Platz an der Sonnenseite

Regional, saisonal, fair: Café Kumo bringt hochwertigen Tee und Spezialitätenkaffee an den Rennweg

Jannik Westerweller

Nordbayern.de

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31.10.2024, 17:47 Uhr
Mit viel Liebe fürs Detail hat Hannah Hopf ihr Café Kumo am Rennweg eingerichtet.

© Jannik Westerweller Mit viel Liebe fürs Detail hat Hannah Hopf ihr Café Kumo am Rennweg eingerichtet.

Kumo - das ist Japanisch für "Wolke". Die Idee: "Einen Ort zu schaffen, der Ruhe, Leichtigkeit und bewussten Genuss miteinander verbindet", erklärt Hannah Hopf. Seit dem 13. Oktober führt sie das Café Kumo in der Ludwig-Feuerbach-Straße 15 am Rennweg, einem Stadtteil, in dem es sonst kaum schöne Cafés gibt. In ihrem Café Kumo setzt die angehende Ernährungswissenschaftlerin auf regionale, saisonale und vor allem fair gehandelte Produkte.

Der Kaffee stammt aus der Spezialitätenkaffeerösterei "Roestkaffee" aus Oberasbach, dort hat Hopf schon fünf Jahre in Teilzeit gearbeitet, das zugehörige Café geleitet, viel über Kaffee gelernt. Besonders wichtig ist ihr, dass dieser fair produziert wird und qualitativ hochwertig ist. Und das unterscheidet auch Spezialitätenkaffee von herkömmlichem Kaffee. Für diesen gelten andere Anbaubestimmungen, er wird handverlesen. Denn sonst werden oft alle Kaffeekirschen verwendet, in den Spezialitätenkaffee kommen nur die guten, reifen Kirschen. Er wird in kleinen Chargen handgeröstet, "dann kann man die Nuancen viel besser hervorheben". Außerdem werden soziale Projekte unterstützt, sodass beispielsweise auch Frauen auf den Plantagen arbeiten dürfen, nicht nur Männer. Ebenfalls sollen die Kaffeebauern ein faires Gehalt bekommen.

Von diesem Spezialitätenkaffee bietet Hopf zwei verschiedene Blends an: einer schokoladig, einer fruchtig. Diese verkauft sie auch mit Kumo-Label.

Neben dem Kaffee ist der Matcha der absolute Renner im Kumo. "Mir hat in Nürnberg ein Laden gefehlt, wo man hochwertigen Tee trinken kann", erzählt Hopf. Im Café Kumo verwendet sie ausgewählte Teespezialitäten aus Japan und Nepal. Auch der ist fair gehandelt. Hopf erklärt: "Auf den Teeplantagen geht es oft noch schlimmer zu als auf den Kaffeeplantagen."

Im Kumo gibt es wechselnde Kuchen, teils selbstgebacken. Irgendwann soll auch noch Frühstück dazu kommen. Besonders beliebt sind aktuell die "Cruffins" - eine Mischung aus Croissant und Muffins, gefüllt mit Pistaziencreme.

Auge für Ästhetik

"Es war schon immer mein Traum, mal ein eigenes Café zu haben", erzählt Hopf. Dass dieser Traum nicht erst mit 40, sondern schon mit 25 Jahren in Erfüllung gehen würde, hatte sie nicht erwartet. Zuvor war hier ein "Mystic Shop" beheimatet, danach stand der Laden mit den großen Schaufenstern lange leer."Dann bin ich an dem Laden vorbeigelaufen und dachte mir: Da könnte man ein schönes Café rein machen", sagt Hopf. "Der Raum ist zu mir gekommen."

Im Frühsommer entdeckte sie den Laden, dann führte sie die ersten Gespräche mit dem Vermieter, dann begann der Umbau. Drei Monate lang hat sie mit ihrem Freund, der Architekt ist, den Laden selbst nach ihren Vorstellungen umgebaut: "Wir wollten ein minimalistisches, skandinavisches Design." Also musste der alte Boden raus, die Tapeten runter, stattdessen tragen Teile der Wand helle Holzverkleidungen, diese haben sie "Tag und Nacht" selbst entworfen und angebracht. An der großen Fensterfront des Cafés sind nun Sitzbänke und bieten sonnige Plätze.

Hopfs Auge für Ästhetik zieht sich durch das Café wie ein roter Faden: Die Tassen und Teller hat sie sich eigens von einer lokalen Händlerin töpfern lassen. Das helle Holz der Wände, Theke und Sitzbänke gibt dem Laden gemeinsam mit Zimmerpflanzen und Blumen eine warme Atmosphäre.

Den zweiten Raum konnte Hopf noch nicht in Betrieb nehmen, aktuell wartet sie noch auf entsprechende Genehmigungen. Dennoch ist das Café schon regulär geöffnet - eben mit Straßenverkauf und wenigen Sitzplätzen außen und im vorderen Teil des Cafés.

Auch für die nächsten Monate ist viel geplant. Hopf hofft, bis Weihnachten auch den zweiten Raum des Cafés regulär bestuhlt in Betrieb nehmen zu können. Dann sollen dort auch Veranstaltungen stattfinden, beispielsweise Lesungen oder Kunstausstellungen. Aktuell hängen schon zwei Bilder der Nürnberger Künstlerin Miriam Blättler im zweiten Raum des Cafés.

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