Erlebte "dunkles Loch"
"Etwas wuchs in mir, und ich wollte es nicht" - GNTM-Siegerin macht Abtreibung publik
5.9.2024, 10:40 UhrMit gerade einmal 19 Jahren gewann Stefanie Giesinger 2014 die neunte Staffelt der Castingshow "Germany’s Next Topmodel". Seitdem ist die 28-Jährige erfolgreich in der Modelbranche tätig. Als Fanliebling hat sie sich außerdem auch auf Instagram eine Reichweite von mehr als fünf Millionen Followern aufgebaut. In ihrem jüngsten Projekt, dem eigenen Podcast "G-Spot" teilt sie, neben ihren Modelfotos und Videos, ihre Gedanken zu intimen und bewegenden Themen.
Nun hat das Model in offenen Worten über ihre Abtreibung geschrieben, die sie vor Monaten vornehmen ließ. "Vor rund einem Jahr wurde ich schwanger, und es folgten unglaublich schwere Monate", schrieb die 28-Jährige auf Instagram. "Ich wollte keine Mutter werden, zumindest zu diesem Zeitpunkt nicht."
"Ich wusste mir stehen Höllenwochen bevor"
Giesinger teilte mit ihren 5,2 Millionen Followern, wie herausfordernd es allein gewesen sei, an Informationen zu Schwangerschaftsabbrüchen zu kommen und wie sie in der Zeit mit Gefühlen wie Scham, Angst, Zweifel und Trauer zu kämpfen hatte. In ihrem Podcast spricht sie darüber, dass der Gynäkologe ihre Entscheidung, dass Kind nicht zu behalten, nicht ernst genommen hätte. Auch der Pflichttermin bei "Pro Familia", den man vor einer Abtreibung wahrnehmen muss, sei kein leichter gewesen: "Mein Herz schlug schnell und die Übelkeit kam hoch. Ich wusste mir stehen jetzt Höllenwochen bevor und ich muss mich zusammenreißen, um sie zu überstehen."
Das Model fiel in ein "Dunkles Loch"
"Mein Körper veränderte sich, etwas wuchs in mir und ich wollte es nicht." Sie habe sechs Wochen warten müssen, bis ihr die befruchtete Eizelle per Operation entfernt wurde, schrieb sie. "Die plötzlich abfallenden Hormone, das schlechte Gewissen und die Überforderung stürzten mich in ein dunkles Loch, aus dem es schwer war, irgendeinen Lichtblick zu erkennen." Rückblicken beschreibt sie die Zeit als Phase einer Depression. Sie sei dankbar für die Menschen, die sie in der Zeit nach dem Eingriff aufgefangen hätten, "und für das Privileg, über meinen eigenen Körper entscheiden zu können". In den Kommentaren zu ihrem Post dankten ihr viele Frauen für ihren Mut, dieses Erlebnis öffentlich zu machen.