Tod mit 40 Jahren
Trauer bei Deutschlands berühmtester TV-Familie: Nach Karin und Andy - auch Norman Ritter ist tot
16.1.2025, 20:32 UhrEr wurde einem Millionenpublikum durch seine rechtsradikalen Parolen auf zweifelhafte Art und Weise als Kleinkind bekannt. Vor laufender Kamera sprach er damals offen aus, dass er den "Traum" habe, einmal "Skinhead" zu werden, wenn er groß sei.
Jetzt ist Norman Ritter im Alter von gerade einmal 40 Jahren verstorben. "Sein Herz hat nicht mehr mitgemacht", bestätigt nun Bruder René Ritter exklusiv gegenüber "bild.de" den Tod des 40-Jährigen.
Wie der "Springer"-Verlag dazu weiter berichtet, sei Norman am Mittwochabend (15. Januar 2025) um 20.40 Uhr in einem Krankenhaus in seiner Heimat Köthen in Sachsen-Anhalt verstorben.
Die Familie um Oberhaupt und Mutter Karin Ritter wurde im Jahre 1994 einst erstmals von "Stern TV" begleitet. Fast 30 Jahre lang war "RTL" immer wieder bei der Familie zu Gast. Quasi von Geburt an bestimmten Armut, Gewalt und Nazi-Parolen den Alltag der Ritter-Brüder. Norman, René, Andy und Christopher.
Der Alltag der Familie Ritter – er war schon früh von Arbeitslosigkeit, Gewalt und Ausländerfeindlichkeit geprägt. So fiel Mutter Karin – die im Jahre 2021 im Alter von 66 Jahren verstorben war – immer wieder durch rechtsradikale und ausländerfeindliche Aussagen im TV auf. Zudem stachelte sie auch vor laufender Kamera ihre Kinder dazu an, ebenfalls ausländerfeindliche Parolen zu zeigen.
Der sorgenfreien Kindheit beraubt
Besonders befremdlich: In einem älteren "Stern TV"-Beitrag sprachen die Kinder Norman, Christopher, Andy und Rene fast schon gleichgültig und ohne schlechtes Gewissen darüber, wie sie nach der Schule Menschen mit Migrationshintergrund ohne Grund attackiert oder verprügelt hätten. Zudem erklärt eine Nachbarin in der Sendung damals, die Ritter-Kinder hätten ihre Wohnung unter anderem mit einem Baseballschläger quasi dem Erdboden gleichgemacht.
Kaum vorstellbar, aber: Die Kinder hatten zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal das Jugendalter erreicht. Trotzdem bestimmte schon hier Gewalt und Ausländerfeindlichkeit ihren noch so jungen Alltag. Rene, Andy, Christopher oder Norman – als die Kinder langsam zu Erwachsenen heranwuchsen, verfielen sie schon früh in eine Sucht von Drogen und Alkohol. Und fanden dort nie mehr wirklich heraus.
Gefängnis, Gewalt, Drogen und Alkohol
Gleich mehrere Brüder mussten in der Vergangenheit teilweise langjährige Haftstrafen wegen diverser Delikte absitzen. Knast rein, Knast raus - leider Alltag bei den Ritters gewesen. Ging es dann wieder in die Freiheit, hatte sie meist schnell die Drogen- und Alkoholsucht wieder fest im Griff. Bei TV-Dreharbeiten war Norman teilweise morgens um 6 Uhr schon so betrunken, dass man ihn nicht einmal mehr richtig verstehen konnte. Noch heute veröffentlicht "Stern TV" immer wieder Beiträge zu den Ritters, fast immer kommen diese Clips auf Millionen von Views. Das Format gilt als die bis heute erfolgreichste "Stern TV"-Reportage aller Zeiten, was allein die Aufrufe im Internet angeht.
Laut Bruder René sei Norman nach seiner jahrelangen Alkohol-Sucht mit nur 40 Jahren wegen "Wasser im Herzen" verstorben. Hier handelt es sich offenbar um einen sogenannten Perikardenguss, bei dem sich der Herzbeutel mit Flüssigkeit füllt. Auch ein YouTube-Kanal, der in letzter Zeit immer wieder Videos mit den Brüdern veröffentlichte und der sich offenbar ein engeres Verhältnis zur Familie aufgebaut hat, berichtet mittlerweile über den Tod von Norman Ritter.
Todesfall erst vor wenigen Monaten
Bereits seit Dezember sei es Norman merklich schlechter gegangen. "Dennoch hat niemand damit gerechnet, dass es so schnell geht", erklärt ein Freund der Familie ebenfalls gegenüber "bild.de".
Für die Familie ist es unterdessen der nächste Schicksalsschlag. Vor wenigen Monaten erst starb Bruder Andy Ritter im Alter von gerade einmal 39 Jahren ebenfalls viel zu früh. Im Januar 2021 machte der Tod von Karin Ritter im Alter von 66 Jahren ebenfalls deutschlandweit Schlagzeilen.