Die Melodie im Lieblingslied

6.2.2015, 09:56 Uhr

Wir fragen uns, was Sie in der Stadt der Kutschpferde-Äpfel und des Dreivierteltakts verloren haben. Einen so klangvollen Nachnamen trägt man doch nicht in Wien spazieren! Gleichwohl waren Sie, Herr Mag. Fürth, der Meinung, der Donaumetropole fehle eine Kaffeerösterei von Format. Und prompt haben Sie sich mit Ihrem „Fürth Kaffee" im 7. Bezirk, Kirchengasse 44, zu einem der fünf Top-Barristas Wiens emporgeröstet. Gratulation, aber mit der Bitte um Verständnis: Den Rest klären unsere Anwälte. Für Fürth Werbung machen, aber in Wien die Rösttrommel anwerfen — Charles, geht’s noch?

Auch im hessischen Bad Soden haben wir einen verwöhnaromatisch duftenden Krisenherd ausgemacht. Dort macht das privat und in aller Unschuld betriebene „Café Merci“ gerade dem Schoko-Fabrikanten Storck Riesenfreude. Zu groß sei die Verwechslungsgefahr mit jener Storck-Hausmarke, deretwegen einst ein schleimdurchtränkter Werbe-Song entstand. „Merci, dass es dich gibt“ jault der Sänger, wissen Sie noch? „Du bist der hellste Punkt an meinem Horizont. Du bist in meinem Lieblingslied die Melodie.“ Und so weiter. Nun singt gerade die Storck-Rechtsabteilung „Du bist der Zackenbarsch in meinem Trauermarsch“ — ja, das Café Merci hat aktuell schlechte Karten. Aber vielleicht bewegt sich ja auch Storck und nennt „Merci“ künftig „Fürth“. Danke.

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