Shekamu in Nürnberg: Persiens Küche in neuem Stil

NÜRNBERG - In dem kleinen Restaurant Shekamu in Nürnbergs Süden trifft persische Tradition auf Zeitgeist. Serviert wird Fleisch, aber auch Veganes.

Shekamu klingt niedlich, oder? Im Persischen ist das der Begriff für jemanden, der nicht genug kriegen kann, ein Nimmersatt eben. Zu eben einem solchen Shekamu will das gleichnamige neue persische Restaurant seinen Gast machen. Zu finden ist es seit wenigen Wochen in der Tafelfeldstraße 51, Nürnberg.

Die Leuchtreklame lässt keinen Zweifel zu: Hier sollen echte Schleckermäulchen in den vollen Genuss kommen. In dem kleinen Restaurant, dessen schwarze Tische die Speisen so richtig zum Leuchten bringen, prangt in neonblauer Schrift die Frage: "Are you a shekamu?" – also: "Bist Du ein/eine Nimmersatt?"

Inhaber Behzad Fardi-Tehrani und seine Frau sind herzliche Gastgeber, ein Pärchen Mitte 20, Anfang 30, das gleichermaßen strahlt – obwohl an diesem Samstagabend viel zu tun ist, alle Innen- und Außenplätze sind besetzt. Er liebt die persische Küche, ihre Gewürze, die Kräuter, die Art und Weise, wie das Fleisch landestypisch zubereitet wird.

"Mir ist es wichtig, zu zeigen, dass die persische Küche auch etwas für Menschen, die vegan leben, sein kann", sagt der junge Inhaber, dem man ansieht, wie sehr er sich über seinen neuen Laden freut. Behzad Fardi-Tehrani will die persische Küche modernisieren, sie gewissermaßen sowohl optisch als auch kulinarisch ins Jetzt holen.

Jenseits der Fleischeslust

Üblicherweise wird im Iran viel Fleisch in Form von Kebab serviert, üppig und so gar nichts für Menschen, die auf Fleisch verzichten wollen. Doch in seinem eigenen Restaurant will er die landestypischen Gerichte auch für Vegetarierinnen und Veganer erlebbar machen. Er führt das Restaurant als Familienunternehmen gemeinsam mit seiner Mutter, die die Küche im Griff hat.

Die Vorspeise "Kashke Bademjan" – gegrillte und gehackte Aubergine mit Knoblauch, gebratenen Zwiebeln und Walnüssen an einer Kashk-Soße (auf Basis getrockneter Joghurtmasse) – können die Gäste also auch vegan bestellen. Auch die Teigtaschen Sambusa gibt es in einer fleischhaltigen oder in einer veganen Version mit Kartoffel.

Fardi-Tehrani kennt die Besonderheiten von klein auf: Seine Eltern führen Omas Laden, den einzigen Laden mit persischen Waren in Nürnberg, der direkt neben dem neuen Restaurant liegt. Er sitzt also an der Quelle, denn die persischen "Sabzi", die Kräuter(mischungen), zum Beispiel finden sich so in keiner anderen Küche wieder.

© Foto: Andrea Munkert

Persiens Küche hat viel zu bieten. Entsprechend ist das Angebot im Shekamu ausgerichtet: verschiedene Fleischspieße vom Grill, Safranreis, persische Sandwiches, leckere Desserts und frische Säfte. Als Hauptspeise bekommt man "Kubideh", Kebab-artige Spieße aus Lamm- und Rinderhack mit Safranreis und gegrillter Tomate. Eine Alternative ist "Flying Djudje" (Djudje bedeutet Hühnchen): Hähnchenflügel in Safran-Limetten-Marinade an Safranreis. Verschiedenes kann man auch ohne Tierprodukt bestellen – am besten fragt man einfach nach.

Außerdem auf der Karte: Die bunten und anregend aussehenden Bowls (auch vegan mit Erbsenprotein-Hühnchen) und dick bepackte, traumhafte Sandwiches. Lecker ist auch das Sir Torchi, in ihrer Schale eingelegte Knoblauchzehen, die als Appetizer oder Beilage funktionieren.

Im Nachtisch-Himmel

Die Nachspeisen sind nicht nur optisch ein Hingucker, sondern auch eine interessante, überraschende Kombination aus lieblichen und nussigen Noten: Als Magenschließer wird zum Beispiel Sonati-Sandwich angeboten – Safraneis mit Pistazien, etwas Rosenwasser (ein Must-have in jeder persischen Küche) und knackigen Sahnestückchen zwischen zwei runden schwarzen Waffeln. Auch Glasnudeleis kann ein Shekamu hier testen.

Bald will Fardi-Tehrani seinen Gästen noch ein original und dennoch modernes persisches Frühstück anbieten.

Mehr Infromationen über das "Shekamu" in unserer Rubrik Essen und Trinken!