"Die Kosten erschlagen uns"

Aus für Mam Mam Burger in Fürth und Bamberg - So soll es weitergehen

Jannik Westerweller

Nordbayern.de

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10.5.2024, 11:22 Uhr
Schon bald soll ein neuer Pächter den Laden in Fürth übernehmen.

© Stefan Schmid Schon bald soll ein neuer Pächter den Laden in Fürth übernehmen.

Noch im großen Nordbayern-Burger-Voting konnte sich Mam Mam Burger einen Platz unter den Top Ten sichern, trotzdem muss Demirkazik nun zwei Filialen der Burger-Kette schließen. Vor einigen Tagen hat der Laden in Fürth seine Türen geschlossen, Bamberg wird bald folgen. "Die Kosten erschlagen uns", erzählt Demirkazik.

Die Filiale in Fürth sei nie der rentabelste Laden gewesen, richtig bergab sei es in den vergangenen Jahren gegangen. Corona, Energiekrise und Inflation haben ihre Spuren hinterlassen. Menschen hätten aktuell sowieso weniger Geld, würden an den Restaurantbesuchen sparen. Weniger Kundinnen und Kunden, Stromnachzahlungen, steigende Kosten - sowohl für Lebensmittel als auch für Personal - hätten die Läden in Fürth und Bamberg untragbar gemacht. Beispielsweise die Preise für das Fleisch, der kulinarische Mittelpunkt eines Burger-Restaurants, hätten sich fast verdoppelt. "Die Mehrwertsteuererhöhung war das i-Tüpfelchen", sagt Demirkazik.

Problematisch sei auch das Geschäft mit Lieferando, das sei schlicht weniger rentabel als im Restaurant direkt. Rund ein Drittel der Umsätze macht das Unternehmen über den Lieferdienst.

Die Preise wollte der Inhaber nicht weiter erhöhen: "Das ist ein Teufelskreis", meint er. Hebe man die Preise zu sehr an, kämen auch weniger Gäste. "Burger für 15 Euro verkaufen ist ja auch affig. Da können wir gleich ein Steakhaus öffnen", sagt Demirkazik lachend.

Mam Mam in der Krise?

Doch auch wenn zwei Filialen nun schließen müssen, steckt nicht das ganze Unternehmen in der Krise. "Nürnberg und Würzburg laufen super", meint Demirkazik. "Wir können auch nicht in Fürth die Preise erhöhen und in Nürnberg nicht, da brauchen wir es ja nicht."

In den vergangenen Jahren habe sich Demirkazik selbst eher als Unternehmer gesehen, jetzt kehrt er zurück zu seinen Wurzeln: Gastronom und Koch. Die vergangenen Jahre seien kräftezehrend gewesen: "Man brennt wirklich aus. Seit Corona nimmt es kein Ende", sagt der gelernte Koch. "Es macht auch Spaß, wieder am Herd, hinter der Bar zu stehen und mit den Stammgästen zu plaudern."

"Man spricht mit den Kollegen und hört überall das Gleiche: Umsätze gehen zurück, Kosten steigen." Umso wichtiger sei die Entscheidung gewesen, die Läden in Fürth und Bamberg zu schließen: "Das macht den Kopf freier."

Vor allem in den Läden in Nürnberg ist Demirkazik jetzt verstärkt vor Ort, möchte an allen Stellschrauben drehen. Auch auf der Speisekarte soll sich noch etwas tun. "Ein bisschen freaky darf es schon noch werden", sagt der Inhaber verheißungsvoll.

In den Jahren vor der Pandemie sei Mam Mam Burger auf der Erfolgswelle geschwommen, das habe sich nun geändert: "Wir nehmen es, wie es kommt - so ist das als Unternehmer." Die Hoffnung verliert er trotzdem nicht: "Man hört es ja in den Nachrichten: Aufschwung, alles erholt sich."

Für den Laden in Fürth ist schon ein neuer Mieter gefunden, bald wird hier ein anderes Restaurant einziehen. Gerade sind sie kurz vor Vertragsunterzeichnung. Gäste in Nürnberg, Würzburg, Erlangen und Bayreuth müssen sich keine Sorgen machen: "Mam Mam bleibt stabil."

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