Leitplanken für eine Koalition

FDP-Chef Lindner im Interview: "Menschen können sicher sein, dass wir es wie 2017 machen"

21.9.2021, 18:15 Uhr
FDP-Chef Christian Lindner im Gespräch mit den NN-Chefredakteuren Michael Husarek (v.li.), Alexander Jungkunz und NZ-Chefredakteur Stephan Sohr.

© Roland Fengler, NNZ FDP-Chef Christian Lindner im Gespräch mit den NN-Chefredakteuren Michael Husarek (v.li.), Alexander Jungkunz und NZ-Chefredakteur Stephan Sohr.

FDP-Chef Christian Lindner hält es für möglich, dass nach der Bundestagswahl nicht die Partei den Kanzler stellt, die die meisten Stimmen bekommen hat.

Stärkste Partei wäre nach der neuesten Forsa-Umfrage weiter die SPD. Im RTL/ntv-Trendbarometer verbessern sich CDU und CSU im Vergleich zur Vorwoche um einen Punkt auf 22 Prozent. Die SPD verharrt bei 25 Prozent. Die Grünen kommen auf 17 Prozent, AfD und FDP liegen bei 11 Prozent, die Linke kommt auf 6 Prozent der Stimmen.

Lindner erklärte im Interview mit unserer Redaktion, dass es seit 1949 bei Bundes- und Landtagswahlen schon oft dazu gekommen sei, dass die stärkste Partei nicht den Regierungschef gestellt hat. Er verwies auf die Bundestagswahl 1976, nach der Helmut Schmidt (SPD) Kanzler wurde und nicht Helmut Kohl (CDU), obwohl dieser fast die absolute Mehrheit geholt hatte. "Jetzt, wo nach aktuellen Umfragen etwa 75 Prozent die stärkste Partei nicht gewählt haben werden, entscheidet mehr denn je Inhalt über Koalitionen und nicht mehr wie früher Koalitionen über Inhalte", sagte Lindner.

"Wir stehen aber nur für eine Regierung der Mitte zur Verfügung, die den Wert der Freiheit wieder achtet, die Respekt hat vor Eigentum und Leistung, die Steuererhöhungen ausschließt und an der Schuldenbremse festhält." 2017 hatte Lindner nach Wochen die Sondierungsgespräche mit Union und Grünen beendet. "Die Menschen können sicher sein, dass wir es wie 2017 machen. 2017 haben wir einen Links-Drift in Deutschland verhindert."

Unterdessen hat Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet die FDP vor einer Koalition mit der SPD und Grünen gewarnt. "Die FDP wäre in einer Ampel ständig vom Rauswurf bedroht – denn die Linken stünden sofort parat. Und Christian Lindner weiß, dass die Union ein verlässlicher Partner ist", sagte Laschet der Passauer Neuen Presse und dem Donaukurier.

Das komplette Interview mit FDP-Chef Christian Lindner lesen Sie in der Mittwochsausgabe der Nürnberger Nachrichten und der Nürnberger Zeitung sowie im Lauf des Tages auf nordbayern.de.

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