Flughafen Hof: Linienverkehr wird eingestellt
21.5.2012, 19:35 UhrDer Linienflugverkehr von Hof-Plauen nach Frankfurt wird nicht wieder aufgenommen. Die Gesellschafterversammlung des Flughafens habe entschieden, dass die Linienverbindung auch nach der Insolvenz des bisherigen Betreibers, Cirrus Airlines, nicht mehr neu ausgeschrieben wird, teilte der Flughafenbetreiber am Montag mit.
Der Regionalflughafen soll als Verkehrslandeplatz für Geschäfts-, Werks- und sonstige Flüge und Flugschulen mindestens fünf Jahre weiter betrieben werden. «Der Flugplatz ist und bleibt eine wichtige Infrastruktureinrichtung für Oberfranken», erklärte Bayerns Verkehrsminister Martin Zeil (FDP). Es sei wichtig für die Region, dass der Flughafen auch ohne Linienverkehr für Geschäfts- und Privatflugverkehr erhalten bleibe.
Gemeinsam mit dem Wirtschaftsministerium und dem Luftamt Nordbayern wollen die Betreiber nun die notwendigen Investitionen klären «und das Profil des Flughafens für die kommenden Jahre vertraglich» festlegen. Der Regionalflughafen muss nun auch Personal einsparen. Ziel sei «eine sozialverträgliche Anpassung der Beschäftigtenzahlen».
Eine Wiederaufnahme der Linienverbindung hätte bedeutet, dass die öffentliche Hand ihre Zuschüsse noch einmal hätte erhöhen müssen, teilte die Stadt Hof mit. «Eine weitere Steigerung der Zuschüsse ist aus meiner Sicht nicht mehr verantwortbar», sagte Oberbürgermeister Harald Fichtner (CSU). «Der Entschluss, die Linie nicht neu auszuschreiben, ist deshalb schmerzhaft, aber unvermeidlich.»
Das in Saarbrücken ansässige Unternehmen Cirrus Airlines hatte Ende Januar Insolvenzantrag gestellt. Wenige Tage zuvor hatte Cirrus den Linienverkehr zwischen dem Regionalflughafen Hof-Plauen und Frankfurt/Main gestoppt. Die von Cirrus angebotenen Verbindungen waren massiv von der öffentlichen Hand unterstützt worden - 2011 beispielsweise mit 3,6 Millionen Euro. Oppositionspolitiker im Landtag hatten die millionenschweren Zuwendungen der Staatskasse für den Regionalflughafen stets heftig kritisiert.
Zeil dagegen verteidigte das finanzielle Engagement: «Aufgrund seiner Randlage am Eisernen Vorhang war das oberfränkische Grenzland bis zur deutschen Wiedervereinigung verkehrsmäßig besonders benachteiligt. Daher war es über lange Jahre wichtig und notwendig, die Fluglinie Hof-Frankfurt aus regional- und strukturpolitischen Gründen durch die öffentliche Hand zu bezuschussen.»
8000 Fluggäste nutzten nach Angaben der Stadt Hof im Jahr 2011 das Cirrus-Angebot, mit einer Linienmaschine von Hof nach Frankfurt zu fliegen. 2010 zählte man noch 14 000 Passagiere - allerdings bei drei Starts pro Werktag. Zuletzt hatte Cirrus das Angebot auf zwei Starts reduziert. In Spitzenzeiten gab es 25.000 Fluggäste pro Jahr.
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