Einstiger Schlager-Star

Vorverkaufs-Desaster bahnt sich an: Wendler-Comeback könnte zum totalen Reinfall werden

Johannes Lenz

Nordbayern-Redaktion

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9.9.2024, 08:02 Uhr
Michael Wendler, hier bei einem Konzert in der Oberhausener Turbinenhalle in Herbst 2019.

© Revierfoto via www.imago-images./imago images/Revierfoto Michael Wendler, hier bei einem Konzert in der Oberhausener Turbinenhalle in Herbst 2019.

Selten ist ein derart schillernder Stern am Schlagerhimmel so rasch verglüht wie der von Michael Wendler. Mit wirren Verschwörungstheorien und antisemitischen Aussagen hat der Sänger während der Corona-Pandemie seine einst erfolgreiche Karriere selbst beerdigt. In die Schlagzeilen geriet er zuletzt meist wegen seiner 28 Jahre jüngeren Partnerin Laura Müller - erst wegen eines gemeinsamen OnlyFans-Accounts, dann wegen eines gemeinsamen Kindes. Doch die musikalische Laufbahn des "Wendler" liegt am Boden.

Eine These, die - obwohl sie eigentlich keiner Beweise oder Erklärungen mehr bedarf - zuletzt von nackten Zahlen untermauert wird: In fast genau einem Jahr, am 6. September 2025, will der einstige Schlagerstar sein großes Comeback-Konzert geben, steigen soll es in der Rudolf-Weber-Arena in Oberhausen. Seit Mitte März läuft der Vorverkauf dafür - und die Zahlen sind äußerst ernüchternd: Wie "Schlager.de" exklusiv berichtet, hat Wendler innerhalb eines knappen halben Jahres gerade einmal 3000 Tickets absetzen können.

Interesse ebbt schnell ab

Dabei lief der Vorverkauf zu Beginn gut an - zumindest, wenn man dem Sänger selbst glauben kann: Auf seinem "X"-Kanal schrieb Wendler, dass innerhalb der ersten 48 Stunden 1000 Karten verkauft worden seien, was sogar zu zeitweise überlasteten Servern geführt habe. 1000 verkaufte Karten am 15. und 16. März - und etwa noch einmal 1000 weitere innerhalb der ersten Vorverkaufswoche, wie der Veranstalter des Konzertes nach Information des "Südkurier" in einem Facebook-Video erklärte. In den Monaten danach sind nun lediglich noch einmal 1000 weitere verkaufte Karten dazubekommen.

Selbst unter Einberechnung der ersten Vorverkaufstage: Setzt Wendler seine Tickets bis zum Konzert in der gleichen Geschwindigkeit wie in den letzten Monaten ab, wird es ihm bei weitem nicht gelingen, alle 13.000 Plätze in der Rudolf-Weber-Arena zu besetzen. Für den einstigen Schlagerstar, der über Jahre hinweg regelmäßig in den deutschen Charts vertreten war, sind das ernüchternde Zahlen. Vor allem, wenn man sie mit anderen Größen der Branche vergleicht: Laut "Schlager.de" verkaufte Helene Fischer im Jahr 2021 rund 100.000 Karten binnen 24 Stunden - Roland Kaiser verkaufte alle 50.000 Eintrittskarten für Konzerte in Dresden innerhalb weniger Minuten.

Konzerte in Österreich und der Schweiz abgesagt - Widerstand gegen Event in Oberhausen

Ursprünglich sollte das Konzert an anderer Stelle stattfinden - und zwar auf dem Freigelände neben dem Niederrhein Stadion, der Heimspielstätte des SC Rot-Weiß Oberhausen. Doch dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" zufolge hat der Vermieter der Fläche dem Wendler-Auftritt einen Riegel vorgeschoben. Und auch gegen den Auftritt in der Rudolf-Weber-Arena regt sich Widerstand: Der Betreiber des Veranstaltungsortes soll sich von Michael Wendler distanziert haben, eine Online-Petition zur Absage des Konzertes haben bereits über 35.000 Personen unterzeichnet.

Für dieses Jahr geplante Konzerte in Österreich und der Schweiz wurden zudem bereits abgesagt. Ob es wirklich zum Deutschland-Comeback von Michael Wendler kommt, bleibt deshalb abzuwarten. Der Sänger selbst betitelte das geplante Konzert in Oberhausen als "Rückkehr des Königs" - angesichts der Vorverkaufszahlen könnte das Event weit weniger pompös ausfallen. Wenn es denn überhaupt stattfindet.

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