Traurige Nachricht nach Weihnachten

Fernsehstar und "Bella Block"-Darstellerin Hannelore Hoger gestorben

Erik Thieme

E-Mail zur Autorenseite

27.12.2024, 09:05 Uhr
Hoger war als "Bella Block" bei einem großen Publikum beliebt. (Archivbild)

© IMAGO/IMAGO/Sven Simon Hoger war als "Bella Block" bei einem großen Publikum beliebt. (Archivbild)

Die beliebte Schauspielerin Hannelore Hoger ("Bella Block") ist tot. Das teilte das ZDF auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Der Fernseh-, Film- und Bühnenstar starb laut Mitteilung des Managements bereits am 21. Dezember in Hamburg.

Bis zum Jahr 2018 war Hoger in der ZDF-Erfolgsreihe "Bella Block" zu sehen, in der sie fast ein Vierteljahrhundert und 38 Folgen lang als kauzige Kommissarin auf Verbrecherjagd ging. Wie alt Hoger geworden ist, bleibt unklar, denn die Grimme-Preisträgerin fand die Frage danach stets "uncharmant" – so schwankten die Angaben zu ihrem Geburtsjahr zwischen 1941 und 1943.

Nach Informationen der "Bild" litt Hoger schon seit mehreren Jahren an einer Krankheit, an deren Folgen sie nun gestorben sei.

In Hamburg geboren, ging Hoger nach ihrem Schauspielstudium zunächst zur Bühne. Unter anderem in Ulm, Bremen, Berlin, Bochum und Hamburg feierte sie Erfolge – vor allem mit den Regisseuren Peter Zadek und Augusto Fernandes. Komödiantisches Talent bewies die Schauspielerin in Helmut Dietls Schickeria-Glosse "Rossini" (1997), in der sie als Klatschreporterin neben Kollegen wie Götz George und Mario Adorf brillierte. Doch die Rolle, für die sie von einem großen Publikum am meisten geliebt wurde, war die der Bella Block in der gleichnamigen "ZDF"-Krimireihe.

"Die Sterne am Theaterhimmel trauern. Hannelore Hoger war der Inbegriff einer großen Schauspielerin", zitierte Hogers Management den Hamburger Kultursenator und Präsidenten des Deutschen Bühnenvereins, Carsten Brosda. "Ganz gleich ob am Theater, im Film oder im Fernsehen - sie verstand es, sich Charakteren vollständig anzuverwandeln und dabei in der Rolle stets präsent zu bleiben. Ihre Kunst war das psychologisch feinfühlige Spiel, ihre Gabe das Gespür für ein großes Publikum, und ihre Leidenschaft die unbedingte Freiheit."

Brosda weiter: "Hamburg und die Schauspielwelt trauern um eine beeindruckende Persönlichkeit, deren Werke noch lange wirken werden."

Sie wollte, dass der Tod schnell und ohne Siechtum kommt

Die Schauspielerin las außerdem etliche Hörbücher ein und ging gern auf Lesereisen. In ihrer Biografie "Ohne Liebe trauern die Sterne" (Rowohlt) hat Hoger 2017 auch ihre Gedanken über den Tod formuliert: "Über uns schwebt das Damokles-Schwert. Je weiter das Leben voranschreitet, umso enger wird es. Aber wir wissen, dass wir dem nicht entgehen können, auch wenn wir es vielleicht möchten. Ich möchte, dass es dann schnell geht und dass man ohne Siechtum zum anderen Ufer kommt."