Jury wählte aus 3500 Motiven
Forchheimshots: Ausstellung mit Top 100 Instagram-Fotos ist gestartet
11.11.2021, 15:39 UhrMehr als 3500 Motive galt es in ganz kurzer Zeit zu sichten. Es war kreative Schwerstarbeit für die Jury: Bürgermeister Udo Schönfelder (CSU), Wettbewerb-Titelverteidiger Torsten Gugg und Fotografin Lisa Doneff haben daraus die Top 100 zusammengestellt. Aus diesen kann nun jeder seine Favoriten wählen. Man muss nur die Stadtbücherei Forchheim aufsuchen und dort abstimmen. Wir stellen drei der Fotografinnen und Fotografen etwas näher vor.
Wenn man so sieht, was Bernd Schwinn aus Fürth-Vach mit Auge und Objektiv eingefangen hat, könnte man an Peter Fox und seinen Hit „Haus am See“ denken. Eingeweihte wissen, dass es sich um den Wohnsitz des Feinkosthändlers Konrad Karnbaum und der Malerin Cornelia Lottes handelt. Für Ortsunkundige ist die von leichtem Nebel umhüllte Szene an den Örtelberg-Weihern nicht weniger sehenswert. Wobei Schwinn die frühen Morgenstunden genutzt hat, um das beste Licht einzufangen. „Das bedeutet, dass man früh aufstehen und den eigenen Schweinehund überwinden muss.“ So sind die prächtigen Landschaftsbilder, die ein Wiesent-Wehr bei Niederfellendorf oder einen ganz ungewohnten Blick auf die Burg Rabenstein zeigen, für den Elektro-Ingenieur zugleich auch ein Mittel, um vom Sofa hochzukommen und die Natur der Fränkischen Schweiz zu erkunden. „Mir ist nicht wichtig, ständig etwas zu posten. Mir geht es um den Spaß am Fotografieren.“
Einer der Lokalmatadoren und ein Neuling bei #forchheimshots ist Stefan Mainusch aus Forchheim. Seinem Blick auf das Gleis Eins am Bahnhof Forchheim merkt man an, dass er vom Fach ist. Denn Mainusch ist seit 35 Jahren einer der wenigen Wagenmeister, die das rollende Material der Deutschen Bahn während der Fahrt auf technische und Sicherheitsmängel überprüfen. An seinem Dienstort Nürnberg hatte er zuletzt sogar die einmalige Chance, die stillgelegte Lok-Werkstatt des Bahnbetriebswerkes mit der Kamera zu durchstreifen. „Solche Lost Places haben in letzter Zeit meine Neugierde geweckt.“ Man kann Mainusch aber auch auf Spaziergängen durch die Forchheimer Innenstadt antreffen. „Ich versuche dann immer, einen ganz neuen Blickwinkel zu finden.“ Das gelingt ihm auch am Bahnsteig. „Beim Spiel mit der Unschärfe suche ich das Geheimnisvolle.“ Für den Wettbewerb rechnet sich Mainusch keine Chancen aus, freut sich aber dennoch, es mit einem Foto in die illustre Auswahl geschafft zu haben.
Für Ingrid Fischer aus Erlangen gehört #forchheimshots schon seit Jahren dazu. Die Informatikerin hat dabei erst mit einem Smartphone angefangen, die Schönheiten des Wiesenttals einzufangen. „Später wurden die Kameras immer größer.“ Nach Schwerpunkten wie den Weindörfern am Main und der Landschaft des Altmühltals galt ihr letztes Augenmerk der naheliegenden und nahegelegenen Fränkischen Schweiz. Sie ist gleich mit drei Bildern vertreten. Die Ehrenbürg aka Walberla, die Ruine Neideck und der gegenüber liegende Pavillon hoch über Streitberg hängen an den Wänden. „Ich achte besonders darauf, was die Sonne macht.“ Bei der Komposition gilt ihr erstes Interesse dem Himmel und erst danach den Dingen im Vordergrund wie den Blumen oder der Walpurgis-Kapelle. Als sie die Basilika Gößweinstein aufsucht, tut sie dies nicht auf der Anhöhe des Kreuzbergs, sondern nutzt einen selten genutzten Aussichtspunkt. „Der heißt Fischersruh. Da musste ich schon alleine des Namens wegen hin.“ Wenn Fischer einmal nicht draußen an der frischen Luft Motiven nachjagt, dann fällt ihr Blick auf kunstvoll gewundene Treppen, deren schneckenhausartige Strukturen sie in Tanzschulen, Rathäusern und Bankgebäuden in der Region nachspürt. „Das ist mein eigentlicher Spleen.“
Ehrenamtliches Team hat neue Mitglieder
Übrigens ist das ehrenamtliche Team von #forchheimshots, das bislang aus Matthias „Matze“ Hösch, Nico Cieslar, Sabrina Friedrich, Doris Koschyk und Michael Adler bestanden hat, in diesem Jahr um Lisa Doneff, Jörg Kubas und Andreas Hellmann gewachsen.
Die Top 3 Bildmotive von #forchheimshots, die die Besucherinnen und Besucher wählen, dürfen sich am Ende über Geldpreise freuen. Sie werden vom City-Management der Stadt Forchheim (250 Euro), dem Ingenieur-Büro Heinrich Freisinger Forchheim (150 Euro) und dem Jugendbeauftragten der Stadt Forchheim Sebastian Hösch (100 Euro) zur Verfügung gestellt.
Die Ausstellung mit den 100 besten Motiven von #forchheimshots ist bis Februar 2022 im Treppenhaus der Stadtbücherei Forchheim zu sehen. Öffnungszeiten: Mo., Di., Do., Fr., 10 bis18 Uhr; Sa., 10 bis 12.30 Uhr; Mi., geschlossen. Dort kann jeder Besucher seine drei Lieblingsbilder auswählen. Einen Überblick kann man sich auch auf der Instagram-Seite von #forchheimshots verschaffen.
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