Energie aus starken Winden

26.10.2011, 22:30 Uhr
Energie aus starken Winden

© Zuber

Damit bedankte sich die Museumsleitung beim Markt Feucht für die Möglichkeit, diese Ausstellung im Pfinzingschloss durchführen zu können. Die Schau ist den weithin unbekannten Energie-Ideen Hermann Oberths gewidmet. Der Feuchter Ehrenbürger war als „Raumfahrtprofessor“ weltbekannt gewor
den. Nach einer kurzen Begrüßung durch Museumsdirektor Karlheinz Rohrwild überbrachte Marktgemeinderat Herbert Bauer stellvertretend für die terminlich verhinderten Bürgermeister Konrad Rupprecht und Katharina von Kleinsorgen die Grüße der Marktgemeinde. Er hoffe, so Bauer, dass diese Sonderausstellung den Beginn einer intensiveren kulturellen Nutzung der Pfinzingschloss-Halle markiere. Mit einem anekdotischen Rückblick auf die Zeit, als der Markt Feucht das Schloss von der Familie Oberth erwarb, verband er seine guten Wünsche für den Verlauf der Ausstellung.

Durch diese führte anschließend Karlheinz Rohrwild. Bei den zahlreich erschienenen Gästen aller politischen Richtungen war im Verlauf dieser Führung immer deutlicher ein wachsendes Staunen über die vielfältigen innovativen und hochaktuellen Ideen Oberths zu spüren. Einige der Kommunalpolitiker baten nach der Führung sogar darum, ihnen weitere, detaillierte Informationen zuzusenden. Vielen der Gäste ist der 1989 verstorbene Oberth noch in persönlicher Erinnerung und trotzdem wussten nach eigener Aussage die wenigsten, dass es in seinem Lebenswerk neben Raketentechnik und Raumfahrt auch eine Energielinie gibt, der die Schau im Pfinzingschloss gewidmet ist. In deren Mittelpunkt steht das 1977 in Feucht konzipierte „Drachenkraftwerk“, das Prof. Oberth ausdrücklich als Alternative zur Atomkraft verstanden wissen wollte. Aktueller denn je Dahinter steckt die Idee, die Jetstreams – starke Winde in zehn Kilometer Höhe – zur Energieversorgung zu nutzen. Dieses Grundkonzept ist heute aktueller denn je, wie eine Fülle von internationalen Forschungsprojekten in diesem Bereich beweist. Und auch sein 1923 erstmals veröffentlichtes Konzept eines Weltraumspiegels wird heute unter dem Gesichtspunkt der Energieversorgung wieder neu bedacht.

Die noch bis 6. November laufende Sonderausstellung des Hermann-Oberth-Raumfahrt-Museums stellt diese Energielinie in Oberths Lebenswerk erstmals zusammenhängend dar und ordnet sie in den Lebensweg des Feuchter Ehrenbürgers, aber auch in die politischen Zeitläufte ein. Der Eintritt in die Sonderausstellung ist frei. Geöffnet ist sie Montag bis Freitag von 9 bis 12 Uhr, Dienstag von 13 bis 15 Uhr, Donnerstag von 13 bis 17 Uhr und am Wochenende jeweils von 14 bis 17 Uhr. Führungen sind nach Vereinbarung möglich. Interessenten an einer Führung können sich ans Museumsbüro unter Telefon 09128/3502 wenden.

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