Runder Geburtstag

Die wilden Zeiten sind vorbei - Stéphanie von Monaco wird 60

01.02.2025, 04:32 Uhr
Die Prinzessin konzentriert sich heute auf ihre Rolle als Wohltäterin, dreifache Mutter und Großmutter zweier Enkelinnen. (Archivbild)

© Daniel Cole/AP/dpa Die Prinzessin konzentriert sich heute auf ihre Rolle als Wohltäterin, dreifache Mutter und Großmutter zweier Enkelinnen. (Archivbild)

Kurze Haare, runde Brille, dazu meist ein Outfit, das lässig und entspannt wirkt. Eine Frau, die in sich ruht. Von dem bewegten Liebesleben des fürstlichen "Enfant terrible", das sich einst in einem Videoclip im knappen Bikinihöschen auf dem Strand räkelte, zeugen nur noch die Schlagzeilen alter Zeitungen. Heute geht Stéphanie von Monaco, die am 1. Februar 60 Jahre alt wird, in ihrer Rolle als Wohltäterin, dreifache Mutter und Großmutter zweier Enkelinnen auf.

Ihr jüngstes Enkelkind, Constance, kam Anfang Dezember 2024 zur Welt. Das sei ein unglaubliches Glück, sagte die Prinzessin in einem Interview mit der Frauenzeitschrift "Gala". Zu der zweifachen stolzen Großmutter haben sie ihr Sohn Louis und dessen Frau Marie gemacht. 

Über ihre Rolle als Großmutter begeisterte sie sich auch in der Wochenzeitung "Point de Vue": "Ich freue mich sehr für die beiden und egoistischerweise auch für mich als Großmutter. Ich freue mich sehr, es wieder zu sein, denn es ist ein schönes Abenteuer."

Clan-Chefin

Louis ist Stéphanies ältestes Kind. Der 32-Jährige stammt aus ihrer ersten Ehe mit Ex-Leibwächter Daniel Ducruet, von dem sie auch die 30-jährige Tochter Pauline hat. Ihr drittes Kind, die 26-jährige Camille, stammt aus ihrer Beziehung mit Jean-Raymond Gottlieb, ebenfalls einer ihrer früheren Leibwächter. 

"Die Familie ist der stärkste Anker, den man haben kann", sagte sie der "Gala". Sie mag große Familien, in denen alle zusammenkämen. Das sei ihr und ihren Kindern gelungen. Sie hätten einen kleinen Kokon geschaffen. Zu ihren schönsten Momenten im Leben zählte auch die Geburt ihrer Kinder. In einem früheren dpa-Interview sagte sie: "Mutter zu sein - das ist der schönste Beruf". 

Stéphanie selbst hat ihre Mutter mit 17 Jahren verloren. Sie saß in dem Auto, mit dem 1982 Patricia Gracia tödlich verunglückte. 

Skandale und Liebe ohne Standesgrenzen

Die Boulevardpresse liebte Stéphanie, deren Liebesleben immer wieder für Schlagzeilen sorgte. Statt Adlige und reiche Männer zu lieben, schenkte sie ihr Herz Leibwächtern, Zirkuskünstlern und anderen unkonventionellen Partnern. Doch keine ihrer Beziehungen hielt lange. 

Von Ducruet, den sie 1995 nach der Geburt ihrer beiden Kinder Louis und Pauline heiratete, ließ sie sich nur ein Jahr später scheiden. Sie verzieh ihm seinen Flirt mit einer belgischen Stripperin nicht.

Das Verhältnis zu Gottlieb ging kurze Zeit nach der Geburt von Camille in die Brüche. Die heimliche Hochzeit im September 2003 mit dem fast zehn Jahre jüngeren Zirkuskünstler Adans Lopez Peres war erneut gefundenes Fressen für die Boulevardpresse - ebenso die Scheidung 14 Monate später. 

Model, Popstar, Designerin

Ohne Rücksicht auf Etiketten versuchte sie in den 1980er-Jahren, sich als Sängerin und Künstlerin einen Namen zu machen. Ihre erste Platte Mitte der 80er Jahre mit dem Titel "Ouragan" (englisch: "Irresistible") wurde ein Hit und eroberte die Charts in mehreren Ländern. 

Auch "One Love To Give", ihre Single-Auskopplung, stürmte die Hitlisten. Als neuer Stern am Musikhimmel erstrahlte die Pop-Prinzessin jedoch nur kurze Zeit. Auch ihre Karriere als Designerin war von kurzer Dauer. 1985 lancierte sie "Pool Position", eine Kollektion von Badeanzügen und Strandbekleidung, für die sie auch als Mannequin posierte. Ein Abenteuer, das 1987 endete.

Ähnliche Interessen bei den Töchtern 

Ihrer Tochter Pauline hat Stéphanie ihre einstige Liebe zur Mode vermacht. 2018 lancierte die junge Frau ihre Kollektion "Alter Design" - umweltbewusst und unisex. Und Camille hat die karitative Ader ihrer Mutter geerbt. 

Nach dem tödlichen Unfall einer ihrer Freunde rief sie "Be Safe Monaco" ins Leben, ein Verein der gegen Trunkenheit Jugendlicher am Steuer kämpft. Auch Stéphanies Leidenschaft für die Zirkuswelt teilt sie mit ihr. Seit Jahren schon steht Camille an ihrer Seite, wenn sich alljährlich der Vorhang zum Start des Internationalen Zirkusfestivals von Monte-Carlo öffnet, dessen Präsidentin Stéphanie ist. Seit dem Tod ihres Vaters Rainier III. im Jahr 2005 findet das Event unter ihrer Schirmherrschaft statt. 

Seit dem Tod ihres Vaters Rainier III. im Jahr 2005 findet das Internationale Zirkusfestival von Monte-Carlo unter Stéphanies Schirmherrschaft statt. (Archivbild)

Seit dem Tod ihres Vaters Rainier III. im Jahr 2005 findet das Internationale Zirkusfestival von Monte-Carlo unter Stéphanies Schirmherrschaft statt. (Archivbild) © Eric Gaillard/Pool Reuters/dpa

Im Jahr 2004 hat Stéphanie die Aids-Hilfe-Vereinigung Fight Aids Monaco gegründet, der sie seitdem vorsteht. 2006 wurde die Prinzessin zur Sonderbeauftragten der internationalen Organisation UNAIDS ernannt, die sich dem Kampf gegen HIV/AIDS widmet. Heute ist sie deren "Botschafterin des guten Willens". 

"Fehler sind wichtig"

Stéphanie hat keine ihrer Lebensentscheidungen je bereut: "Fehler sind wichtig, weil man aus ihnen lernt. Ich würde in meinem Leben nichts anders machen wollen, sonst wäre ich nicht die, die ich heute bin", sagte sie in dem dpa-Interview. 

Heute geht sie in ihrer Familie und ihrer karitativen Arbeit auf. Den Kranken Zeit zu widmen, ihnen zu helfen und zu wissen, dass man das Leiden zumindest etwas lindern kann, erfülle sie, wie sie weiter sagte: "Unsere Welt ist sehr ichbezogen, sehr egoistisch. Diese Arbeit ist für mich zu einer Art Lebensantrieb geworden."