Neueröffnung

Hype-Food aus Korea in Nürnberger Café - „Wusste selbst nicht, was das ist“

Jonas Werling

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8.4.2024, 12:12 Uhr
Bistro mit Berlin-Ästhetik: Pastellblau und -grün trifft auf Ei im Brot.

© Jonas Werling Bistro mit Berlin-Ästhetik: Pastellblau und -grün trifft auf Ei im Brot.

Schon beim Betreten des kleinen Eckladens "Egg‘La" – der Name ist ein Wortspiel aus dem englischen Ei, "Egg" und dem fränkischen Eggla, "Ecke" – ist die Luft von einer Mischung aus Butter und Ei durchsetzt. Der kleine Laden in der Färberstraße 48 gehört Burak Arslan, dessen "Traum schon immer die Gastro war".

Zuvor führte der geborene Nürnberger eine Metzgerei und kam durch seine Arbeit mit vielen Gastronomen und Gastronominnen in Kontakt. In diesem Zuge entwickelte sich auch sein Wunsch, irgendwann ein türkisches Restaurant zu eröffnen. Doch aller Anfang ist schwer – und so hatte er bei keiner der Ladenflächen, die er besichtigte, ein gutes Gefühl.

Die Rettung kam in Form seiner Frau, Elisa Heuschmid, die ihn auf einen Food-Trend aufmerksam machte: Koreanische Egg Drop-Sandwiches – "bis vor zwei Monaten wusste ich selbst nicht, was das ist", gibt Arslan zu.

Doch nach eifriger Recherche und Marktanalyse war sich der Gastronom sicher: "Warum sollten diese Sandwiches nicht auch in Nürnberg funktionieren?" In Amsterdam haben sie, laut Arslan, "schon seit einiger Zeit einen Hype" und der "konstante Anlauf" reiße auch in anderen europäischen Großstädten nicht ab.

"Man muss klein anfangen, um groß zu werden"

Und so zieht sich ein "pastellblauer Faden" durch Arslans beschaulichen Laden: "Alles passt zusammen: Mein Laden ist klein und fein – genauso wie das Produkt, das ich verkaufe". Fein, delikat und doch mit geschmacklichem Kick, so kann man die Egg Drop-Sandwiches durchaus beschreiben.

Zwischen zwei Scheiben "Shokupan", einem japanischen Milchbrot, steckt luftiges Rührei, und, je nach Wahl, Avocado, vegane Salami, Sucuk oder Lachs. Getoppt werden die Schnitten mit selbstgemachten Soßen – einer Knoblauch-Mayo und einer spicy Spezialsoße und dem obligatorischen Schnittlauch.

Die Karte ist bewusst übersichtlich gehalten. Die Preise rangieren zwischen 7 Euro für "den Klassiker" – nur Brot mit Ei und 10 Euro für das "Avo Holic Sucuk Drop"-Sandwich mit fast allen Toppings. Neben den Sandwiches bietet Arslan frisch gepressten Orangensaft und Filterkaffee an. Die Eier seien regional und aus Freilandhaltung, das besondere Shokupan-Brot bezieht er aus Berlin.

"Ich bin keine Fast-Food-Kette"

Nicht nur den Ausbau des kleinen Geschäfts, auch den Verkauf schmeißt Burak Arslan fast ausschließlich alleine. Nur "ein Kumpel" helfe gelegentlich an der Theke aus, seine Frau ist am Wochenende bei ihm im Laden, "da sie ja Zeit mit ihm verbringen möchte und er nun mal hier ist." Daher suche er inzwischen auch nach Mitarbeitenden, denn die Zeit momentan "ist sehr stressig, aber gefällt mir".

Arslan betont, dass er als einzelner Gastronom die Karte kleinhalten und die Leidenschaft, die er beim Kochen empfindet, auch durch seine Gerichte weitergeben möchte. Er sei eben "keine Fast-Food-Kette". Etwas Veränderung wird es in Zukunft aber dennoch geben: Er plant wechselnde Specials, das Herzstück "Sandwich" solle aber bei allen seiner Produkte bleiben.

Am Ende des Gesprächs schaut der frisch gebackene Gastronom über die Straße zum "Eku Inn" hinüber. Das sei durchaus inspirierend für ihn, mit seinem Metzgerei-Hintergrund. Nicht nur seine die Betreiber "super nett", sondern auch eines seiner langfristigen Ziele sei irgendwann ein Steak-House. Doch "für den Anfang ist das Egg‘La perfekt".

Die Lage sei "1 B", weil nicht direkt in der Stadt, doch umso mehr sich die Färberstraße in eine Gastro-Meile verwandele, solange lebe auch sein persönlicher "Traum von der Gastro".

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