Authentische Küche

„Mexikanische Küche wie bei Mama“ - Bekannte Gastronomen eröffnen zweites Restaurant in Nürnberg

Jannik Westerweller

Nordbayern.de

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2.8.2024, 15:57 Uhr
Stolz auf den neuen "Laden im Laden": Patriz Jany und Lauren Sikkema.

© Jannik Westerweller Stolz auf den neuen "Laden im Laden": Patriz Jany und Lauren Sikkema.

Seit dem 1. August führen Patriz Jany und Lauren Sikkema das "Hey Ombre". In der Gastro-Szene sind die beiden keine Unbekannten: Jany ist seit 2018 Inhaber des "Süss Dealer", Sikkema hat in Fürth eine Pizzeria namens "La Fortuna". Und auch die Location kennen Café-Gänger in Nürnberg schon, denn: Künftig verwandelt sich der "Süss Dealer" abends in den "Hey Ombre". Dieser startet damit quasi als Pop-up-Restaurant nach dem "Shop in Shop"-Prinzip. Die Homepage wechselt automatisch um 16.59 Uhr zur "Hey Ombre"-Karte, auf der Karte stehen dann Tacos, Quesadillas und Chilaquiles statt Pancakes und Croissants.

Wie es dazu kam, ist eine Geschichte langjähriger Freundschaft zwischen Gastronomen. Schon vor Jahren haben sich die beiden kennengelernt, Jany wohnt in Fürth, bestellte regelmäßig bei Sikkemas Pizzeria "La Fortuna". Sikkema erzählt: "Wir kennen uns, weil er Stammkunde bei mir ist". "Und sie bei mir", ergänzt Jany und lacht. Und: Beide hatten schon länger "Bock auf einen zweiten Laden". "Wir können nichts verlieren außer unserer Zeit", so beschreibt Sikkema das Motto der beiden. "Und Geld ist nicht alles auf der Welt", sagt Jany.

Welche Küche sie anbieten wollen, war schnell klar. Denn Sikkema ist Mexikanerin. "Wir mögen den Geschmack - das ist ja meine Kultur", erklärt sie. Sie mache "echtes mexikanisches Essen, nicht das eingedeutschte", sagt Jany. "Nicht viel Chichi, wie es eben die Oma macht." Und tatsächlich hat Sikkema einige Rezepte von ihrer Großmutter. Von Sikkemas authentischer mexikanischer Küche war ihr Geschäftspartner sofort überzeugt: "Wir sind ausgeflippt bei dem Geschmack." Vom ersten gemeinsamen Essen erzählt er: "Meine Frau isst eigentlich gar nicht scharf. Sie hat geweint, geschwitzt und immer Wasser nachgetrunken, dass sie weiter essen konnte, weil es so lecker war."

Authentische mexikanische Küche

Doch was ist das Geheimnis hinter der authentischen mexikanischen Küche? "Sehr viel Vorbereitung", erklärt Expertin Sikkema. "Ich weiß, wie es gehört. Ich bin in einer mexikanischen Familie aufgewachsen." Beispielsweise macht Sikkema Tortilla-Chips und Salsa-Saucen selbst, das sei ein großer Unterschied.

Besonderen Wert legen die beiden auf Frische, auf gute Qualität. Damit das Essen möglichst authentisch schmeckt, importieren sie vier Chili-Sorten aus Mexiko und Texas. "Ich lege viel Wert darauf, weil es ja meine Küche ist" erklärt Sikkema.

Eine der Spezialitäten auf der Karte ist Birria, so etwas wie ein Eintopf, der je nach Region mit Fleisch von der Rinderrippe oder auch mit Ziegenfleisch über Stunden hinweg so gekocht wird, dass er - ähnlich wie Pulled Pork - zart wird und zerfällt. Darauf sind beide besonders stolz: "Birria macht kaum jemand in Nürnberg", erklärt Jany.

Der Name des Restaurants ist unerwartet: Denn "Ombre" bedeutet auf Französisch "Schatten", eine Anlehnung an die "zwielichtigen Namen" der Speisen auf der Karte des "Süss Dealer", diese heißen beispielsweise "El Chapo", "Yakuza" oder "French Mafioso". Außerdem sei ja das "H" im Spanischen still und so würde niemand versehentlich etwas falsch aussprechen.

Doch wie funktioniert das, zwei Gastronomen mit zwei Läden? "Der Laden läuft quasi fast schon von selber", erklärt Jany. Denn: "Süss Dealer" und "Hey Ombre" haben viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, das meiste hat Jany ihnen beigebracht, sodass er nicht immer selbst vor Ort sein muss. Und genauso soll es auch mit dem "Hey Ombre" laufen. "Ich bin sehr stolz auf das Team", erklärt der Gastronom.