Experimentierfreudig

Auf der Suche nach den perfekten Ramen: Hiro Ramen in Erlangen neu eröffnet

Jannik Westerweller

Nordbayern.de

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24.7.2024, 16:39 Uhr
In Erlangen hat ein neuer Ramen-Spot eröffnet.

© Jannik Westerweller In Erlangen hat ein neuer Ramen-Spot eröffnet.

Ha Trang Le und Khang Trinh sind stets auf der Suche nach den perfekten Ramen. Und das perfekte Rezept zu finden, ist gar nicht so leicht. Über die Jahre hinweg hat Le Bücher gelesen, sie hat unzählige Videos geschaut, von anderen gelernt. "Und vor allem viel experimentiert", sie hat sich "von A bis Z alles selbst beigebracht", erzählt ihr Kollege Trinh. "Wir mussten herausfinden, was für uns gut schmeckt, was unser Stil ist." Das Resultat kann man jetzt im Hiro Ramen am Erlanger Neustädter Kirchenplatz probieren.

Im Hiro Ramen kocht die Brühe über Nacht, je nach Sorte sechs bis zehn oder noch mehr Stunden, damit sie ihr Aroma entfalten kann. Von vorne bis hinten bereitet das Team des Hiro Ramen alles selbst zu, legt beispielsweise auch die Eier selbst ein. Trinh erklärt: "Bei Ramen braucht man ja diese Geschmacksexplosion, dass man immer mehr essen möchte."

Fünf Ramen Variationen stehen fest auf der Karte des Restaurants: die Klassiker Tonkotsu mit Schweinebrühe und Schweine-Chashu, Shoyu mit Hühnerbrühe und Miso mit einer Brühe aus fermentierten Sojabohnen. Die Varianten Shoyu und Miso bietet das Restaurant auch vegan an. Zusätzlich steht noch ein Spezialgericht auf der Karte: die Shoyu-Tonkotsu-Ramen, eine Mischung aus den beiden beliebten Varianten. Und in dieser Spezialvariante hat auch Trinh seinen Favoriten gefunden: "Die Mischung ist das beste", schwärmt Trinh.

Besonders wichtig sei es Le und Trinh auch, ein großes veganes Angebot auf der Karte zu haben. So gibt es die Reis-Bowls nicht nur mit Karaage, einem Hähnchenschnitzel, sondern auch mit Tofu Katsu, eine, Tofuschnitzel. Auch Coleslaw und Kimchi sind im Hiro Ramen vegan. Ein besonderer Hingucker auf der Karte sind die gegrillten Kiri Mochi, diese sind außen knusprig und haben innen die typische Mochi-Textur.

Seit Ende April bietet das Restaurant warme Küche an, zuvor war es schon einen Monat lang nur für Kaffee und Kuchen geöffnet. Und genau dafür kommen immer noch viele Studierende, erzählt Trinh. Am beliebtesten sei der Crêpe-Kuchen mit verschiedenen Toppings wie Erdbeeren, aber auch ungewöhnliche Gebäcke wie die "Croffles", quasi eine Mischung aus Croissant und Waffeln, in Geschmacksrichtungen wie Tiramisu, Matcha oder Oreo-Sesam sind Dauerbrenner auf der Karte. Für die Mochi-Donuts bereitet das Team jeden Morgen den Teig selbst zu.

Zuvor war in dem Restaurant am Neustädter Kirchenplatz ein Pasta-Restaurant beheimatet, das nach kurzer Zeit schon wieder schließen musste, lange stand die Immobilie leer. Schon oft seien Le und Trinh dort vorbeigelaufen, hätten von einem eigenen Restaurant in dieser Lage geträumt. "Entweder ein veganes Restaurant oder ein Ramen-Restaurant", so ihr Plan. Nun hat Le, deren Eltern das Little Hiro in der Nachbarschaft betreiben, gemeinsam mit Trinh den Laden übernommen.

Und dort liegt das Hiro Ramen in bester Lage direkt an der Kirche. Es sei "Schattig und ruhig mit den Bäumen. Es ist angenehm und chillig, hier zu sitzen", schwärmt der 25-Jährige. "Wir dachten, Ramen passen hier zum Platz."

Doch im Restaurant war einiges zu tun - und das hat das Hiro-Team in bester DIY-Manier direkt selbst gemacht. Die Theke, aber auch Tische und Stühle, haben sie selbst gebaut, die Wände verzieren Bilder von einer Katze im Manga-Stil. Die Bilder hat Les jüngere Schwester selbst gemalt, noch mehr Bilder sollen folgen. "Die Katze ist unser Maskottchen", erklärt Trinh lachend.

Und wie kommt die japanische Nudelsuppe in Erlangen an?"Am Anfang hatten wir Bedenken. Aber es hat sich herausgestellt, dass es viele Ramen-Fans in Erlangen gibt", erzählt Trinh stolz. Seit Monaten arbeiten Le und Trinh durch, einen Ruhetag gibt es nicht. Aber: "Wir haben beide mega Spaß daran. Wir haben zum Glück ein mega tolles Team gefunden. Wir sind sehr stolz - sowohl auf die Küche als auch auf den Service."

Und trotz der arbeitsreichen vergangenen Monate schauen die beiden optimistisch in die Zukunft, freuen sich auf alles, was noch kommt, wollen die Karte noch erweitern. Vielleicht neue Ramen-Brühen, vielleicht auch neue Bowls. Für Trinh steht eines fest: "Wir werden nicht aufhören, zu experimentieren"

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