Die Laufer Musikschule hat Geburtstag
05.03.2012, 11:04 Uhr
Die Musikschule, so die Stadträte vor 30 Jahren, dürfe kein Zuschussbetrieb sein. Sie ist es bis heute: 180 000 Euro zahlt Lauf in diesem Jahr, um ihr Defizit auszugleichen. Dieses Wort allerdings kann Christoph Grassl, der Leiter der Schule, überhaupt nicht ausstehen. Von einem Defizit könne keine Rede sein, schon eher von einer wichtigen Investition, meint er bei seiner Rede im Sparkassensaal: „Kultur ist nicht weniger bedeutend als öffentliche Sicherheit.“
Grassls feste Überzeugung ist, dass der Zugang zu musikalischer Bildung nicht vom Geldbeutel abhängen dürfe. In diesem Sinne unterrichten die Lehrer viele Laufer Kinder. Los geht es ab drei Jahren, angeboten werden natürlich Instrumente wie Klavier und Gitarre, aber auch Cello und Saxophon. Und beim Schulgeld gibt es Ermäßigungen unter anderem für Familien.
Nimmt man die Ansprache des Laufer Bürgermeisters zum Maßstab, dann muss sich Grassl um die Zukunft der Einrichtung keine Gedanken machen. Die Musikschule, sagt Benedikt Bisping, „braucht Raum zur Entfaltung ihres Potenzials“. Sie sei wichtiger Bestandteil der Stadtentwicklung. Und schließlich: „Was wäre ein Kunigundenfest oder ein Neujahrsempfang ohne musikalische Begleitung?“

Ein Thema schwebt trotz aller Lobeshymnen an diesem Vormittagim Saal: Die Stadt hat Grassl und seinen Mitarbeitern ein festes Zuhause versprochen. „Raumnot“ heißt das Stichwort, bisher wird in verschiedenen Schulen im Stadtgebiet unterrichtet. Wie weit ist die Suche nach einer geeigneten Immobilie gediehen? Festlegen mag sich der Bürgermeister noch nicht, aber er deutet an: Es könnte darauf hinauslaufen, dass die Musikschule auf das Gelände zieht, wo bisher der Bauhof untergebracht ist.
Dann müssen die Lehrer vielleicht auch nicht mehr zu viert an einem Klavier spielen. Nein, das tun sie nicht regelmäßig. Die „Tritsch-Tratsch-Polka“, zwischen den Reden achthändig dargeboten von Birgit Haag, Christa Holz-Grohe, Peter Schwarzer und Grassl selbst am Flügel, ist nur ein Scherz zum Geburtstag. Auch die Schüler bekommen ihre Auftritte: das Blockflötenensemble spielt „Partite di Folia“, Johanna Lampert (Geige) und Susanne Swoboda (Flügel) „Dolores“ von Tomislav Butorac, Johanna und Sophia Grottel treten mit dem Musical-Song „Memory“ auf und Andreas Bohrer (Flügel) und Thorsten Kniess (Trommel) präsentieren „Raggedy Rolls“.
Bärbel Hanslik vom Verband Bayerischer Sing- und Musikschulen hat schließlich eine Überraschung: Sie überreicht dem Altbürgermeister Rüdiger Pompl die Goldene Stimmgabel, eine Auszeichnung, die ihre Organisation vergibt. Unter Pompls Ägide ist die Musikschule gegründet worden.
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