Neustart steht bevor
Frische Pasta aus der offenen Küche: Nachfolger im "MamMam" Fürth wollen mit neuem Konzept punkten
30.7.2024, 05:00 UhrBis sie in Fürth gelandet sind, haben Michelangelo Bartoloni und Dan Max Rivolta einige Meilen gemacht. Denn die beiden Köpfe hinter "Salto", dem neuen Italiener in Fürth, haben bereits auf der ganzen Welt miteinander gekocht - "sowohl in günstigen Imbissen, als auch in der Sterneküche", erzählt Bartoloni beim Termin auf der Baustelle in der Ludwig-Erhard-Straße 13.
In rund 20 Jahren und mit den Erfahrungen in Südamerika, Neuseeland, den USA oder auch Japan wuchs in den beiden Gastro-Globetrottern auch der Wunsch nach einem gemeinsamen eigenen Laden - einem Restaurant, in dem sie ihre Küche feilbieten können. Mit einem konzeptionellen Dreierlei wollen sie nun in Fürth durchstarten und sich mit viel Amore am Herd in die Herzen der Fürther kochen. Und dabei dreht sich alles um frische Pasta.
Dass es von der weiten Welt ins vergleichsweise beschauliche Fürth geht - das ist ebenfalls der Liebe zu verdanken, wie Bartoloni erzählt. Denn seine Lebensgefährtin, die im Bereich der Menschenrechte arbeitet, hat vor einem Jahr eine tolle Anstellung in Nürnberg gefunden. Also zogen sie mit Kind aus der Toskana nach Mittelfranken.
Bartoloni wollte sich auf sein Business "Team Pasta" konzentrieren, mit dem er bereits sechs Restauranteröffnungen in Schottland begleitet hat. Parallel dazu hat der 36-Jährige im Michelin-gekürten "Keidenzeller Hof" in Langenzenn im Landkreis Fürth gearbeitet. Dann stellte er fest, dass das Restaurant-Areal in der Ludwig-Erhard-Straße 13 frei wurde, sah es sich an und verliebte sich. Sein Kumpel und langjähriger Weggefährte Dan Max Rivolta war zu diesem Augenblick dabei, sich ein Haus in Frankreich zu kaufen - als in Bartoloni anrief und ihn in letzter Sekunde stoppte. Jetzt heißt es also auch für den 37-jährigen Rivolta: Fürth statt Frankreich.
Aktuell sind die Scheiben des hübschen alten Sandsteinhauses in direkter Rathausnähe noch mit Paketpapier verhängt, innen wird indes fleißig getüftelt, denn hier herrscht noch die Baustelle vor. Im Mai haben Bartoloni und Rivolta das Areal vom Vormieter "MamMam" übernommen. Seither haben sie die Decken und Wände in Weiß getüncht, eine Pasta-Werkstatt eingerichtet, auch die schwarzen Fliesen am Tresen und an der Wand der offenen Küche sind schon auf Hochglanz poliert, die schicken schwarzen Lampenschirme mit goldenem Inneren hängen auch schon von der Decke.
Vieles aus dem Mobiliar von "MamMam" haben die beiden übernommen, aus Gründen der Nachhaltigkeit. Darauf legt das Duo wert: Das Menü wird monatlich und saisonal erneuert, ihre Zutaten wollen die beiden neuen Gastronomen in Fürth frisch aus der Region beziehen - unter anderem kommen die Eier für die Pasta vom Bio-Hof Haffner in Raindorf bei Veitsbronn. Denn: "Unsere Küche soll nicht nur offen sein, sondern auch sehr frisch", so Bartoloni, der aus Florenz stammt und seine italienische Herkunft auf den Teller niederprasseln lassen wird. Authentisch italienisch eben.
"Unsere Basis sind traditionelle Pastagerichte, erläutert Bartoloni weiter, die Karte ist bewusst klein gehalten - darauf finden sich aktuell zum Beispiel: Mafaldine an einem Ragout aus Rinderhaxe und Rinderschulter mit einem Confit aus Kirschtomaten. Auch Starters, kleine Happen und Nachtisch ist zu entdecken. Auch Weine aus Italien stehen auf der Karte und werden durchgewechselt.
Was Michelangelo Bartoloni an seiner neuen beruflichen Bleibe vor allem gefallen hat, waren die vielen Fenster, durch die die Fürther künftig beim Pasta-Machen zuschauen können, denn ein Drittel des Areals nimmt die Pasta-Werkstatt in Anspruch, in der die beiden Köche Workshops in der Vielfalt der Pasta anbieten werden. Wer keine frische Pasta herstellen, aber genießen will, kann sich hier mit allen Formen am Ladenregal ausstatten, dazu gebe es Soßenklassiker aus der italienischen Küche.
Auch vor den Augen der Restaurantgäste wird die Pasta frisch zubereitet. Die Küche ist gewollt offen, die Gäste sollen zuschauen können, wenn ihr Gericht entsteht. 26 Plätze gibt es sowohl innen als auch außen vor dem Restaurant. "Wir wollten angesichts der Personallage in der Gastronomie, die es nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen Ländern gibt, kein zu großes Restaurant", sagt Bartoloni. "So können wir auch notfalls schnell einen Teller an den Tisch bringen." Auch wenn die beiden Profis in der Gastronomie sind, ist die Eröffnung in Fürth aufregend für sie: Denn es ist ihr erstes eigenes Restaurant.
Sie wollen auf Leute setzen, die gerne Neues ausprobieren, aber solide gut essen möchten und hoffen, dass die Lage ihres "Salto" zwischen Fußgängerzone und Altstadt viele Menschen mit ihnen in Kontakt bringt. Dass jetzt mit dem Pastarello in der Hirschenstraße der vermeintlich größte Konkurrent schließt, ist ein Glücksfall für die beiden Neuen. "Wir wussten das nicht, es ist schade", so Bartoloni. So oder so sei Fürth ein tolles gastronomisches Pflaster, sagt er weiter, und nennt einige Betriebe wie "Zulu".
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"Salto" will sich durch sein besonderes Konzept unterscheiden: Denn neben dem Restaurantbetrieb haben Rivolta und Bartoloni noch zwei weitere Asse für Fürth im Ärmel: Ein integrierter Laden mit der erwähnten frischen Pasta für zu Hause, aber auch Olivenöl und mehr. Im September wollen Rivalto und Bartoloni mit den Pasta-Workshops für Privatleute und Firmen beginnen. Denn Fürth soll sie kennenlernen: Die Vielfalt der (gefüllten) Nudel.
Die offizielle Eröffnung des "Salto - Pastawerk und Osteria" in der Ludwig-Erhard-Straße 13 in Fürth ist am Freitag, 9. August, geplant - allerdings sind alle Tische schon reserviert. Geöffnet wird das Restaurant mit Ladenbetrieb immer am Dienstag und Mittwoch von 11.30 bis 19 Uhr (Dienstag und Mittwoch nur zur Mittagszeit) sowie von Donnerstag bis Samstag zwischen 11.30 und 23.30 Uhr.
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