Das Villibald: Das geht in "Ganoven Gabis" alter Villa
Online-Redaktion
Unter dem Motto "Secco und Currywurst" feierten Nürnberger:innen am Sonntag in der Pirckheimerstraße das Sommerfest des Villibalds. Mit bekannten Nürnberger DJs wie Jens Riedel (Club Stereo) oder Maria Gambino (Rakete). Zum Motto passend gab es natürlich auch spritzige Getränke und vegane Currywurst - zum internationalen Tag der Currywurst.
Doch Moment mal - was soll das eigentlich sein, das "Villibald"? Ganz einfach in zwei Worten lässt sich das nicht beschreiben, da ist sich auch die 23-jährige Geschäftsführerin Simira Tang sicher. Nach kurzem Überlegen findet sie die passenden Worte: "Ein krativer Begegnungsort, der Mut machen soll auch mal größer zu denken". Wenn Du Dir jetzt noch nicht ganz vorstellen kannst, wie das aussehen soll, dann geben wir Dir jetzt eine kleine Roomtour durch die Villa im Westen der Pirckheimer:
Direkt wenn Du aufs Grundstück des Villibald durch das eiserne Törchen gelangst, erwartet dich eine opulente Treppe hoch zur prächtigen hölzernen Eingangstüre. Durch diese hindurch gelangst Du in die von einem Kronleuchter lichtdurchflutete Diele. Angeschlossen daran findest Du den Salon und in die Galerie. Die beiden Räume sind über ein großes Studio-Zimmer miteinander verbunden. Das beinahe ein Jahrhundert alte Gemäuer bekommt gerade durch das Spiel mit bunten Farben und einem Mix aus modernen und Vintage-Möbelstücken einen ganz eigenen Charme.
Auch die jüdische Geschichte des Hauses spielt für Simira eine große Rolle: Aktuell recherchiert ein interdisziplinäres Team zur Vergangenheit der beinahe 100 Jahre alten Villa. Die Geschichte soll künftig multimediale Dauerausstellung zugänglich und sichtbar sein - Gegen das Vergessen und für die Nürnberger Erinnerungskultur.
Ab den 1950er-Jahren wurde die Jugendstil-Villa auch noch Zeugin einer spannenden Persönlichkeit: Die Strafverteidigerin Gabriele Lehmann, besser bekannt als "Ganoven Gabi" bezog das Haus in der Pirckheimerstraße als Sitz für ihre Anwaltskanzlei. Sie galt nicht nur als eine knallharte Verteidigerin vor Gericht, sondern auch als eine der ersten wenigen Frauen ihres Berufes als Pionierin.
Nun, fast zehn Jahre nach Ganoven Gabis Tod verwandelt Simira die Räume der Jugendstil-Villa in einen Raum für kreativen Austausch in Nürnbergs Norden. Doch Simira sieht das Villibald weder als reine Ausstellungsfläche für Kreative, noch allein für Veranstaltungen, Seminare oder Tagungen. Im Erdgeschoss soll hier künftig ein buntes Potpourri aus Seminaren und Tagungen, Ausstellungen und dem ein oder anderem Wohnzimmerkonzert stattfinden.
Als Nachbarn erfreut sich das Villibald eines Architekturbüros im Obergeschoss der Villa und Räumen im Untergeschoss, die vom Designstudio Mabu und lokalen Künstlern, wie André Köppel genutzt werden.
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