Das Poet:innenfest in Erlangen: Auf diese Events kannst Du Dich besonders freuen

Mona Carl

15.8.2023, 13:18 Uhr
Poetenfest in Erlangen.

© Ralf Rödel, ARC Poetenfest in Erlangen.

Von 24. bis 27. August ist es soweit, das Poetenfest lädt zum Zuhören, Mitreden und Lesen ein. Fast hundert Einzelveranstaltungen, über 80 Schriftsteller:innen, Literaturkritiker:innen und Publizist:innen, die in Lesungen und Gesprächen ihre Neuerscheinungen vorstellen, machen das Fest zu einem der größten und renommiertesten Literaturfestivals im deutschsprachigen Raum. Zu den Veranstaltungen zählen lange Lesenachmittage im Schlossgarten, halbstündige Lesungen und anschließende Gespräche. Außerdem finden im Markgrafentheater abendliche Autor:innenportraits statt, bei denen verschiedene Werke beleuchtet werden. Eine weitere Besonderheit ist, dass hier auch zahlreiche Gespräche und Diskussionen zu aktuellen gesellschaftlichen und politischen Themen geführt werden. Aber auch für Kinder und Familien gibt es ein spannendes, abwechslungsreiches Programm.

Tickets für die jeweiligen Veranstaltungen kannst Du entweder hier oder an verschiedenen Vorverkaufsstellen erwerben.

Zuhörer beim alljährlichen Poetenfest im Schlossgarten vor der Orangerie in Erlangen.

Zuhörer beim alljährlichen Poetenfest im Schlossgarten vor der Orangerie in Erlangen. © imago images/imagebroker, NN

Diese Events darfst Du nicht verpassen

Das Filmprogramm:

Sophia, der Tod und ich

Preview des Spielfilms "Sophia, der Tod und ich" mit Regie von Charly Hübner, nach dem gleichnamigen Roman von Thees Uhlmann.

Bei Reiner klingelt es mitten in der Nacht an der Tür und als er nichtsahnend öffnet stellt er entgeistert fest, dass der Tod ihm gegenüber steht und ihm mitteilt, dass er in wenigen Minuten sterben wird. Aber es soll anders kommen. Wenig später taucht seine Ex-Freundin Sophia an der Tür auf, um mit ihm zum Geburtstag seiner Mutter Lore zu fahren. Ein chaotischer Roadtrip beginnt, der Reiner auch zu seinem kleinen Sohn Johnny führt, den er seit langem nicht gesehen hat. Der Tod ist als dauerhafter Begleiter dabei. Die Verfilmung des Bestsellers von Thees Uhlmann, Musiker und Sänger der Hamburger Band Tomte, ist eine lustige und berührende Geschichte darüber, was im Leben wirklich zählt.

Der Film wird am Mittwoch, 23. August, um 20.45 Uhr im Open-Air Kino an der Bleiche vorgeführt. Der Eintritt kostet 11 Euro und hier kannst Du Dir Tickets sichern.

Aus dem Nebel des Krieges

Seit Beginn von Russlands Angriffskrieg bestimmen Gewalt, Trauma und Tod die Realität der Ukraine. Unmengen an Zerstörung, Menschen die fliehen und überall dominiert die Trauer. Doch die Gesellschaft und der Staat halten stand und versuchen aus der Ungewissheit eine neue Zukunft zu schaffen. Die literarisch-essayistische Textsammlung, herausgegeben von Kateryna Mishchenko und Katharina Raabe, vereint Erlebnisse und Erfahrungsberichte von Schriftsteller:innen, Wissenschaft­ler:innen, Aktivist:innen, Künst­ler­:­innen und Journalist:innen und reflektiert die Gleichzeitigkeit der Geschehnisse: die Verwüstung des Lebens und seiner Orte, die zivile und militärische Selbstbehauptung und den Willen, eine neue, friedliche Heimat zu schaffen.

Das Gespräch findet am Donnerstag, 24. August, um 18 Uhr im Markgrafentheater statt.

Wie wir die Welt sehen

Wir werden konstant mit Nachrichten bombardiert. Egal ob morgens im Radio, als Push-Nachricht auf unserem Handy oder abends im Fernsehen, Nachrichten prägen unser alltägliches Leben. Sie haben Einfluss darauf, welche Produkte wir kaufen, wen wir wählen und worüber wir nachdenken. Die täglichen Krisenmeldungen drücken unsere Stimmung und verzerren unser Bild der Welt. Um diesem Kreislauf ein Ende zu setzten, müssen wir Nachrichten anders konsumieren. Über all das und mehr erzählt Ronja von Wurmb-Seibel in der Lesung ihres Buches "Wie wir die Welt sehen" und führt es im Gespräch mit Claudia Schorcht aus.

Die Lesung findet am Donnerstag, 24. August, um 20 Uhr im Lesecafé der vhs statt.

Bayern 2-Nacht der Poesie

Mit Dima Al-Bitar Kalaji, Max Czollek, Lütfiye Güzel und Albert Ostermaier und Moderation von Martina Boette-Sonner.

Deutschland ist ein Einwanderungsland mit vielen verschiedenen Kulturen und Hintergründen. Aber wie bildet sich diese Diversität in der Kunst und in der Dichtung ab? Unter dem Motto „Poesie und Diversität“ zeigen Dir Lyriker:innen, wie vielfältig Poesie sein kann und diskutieren darüber, ob diese Vielfalt ausreichend wahrgenommen und angemessen gewürdigt wird.

Die Nacht der Poesie findet am Donnerstag, 24. August, um 20 Uhr im Markgrafentheater statt.

