Video zeigt Vorfall

Wilde Szenen bei der Copa América: Uruguay-Star prügelt sich mit Fans - war seine Familie in Gefahr?

Alina Boger

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11.7.2024, 13:11 Uhr
Beim Halbfinale der Copa América kam es nach Kolumbiens Sieg zu ekligen Szenen auf den Tribünen. Fußballer gingen auf Fans los, vermeintlich sollen ihre Familien in Gefahr gewesen sein.

© IMAGO/Adrian Macias/IMAGO/Agencia-MexSport Beim Halbfinale der Copa América kam es nach Kolumbiens Sieg zu ekligen Szenen auf den Tribünen. Fußballer gingen auf Fans los, vermeintlich sollen ihre Familien in Gefahr gewesen sein.

Mit einem knappen 1:0 sicherte sich Kolumbien den Platz im Finale der Copa América. Der einstige Bayern- und Real-Spieler James Rodríguez verarbeitete wie viele andere Mitspieler den Sieg äußerst emotional. Noch emotionaler ging es aber seitens des Gegnerteams zu. In im Netz kursierenden Videos ist zu sehen, wie die Uruguay-Spieler Darwin Núnez, Ronald Araújo und José María Giménez sich plötzlich mitten in der gegnerischen Fanmenge befinden. Dort heizt sich dann eine heftige Auseinandersetzung auf. Zuvor berichtete unter anderem "sport1".

Offenbar sollen Familien der Spieler in Gefahr gewesen sein

In den Videos ist vor allem der Liverpool-Starstürmer Núnez zu erkennen. Er geht auf die Fans los, schlägt wild um sich. Hinter ihm ein Haufen Menschen, die versuchen den Fußballer vor der Menschenmenge drumherum zu beschützen. Gleichzeitig versuchen gleich mehrere ihn von der Menge wegzuzerren. Die gegnerischen Fans halten sich dabei ebenfalls nicht zurück, es fliegen Dinge umher, Núnez selbst wird von einem Schlag am Kopf getroffen.

Das gesamte Spektakel soll einige Minuten gedauert haben, bis letztendlich mehrere Securitys die Rauferei auflösen konnten. Die Kämpfe wurden erst nach mehreren Minuten von der Polizei gestoppt.

Medienberichten zufolge soll sich die Auseinandersetzung nicht, oder nicht nur, wegen des Frustes über das verlorene Spiel entfacht haben. Die Nachrichtenagentur "EFE" berichtete, es gäbe schon zuvor Streitigkeiten auf den Tribünen, wo es keine Trennung nach Fanlager gegeben haben soll. Das Hauptproblem soll offenbar gewesen sein, dass Familienangehörige der uruguayischen Spieler sich auf den Tribünen befanden, die Männer hätten sie nur schützen wollen.

"Das ist eine Katastrophe. Unsere Familie war in Gefahr und es war keine Polizei in der Nähe", erklärte Uruguays Kapitän Giménez. "Wir mussten auf die Tribüne gehen, um unsere Liebsten mit winzigen neugeborenen Babys herauszuholen."

Die spanische Sportzeitung "Mundo Deportivo" berichtete, diverse Uruguay-Spieler hätten sich schon unmittelbar nach Abpfiff von den Jubelszenen der Kolumbianer, provoziert gefühlt.

Barca-Legende Suárez ebenfalls verwickelt

Ob es nun um die Familien ging oder um den knappen Sieg der gegnerischen Mannschaft bleibt offen. Laut "sport1" kam es aber auch zwischen den Spielern selbst zu unschönen Szenen. Der ehemalige Barca-Stürmer Luis Suárez soll sich kurz nach dem Abpfiff mit einem Gegenspieler angelegt haben. Er habe ihm unschöne Worte ins Ohr geflüstert. Letztendlich mussten die beiden Spieler offenbar voneinander getrennt werden.

Der südamerikanische Fußballverband und Copa-Veranstalter CONMEBOL verurteilte anschließend in einem Statement "jegliche Gewalttaten, die den Fußball betreffen, aufs Schärfste" und rief zudem dazu auf, "Intoleranz auf und neben dem Spielfeld keinen Platz" zu bieten.

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