Nach langem Stillstand
Wiedereröffnung noch diesen Sommer: Crêperie im Casablanca kommt zurück
2.5.2024, 18:38 Uhr"Es geht gerade mit großen Schritten voran, wobei wir noch keinen Eröffnungstermin genannt haben", teilt Matthias Damm den aktuellen Stand auf Nachfrage dieser Redaktion mit. "Es gibt auch noch keinen neuen Namen, kein Logo", fährt er fort. Damm ist Leiter des Casablanca Filmkunsttheaters im vorderen Süden Nürnbergs - und damit auch der Bauherr für das nun offizielle neue "Baby" des Kinos: Denn das Casablanca wird fortan die ehemalige "Crêperie Yechet Mad" betreiben und damit ein Kleinod in der Südstadt bewahren. Oder vielmehr eine Institution, die seit 46 Jahren bestand: Denn die "Crêperie Yechet Mad" gehörte in die Südstadt wie die Drei ins Weggla. Unter der Ägide von Anna Meyer war sie seit 1977 in der Brosamerstraße 12 beheimatet und gehörte irgendwie zum Casablanca Filmkunsttheater dazu - wenn auch bislang nicht offiziell.
2017 übergab Meyer die Crêperie an ihren Stiefsohn Klaus Riedel. Dessen verstorbener Vater Dieter Riedel hatte sie vor 46 Jahren mitgegründet. Bis 1. Juli 2023 führte Klaus Riedel die Crêperie in der gewohnten Ausrichtung weiter. Dann gab er den Betrieb auf - und im Casablanca entschied man sich, das Gastro-Areal zu übernehmen.
Im Juli 2023 begann dann die Neukonzeptionierung und der Umbau in der gesamten Crêperie. "Vergangenen Sommer haben wir den Außenbereich als Biergarten genutzt", berichtet Matthias Damm, Leiter des Filmkunsttheaters. Was dem Casa zugutekam. "Im Sommer ist im Kino weniger los - und mit den Einnahmen des Lokals konnten wir die Kosten über das Jahr nivellieren."
Der Umbau ist in vollem Gange, inzwischen berichtet Matthias Damm: "Die ganzen Haustechnik-Arbeiten sind abgeschlossen - das war erheblich aufwändiger als geplant, da wir Elektrik und Sanitär-Installation letztlich fast völlig neu machen mussten, weil alles in einem absolut maroden Zustand war." Gerade im Moment werde die Küche gefliest, dann mit ehrenamtlichen Helfern und Helferinnen der Gastraum gestrichen, nächste Woche werde dort Parkettboden gelegt. "Danach kommen noch die Holz-Einbauten, also Tresen, Kneipen-Büffet, Bänke und Tische und die ganze Gastro-Technik. Das wird jetzt alles relativ schnell gehen", resümiert Damm.
Besonders ist - und das hat zum schnellen Vorankommen beigetragen -, dass nicht nur Freiwillige aus dem Casa-Kernteam angepackt haben, sondern dass auch die Basis an Sympathisanten für das Kino anscheinend so groß ist, dass auch externe Freiwillige gerne Zeit zum Entkernen und Umbauen eingerichtet haben. Diese Hilfsbereitschaft lässt den Theaterleiter frohlocken: "Das zeigt, wie tief wir verwurzelt sind. Und es weckt den Spirit von 2009, als wir mit dem Casa angefangen haben. Auch damals haben wir viel mit ehrenamtlichen Arbeitseinsätzen erledigen können." Nur Facharbeiten wie an der Elektronik sollen Experten erledigen.
Zwischen Weinbar, Kneipe und Bistro
Konzeptionell wird es sich weniger um ein Speiselokal und auch nicht um eine "klassische Crêperie" handeln, sondern sich irgendwo zwischen "Kneipe, Weinbar und Bistro" ansiedeln lassen. "Crêpes wird es sicherlich weiterhin geben", so Damm. Ein Koch wird Speisen zubereiten, die auch nach dem Kinobesuch am Abend zumindest noch den kleinen Hunger bändigen sollen. Auch sollen die Gastronomie und der Kinobetrieb mehr verzahnt werden: zum Beispiel mit französischem Essen zum Start eines französischen Films.
In diesem Sommer soll die gesamte neue gastronomische Einrichtung dann komplett fertig sein und genutzt werden, laut Matthias Damm "zur Biergartensaison". Auch wenn bislang alles gut geklappt hat, will Damm sicherheitshalber kein konkretes Datum in den Fokus nehmen. "Es ging alles schneller als gedacht, wir haben die Handwerker zügig bekommen - und stecken jetzt voll im Umbau."
"Sicher ist, dass es eine üppige Kneipenkarte mit wechselnden Gerichten geben wird." Erstmals wird eine Leitung für die gesamte Gastronomie des Kinos gesucht - die Stelle wird in den kommenden Tagen ausgeschrieben. Wie aktuell auf ehrenamtlicher Basis sei die Organisation der Gastronomie nicht mehr zu stemmen – "mit der Erweiterung hat sie die notwendige Größe, um eine Leitungsstelle zu finanzieren", erklärt Damm.
Auf jeden Fall sei der Außenbereich schon vor der Neueröffnung des neuen Gastraums geöffnet, "also wird wie vergangenen Sommer von der Casa-Kneipe aus Getränke mit Getränken und kleinen Speisen versorgt", stellt Damm in Aussicht. "Die komplette Neueröffnung kommt dann sehr bald."
Noch einen weiteren Silberstreif am Horizont hat Theaterleiter Matthias Damm in petto: "Die neue Gastronomie wird jeden Tag geöffnet sein." Der vorherige Pächter hatte zuletzt nur noch sporadisch Betrieb, was bei Gästen für Unmut gesorgt habe. Die Südstadt gewinnt auf jeden Fall mit ihrem Kino.
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