25-Jährige im Gespräch mit der SZ

„Die kennen das gar nicht“: Söder-Tochter Gloria teilt in Podcast gegen Politiker aus

11.11.2024, 12:11 Uhr
Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von Bayern, und seine Tochter Gloria-Sophie Burkandt bei der Eröffnung der Bayreuther Festspiele.

© Daniel Karmann/Daniel Karmann/dpa Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von Bayern, und seine Tochter Gloria-Sophie Burkandt bei der Eröffnung der Bayreuther Festspiele.

"München persönlich" heißt der Podcast der Süddeutschen Zeitung, die nach Aussagen von Podcast-Host René Hofmann ein ganz besonderes Verhältnis zur CSU und zu Markus Söder pflege. Es ist also wenig verwunderlich, dass dort auch die Töchter amtierender oder ehemaliger Ministerpräsidenten zu Gast sind.

Bei einer Live-Aufzeichnung war es nun Söders Tochter Gloria-Sophie Burkandt, die sich den Fragen des SZ-Redakteurs stellte. Die erste bezog sich gleich auf das Verhältnis zwischen Vater und Tochter: Ob Markus Söder denn wisse, dass sie heute zu Gast bei dem SZ-Podcast sei. "Ich glaube, seine Spione hat er schon irgendwo", sagt Gloria-Sophie Burkandt. Es ist nicht der letzte interessante Einblick, den die 25-Jährige in dem rund 20-minütigen Podcast geben wird.

Denn in "München persönlich" wird es, wie der Titel schon erahnen lässt, auch konkreter. Einst war das Model der Jungen Union beigetreten mittlerweile gibt sie sich politisch neutral. Auf die Frage, ob sie selbst einmal in die Politik eintreten würde, antwortet das Model: "Kann schon mal sein, in 30 Jahren vielleicht." Im Moment wolle sie sich als Künstlerin nicht auf eine Partei fokussieren. Politisch interessiert gibt sie sich in dem Gespräch dennoch: Die Rückritte von SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert und Grünen-Vorsitzende Ricarda Lang habe sie bedauert. "Das finde ich sehr schade", handle es sich dabei doch um Persönlichkeiten, die die jungen Leute tragen würden.

Besorgt zeigte sich die 25-Jährige auch über derzeitige Krisen, stabile Politik sorge für stabile Menschen. Burkandt resümiert: "Wenn sich sonst niemand anbietet, dann muss ich einspringen", das Publikum kichert. Doch unterschätzen sollte man Söders Tochter wohl nicht. Sie selbst werde von Medien über ihre Meinung gefragt, während anderen "jungen smarten Leuten" diese Plattform verwehrt bleibt.

Stellvertretend spreche sie dann über diese Themen oder suche das Gespräch mit ihrem Vater. Auf die Frage, welches Thema ihrer Meinung nach am meisten dränge, findet sie deutliche Worte: "Eigentlich, the real life. (...) Ich fahre mit der U-Bahn, der Straßenbahn, ich gehe zu Lidl", sie lebe mitten im Leben, Politiker würden das gar nicht kennen. Neben Verteuerungen sehe sie den hohen Bürokratieaufwand für junge Unternehmen als eines der drängendsten Probleme.

Nach ihrem politischen Vorbild gefragt, muss die Doktorandin gar nicht lange überlegen: "Was man von Angela Merkel lernen kann, ist eine unglaubliche Diplomatie. Was sie für eine Kraft in sich hat, ist echt faszinierend." Und: "Stabilität, das kann ich noch von ihr lernen", lacht sie.