Falken verzögern Sanierung der Kirche Osternohe

02.08.2013, 14:31 Uhr
Falken verzögern Sanierung der Kirche Osternohe

© Udo Schuster

Angedacht war deshalb sogar eine Umsetzung der Jungvögel in einen externen Nistkasten. Vor einigen Tagen allerdings sind die Jungfalken ausgeflogen, sodass die Sanierung wie geplant weitergehen kann. Auf Grund herabfallender Putzteile erfolgte 2010 eine Überprüfung des Turmfachwerkes, der sichtbaren Putzfelder und des Glockenstuhles selbst. Im Zuge einer eingehenden Untersuchung, mit Hilfe einer Hebebühne, zeigten sich ausgeprägte Schäden am Holzfachwerk und den Gefachen der Turmfassade, die bereits zu einer leichten Schiefstellung des Turmes geführt haben.

Damit keine Personen gefährdet werden, die Dreifaltigkeitskirche steht inmitten der regelmäßig von Angehörigen besuchten Friedhofsanlage, wurde der Bereich um den Turm schon vor längerer Zeit abgesperrt. Vor einigen Wochen hat man begonnen, ein Gerüst um die Kirche aufzustellen.

Fachwerk ausgetauscht

Die eigentlichen Sanierungsarbeiten betreffen auch den teilweisen Austausch der Fachwerkhölzer sowie die Ausbesserungen von den Ausmauerungen und Putzfeldern in den Gefachen. Diese Arbeiten konnten aber bis vor wenigen Tagen noch nicht begonnen werden, weil sich die Turmfalken mit der Aufzucht der Jungvögel sehr viel Zeit ließen und deshalb nicht einmal das Gerüst bis zu der erforderlichen Höhe aufgestockt werden konnte.

Falken verzögern Sanierung der Kirche Osternohe

© Udo Schuster

Jedes Jahr brüten im Osternoher Kirchturm Turmfalken, wissen die Osternoher Kirchenbesucher zu berichten. Nur heuer waren die Vögel wegen des relativ kalten Frühjahres doch deutlich später dran, sagt Hans Enhuber vom Kirchenvorstand, der auch Peter Lang vom staatlichen Bauamt Erlangen-Nürnberg über die Brut informierte. Der Techniker vom Bauamt, der die komplette Sanierung federführend betreut, hat sich des Problems angenommen und Verbindung mit der unteren Naturschutzbehörde im Landratsamt sowie mit dem Landesbund für Vogelschutz aufgenommen.

Falken umgesiedelt

Aus Gesprächen mit diesen Fachleuten wurde zunächst festgelegt, dass die Turmfalken umgesiedelt werden. Eine Ersatzbehausung sollte dies ermöglichen. Lorenz Meier, Osternoher Schreiner, machte sich sofort an den Bau des Vogelkastens, den er nach Plan und Anleitung baute. Zwischenzeitlich haben sich die drei Jungvögel aber so prächtig entwickelt, dass auch der Schnaittacher Forstamtsrat Elmar Schmidtmeyer, der die Umsiedlung in den neu gebauten Kasten übernehmen sollte, froh war, dass diese Aktion nicht zum Tragen kam.

Genau am Kirchengemeindefest starteten die Vögel ihre ersten Flugversuche von dem 28 Meter hohen Turm. Die Brutzeit dieser Greifvögel beträgt etwa einen Monat und nach weiteren fünf Wochen wird der Nachwuchs flügge. Beeindruckend ist auch die Flügelspannweite von etwa 75 Zentimetern des ausgewachsenen Vogels. Im Oktober soll erstmals das neue Glockengeläut vom Kirchturm zu hören sein.

Das Ziffernblatt kostet 500 Euro

Vermutlich sind mehr als 210.000 Euro in die Sanierung der Dreifaltigkeitskirche mit ihrem spätgotischen 14-Nothelfer-Altar geflossen. Der staatliche Kostenanteil beträgt dabei rund 122.000 Euro. Der kleinste Posten der Schlussrechnung wird dabei vermutlich das Ziffernblatt der Turmuhr mit etwa 500 Euro sein. Die neuen Glocken samt der notwendigen Technik werden voraussichtlich mit 60.000 Euro zu Buche schlagen und wären so der teuerste Posten von insgesamt elf Positionen.

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