Lebensmittel-Test
Die Vitaminbombe im Check: Zitronen verfeinern viele Gerichte und Getränke
20.4.2022, 16:18 UhrDie Früchte sind aus der alltäglichen Küche nicht wegzudenken. Sie finden sich zum Beispiel als Scheibe auf dem Sonntagsschnitzel, als Schalenabrieb im Kuchenteig oder sind der abrundende Spritzer in Soßen und Dressings.
Das Obst gehört zur namensgebenden Gattung der Zitrusfrüchte, zu der auch Orangen, Limonen oder Mandarinen zählen. Die Farben und Formen der Früchte können dabei stark variieren.
Vielseitigkeit
Mit ihrem extrem sauren Geschmack lassen sich Zitronen in unterschiedlicher Weise verwenden, sagt Daniela Krehl, Fachberaterin für Lebensmittel und Ernährung bei der Verbraucherzentrale Bayern: "Im Prinzip lässt sich die komplette Frucht verarbeiten." Gerade in der italienischen Küche werde die Zitrone vor allem bei herzhaften Speisen geschätzt, etwa in Ravioli oder bei Geflügel und Salaten.
Neben der frischen Frucht gibt es Zitronen aber auch in kandierter Form zu kaufen, als sogenanntes Zitronat. Dabei wird die Schale der Zitrone in Zuckerwasser eingekocht und besonders in der Weihnachtszeit zum Backen genutzt. Für ihre vielseitigen Einsatzmöglichkeiten verdient die Zitrone fünf von fünf Punkten.
Gesundheitscheck
Zitronen gelten als sehr gesund. Neben dem bekannten hohen Anteil an Vitamin C enthalten Zitronen laut dem Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) auch sogenannte Flavonoide. Diese sind vor allem im weißen Teil direkt unter der Schale enthalten und wirken antioxidativ. Sie schützen also vor freien Radikalen im Körper und senken das Krebsrisiko.
Jedoch werden Zitronen aus konventionellem Anbau vor und nach der Ernte mit Konservierungsmitteln behandelt, um sie haltbarer zu machen. Diese Rückstände befinden sich häufig auf der Schale oder wurden bereits von dieser absorbiert. Für Rezepte, bei denen die Schale benötigt wird, sollen Verbraucher lieber auf Bio-Produkte zurückgreifen, da diese garantiert ohne Pflanzenschutzmittel angebaut werden.
Alternativ können auch Zitronen genutzt werden, die nach der Ernte nicht mehr gespritzt und speziell mit diesem Hinweis versehen wurden. Da sind dann die Pflanzenschutzmittel bereits so abgebaut, dass sie nicht mehr problematisch sind. Das BZfE empfiehlt zusätzlich, solche Zitronen vor dem Gebrauch mit warmem Wasser abzuspülen und einem Küchentuch trocken zu reiben.
Da die Erntesaison für Zitrusfrüchte von Spätherbst bis Winter geht, sind Zitronen und ihre Geschwister Orangen, Mandarinen und Clementinen zu dieser Zeit am frischesten. "Das ist eine ideale Möglichkeit, zu dieser Jahreszeit an frisches Obst zu kommen", empfiehlt Krehl. Somit ergeben sich für die Zitrone vier von fünf Punkten im Gesundheitscheck.
Umweltbilanz
Weltweit werden etwa 131 Millionen Tonnen Zitruspflanzen angebaut, 15 Millionen Tonnen davon Zitronen. Über die Hälfte seiner Zitronen importiert Deutschland laut BZfE aus Spanien.
Der Anbau erfolgt auf großen Plantagen. Insgesamt sieht die Umweltbilanz für die saure Frucht gar nicht so schlecht aus, findet Krehl. Vorausgesetzt, die Zitronen kommen aus regionalem Anbau. In diesem Fall bedeutet es, dass die Früchte aus Spanien oder Italien kommen sollten. Deren CO2-Bilanz liegt durch den kürzeren Transportweg niedriger als bei Früchten aus Südafrika oder Südamerika. Laut den Angaben des IFEU – Instituts für Energie- und Umweltforschung – besitzen die Vitaminbomben einen Emissionswert von 130 Gramm CO2 pro 100 Gramm. Damit verdient eine Zitrone aus regionalem Anbau vier von fünf Punkten.
In Deutschland ließen sich jedoch keine Zitronen auf Plantagen anbauen. "Zitronen brauchen eine gewisse Wärme und sind sehr frostempfindlich", erklärt Krehl. Im Übrigen seien grüne Zitronen im Laden keinesfalls unreif. Dabei handelt es sich laut der Fachberaterin um einen populären Irrtum. Die charakteristische gelbe Färbung der Zitrone entsteht durch den Abbau des Chlorophylls in der Schale, wenn im Herbst die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht größer werden.
Im konventionellen Anbau werden Zitronen mit Ethylen behandelt, um das ganze Jahr über die gelbe Farbe zu erhalten. Bio-Zitronen hingegen werden nicht chemisch behandelt und sind daher im Sommer kräftig grün. Geschmacklich ergebe sich dabei aber kein Unterschied, sagt Krehl: "Die Färbung der Frucht ist kein Qualitätsmerkmal."
Zum Nachkochen – Zitronen-Nudeln
Zutaten: 500g Bandnudeln, 2 Zitronen, 3 EL Butter, 3 EL Olivenöl, 2 EL gehackten Thymian, 20 g Parmesan (frisch gerieben), 1 Prise Salz.
Zubereitung: Nudeln nach Packungsanweisung kochen. Butter und Öl in einer Pfanne erhitzen und den Thymian darin 5 Minuten schwenken.
Die Zitronen auspressen und den Saft zum Thymian gießen. Die fertigen Nudeln mit der Soße mischen und mit Parmesan bestäuben.
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