Die Revenue der Neuerscheinungen: Gittersee von Charlotte Gneuß

Bei dieser Veranstaltung werden aktuelle Neuerscheinungen vorgestellt. Eine sticht hier besonders heraus. Das Buch Gittersee von Charlotte Gneuß erscheint offiziell erst am Mittwoch nach dem Poetenfest. Es wurde jedoch im Vorfeld bereits mit dem Jürgen Ponto-Preis ausgezeichnet. Das Buch spielt in einem Dresdner Vorort der 1976er-Jahre und erzählt die Geschichte der 16-jährigen Karen, die sich um ihre kleine Schwester kümmert und ihre Großmutter im Haushalt unterstützt. Eines Tages bricht ihr Freund zu einem Ausflug auf und kehrt nicht mehr zurück. Als dann eines Nachts zwei Uniformierte vor der Tür stehen gerät Karens Leben aus den Fugen.

Die Vorstellung findet am Samstag, 26. August, um 15.30 Uhr im Schlossgarten statt.

Autorenportrait Arno Geiger

Bei einer Lesung und Gespräch mit Anne-Dore Krohn erzählt der bekannte Autor von seinen mühsamen schriftstellerischen Anfängen, seinen beruflichen und privaten Umwegen und seiner heimlichen Leidenschaft dafür, die Altpapiercontainer Wiens nach interessanten, ausgefallenen Schriftstücken zu durchforsten. Diese Dokumente wurden im Laufe der Zeit immer bedeutsamer für sein Schreiben und so verwob er die altertümliche Sprache aus alten Briefen und die ungewöhnlichen Schriften in seine Texte.

Die Veranstaltung findet am Samstag, 26. August, um 20.30 Uhr im Markgrafentheater statt.

Wie KI unsere Welt verändert

Bei dem Gespräch zwischen Jenifer Becker und Peter Dabrock mit Nana Brink wird erforscht, welche unserer Fähigkeiten die KI ersetzen kann und wie dies unsere Gesellschaft nachhaltig verändert. Hierfür kommen der Theologe Peter Dabrock und die Autorin und Literaturwissenschaftlerin Jenifer Becker zusammen, um sich über diese allgegenwärtige Thematik auszutauschen.

Das Gespräch findet am Sonntag, 27. August, um 16 Uhr in der Orangerie im Schlossgarten statt.

Open Air Poetry Slam

Bei dem Poetry Slam-Wettbewerb treten vier Poet:innen gegeneinander an. Das Publikum darf anschließend entscheiden, wer gewinnt. Es gelten drei Regeln: Der Text musst selbst verfasst sein, sie haben nur wenige Minuten Zeit und Requisiten sind nicht erlaubt. Du darfst Dich auf herzerwärmende, lustige, zum Grübeln anregende Texte freuen. Mit dabei sind Paulina Behrendt, Aidin Halimi, Moët Liechti und Inke Sommerlang, Moderation von Kathi Mock und Musik von Yunus.

Der Poetry Slam findet am Sonntag, 27. August, um 18 Uhr im E-Werk statt.

Frauen – Leben – Freiheit. Exilautor:innen aus dem Iran

Eine Lesung und ein Gespräch mit Razieh Aghajari, Jiyar Jahan Fard und Ali Fathollah-Nejad mit Moderation von Cornelia Zetzsche.

Der Iran wird von staatlicher Gewalt erschüttert und immer wieder flammen Proteste gegen das Regime auf. Die Dichterin Razieh Aghajari floh aus dem Iran in die Türkei, lebte dort eineinhalb Jahre illegal und in ständiger Angst entdeckt zu werden und kam Ende März 2023 nach Deutschland. In ihrem musikalisch untermalten Gedichten geht es um die Frauen des Iran, ihre Unterdrückung und ihrem Aufbegehren. Dem Erzähler Jiyar Jahan Fard wurde unter dem Druck von Sicherheitskräften eine weiterführende Schule verwehrt, später erwarb er sein Diplom in einer anderen Provinz. Wegen seines Engagements für die kurdische Sprache und Kultur wurde er mehrfach verhaftet. In München hat er schließlich 2018 Zuflucht gefunden. Seine archaisch anmutenden Geschichten führen zurück nach Kermanschah, in die kurdische Region Irans.

Die Lesung findet am Sonntag, 27. August, um 19 Uhr in der Orangerie im Schlossgarten statt.

Druckwerkstatt

Bei der Druckwerkstatt können Kinder und Jugendliche drucken wie zu Gutenbergs Zeiten. Wer Lust hat in Handarbeit kleine Kunstwerke zu drucken oder eigene in Linoleum geschnitzte Motive zu drucken ist hier richtig. Der Bildhauer und Grafiker Häfner-Brüder Guido und der Maler und Grafiker Johannes geben Dir eine fachkundige Anleitung und erklären Dir die historischen Hintergründe.

Die Werkstatt findet am Samstag, 26. August und am Sonntag, 27. August, jeweils von 14 Uhr bis 18 Uhr im Zirkuszelt im Schlossgarten.

In Bildern erzählen

Beim Zeichenworkshop für Kinder und Jugendliche mit „Kiste“-Autor Patrick Wirbeleit erfährst Du alles darüber, wie Du mit Bildern Geschichten erzählen kannst und worauf Du dabei achten musst. Du hast außerdem die Chance, Deine eigene Comic-Geschichte zu entwickeln. Anschließend gibt Patrick eine Lesung seines neuen Kinderromans zum Besten.

Der Workshop findet am Sonntag, 27. August, von 11 Uhr bis 13 Uhr im Schlossgarten statt.


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