerweller

Nordbayern.de

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30.9.2024, 11:06 Uhr
Bei diesen Regelungen kann Ingo Appelt nur den Kopf schütteln.

© Ina Brechenmacher; IMAGO / Andreas Weihs Bei diesen Regelungen kann Ingo Appelt nur den Kopf schütteln.

Er gilt als Frankens schönster See, wurde erst kürzlich vom ADAC in das Ranking der schönsten Seen Deutschlands aufgenommen - doch nun erlangt der Brombachsee unrühmliche Bekanntheit. Die neue Fernsehsendung "Geht’s noch?! - Die irrwitzige Verbrauchershow" dreht sich um skurrile Geschichten aus dem Verbraucheralltag. Gleich in der ersten Folge nimmt Comedian Ingo Appelt den Brombachsee kräftig aufs Korn.

Grund dafür sind die kontroversen Müllregelungen. Denn das Müllkonzept am Brombachsee soll Müll auf den Flächen und überfüllte Mülleimer vermeiden, Besucher sollen ihren Müll größtenteils wieder mit nach Hause nehmen. Nur für Hundekotbeutel und Babywindeln stehen weiter Müllbehälter bereit. Appelt macht sich über die Einführung des Konzepts lustig: "Weil die bösen Bürger sind nämlich an den See gefahren und haben ihren Hausmüll am See in den Mülltonnen entsorgt."

Auf einen Fall aus dem Sommer 2023 kommt der Comedian zu sprechen. Anlässlich ihres 40. Hochzeitstages wollte das Ehepaar Heidmann, "ein reizendes Paar", einen romantischen Spaziergang um den Brombachsee unternehmen. Dahin war die Romantik jedoch, als Klaus-Dieter Heidmann nach einem Niesanfall sein Taschentuch in einem Mülleimer entsorgte. Dafür wurde er von gleich vier Kontrolleuren verwarnt. 78 Euro standen letztlich auf dem Bußgeldbescheid - "und da kann der Kollege noch froh sein", sagt Appelt, denn es sei ja nur ein Taschentuch gewesen. Heidmann erklärte damals, er habe mit dem Wegwerfen seiner "Nasenwindel" das Seegelände vor Verschmutzung bewahren wollen, stattdessen lautete der Vorwurf "Verunreinigen und Wegwerfen von Gegenständen"

Experte Sascha Roth vom Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft erklärt, wie unsinnig diese Regelung tatsächlich ist: "Wenn man Windeln und Hundekot anschaut, dann gibt es eigentlich nur noch eine Entsorgungsmöglichkeit und das ist die Müllverbrennung" - das Taschentuch würde schlicht mit verbrannt werden, er sehe hier kein Problem.

"Geht’s noch?!", fragt Ingo Appelt im Anschluss und gibt auch prompt die Antwort: "Da geht noch einiges!"

Denn nicht nur der Brombachsee muss Federn lassen, auch die Stadt Bamberg nimmt der Comedian aufs Korn. Denn die Tonnen werden von den Mitarbeitern der Abfallentsorgung nur geleert, wenn bestimmte Regeln eingehalten werden - und das sind 23 Regeln an der Zahl. So müssen die Tonnen beispielsweise mindestens 20 Zentimeter auseinander stehen, der Standplatz darf vom Entleerungsort maximal 15 Meter entfernt sein, es dürfen keine Treppen oder Stufen auf dem Weg sein - wird eine Regel nicht eingehalten, wird der Müll nicht geleert. Ingo Appelt findet: Das ist doch Müll."