Welt-Parkinson-Tag

Frank Elstner setzt auf Sport gegen Parkinson

6.4.2022, 16:12 Uhr
Frank Elstner setzt auf Sport gegen Parkinson

© Soeren Stache/dpa

Moderator und TV-Legende Frank Elstner hält Sport im Kampf gegen die Parkinson-Krankheit für den besten Beitrag zur Therapie. "Es geht darum, dass man Sport macht, denn der, der da am besten unterstützen kann, ist man immer selbst", sagte der 79-Jährige in Potsdam.

Elstner, der seine Erkrankung 2019 öffentlich gemacht hatte, wurde am Welt-Parkinson-Tag mit dem Muhammad Ali Gedächtnispreis der Deutschen Parkinson Hilfe ausgezeichnet. Er mache mit seiner Familie mindestens fünfmal in der Woche etwa eine Stunde Sport.

Der Moderator und Showmaster ("Wetten, dass..?") verriet, dass er als Boxfan nicht nur mit einem Sandsack trainiert. "Ich habe meinen Tischtennisschläger wieder rausgeholt", sagte Elstner. Anfangs habe er noch fast keinen Ball getroffen. Tischtennis sei so gut für Parkinsonkranke, weil man sich bücken müsse, um den Ball aufzuheben. "Das ist ein wunderbares Training für die körperliche Fitness."

Er will Mut machen

Elstner ist Botschafter der Parkinson Stiftung, die die weitere Erforschung der bisher unheilbaren Krankheit vorantreiben möchte. Er selbst will Mut machen. "Ich habe mich an mein Parkinsönchen gewöhnt und rede mit ihm auch", sagte Elstner. "Ich habe ihm schon gesagt: Du kannst vieles bei mir erreichen, aber nicht, mir den Mut zu nehmen." Er wird am 19. April 80 Jahre alt.

Der Mitgründer der Parkinson Stiftung, Jens Volkmann, sagte, das Ziel sei, die Erkrankung zu stoppen und eines Tages zu heilen. Der Chefarzt der Neurologie des Klinkums Ernst von Bergmann in Potsdam, Martin Südmeyer, sprach von wissenschaftlichen Erkenntnissen, dass Sport den Körper auf verschiedene Weise aktiviere. Sport stelle die Stabilität beim Laufen wieder her, verbessere die Lungenkapazität und die Kommunikation innerhalb des Gehirns.

Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) sagte in seiner Laudatio, so wie Elstner der Fernsehheld des Samstagabends gewesen sei, sei er nun ein Vorbild, um nach vorne zu schauen.

Rund 400.000 Betroffene

Morbus Parkinson ist eine chronisch fortschreitende Erkrankung, die unter anderem zu steifen Muskeln, verlangsamten Bewegungen und unkontrollierbarem Zittern führt. In Deutschland sind nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Parkinson und Bewegungsstörungen rund 400.000 Menschen von der Krankheit betroffen.

Die Deutsche Parkinson Hilfe vergibt den mit 2000 Euro dotierten Preis seit 2016 und erinnert damit an den inzwischen verstorbenen Profi-Boxer Muhammad Ali, der seit den 1980er Jahren gegen Morbus Parkinson gekämpft hatte.