13 Jahre nach Bruno: Bär in Bayern fotografiert

dpa/ankl

23.10.2019, 17:01 Uhr
Das Foto wurde von einer Wildkamera aufgenommen und zeigt den Bär in Garmisch-Partenkirchen.

© Bayerische Staatsforsten Das Foto wurde von einer Wildkamera aufgenommen und zeigt den Bär in Garmisch-Partenkirchen.

Mehr als 13 Jahre nach dem Abschuss von Braunbär Bruno ist wieder ein Bär nach Deutschland eingewandert. Eine Wildtierkamera habe das Tier in der Nacht auf Mittwoch im Landkreis Garmisch-Partenkirchen fotografiert, teilte das bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) mit. "Der Bär verhält sich nach wie vor sehr scheu und unauffällig", erläuterte die Behörde. "Bayern ist mit einem Managementplan auf diese Situation vorbereitet." Zuvor hatte eine Touristin bereits Kotspuren des Bärs in den bayerischen Alpen entdeckt. Bereits im Juni war ein Braunbär im österreichischen Tirol aufgetaucht. Es sei möglich, dass es sich um dasselbe Tier handele und das aktuelle Foto die Wanderbewegungen des Tieres dokumentiere.

Die aktuell nächste Bärenpopulation befindet sich im italienischen Trentino, etwa 120 Kilometer von Bayern entfernt. Dort leben laut dem Bayerischen Landesamt für Umwelt derzeit etwa 60 Bären. Eine Bärenpopulation breite sich allerdings nur sehr langsam aus, heißt es weiter. Es sei deswegen nicht zu erwarten, dass sich die Tiere in Bayern dauerhaft ansiedeln.

Bären wandern lange Strecken

Vor allem halbwüchsige Bärenmännchen bewältigen auf der Suche nach einem eigenen Territorium oft weite Strecken. Aus dem Kerngebiet nördlich des Gardasees wandern immer wieder einzelne Tiere in den nördlichen Alpenraum aus, wie zuletzt auch 2006.

So war Braunbär Bruno im Sommer 2006 der erste Bär, der nach 170 Jahren seine Tatzen nachweislich auf bayerischen Boden setzte. Wochenlang hatten die Behörden damals versucht, den streng geschützten Bären zu fangen, der Schafe riss, Bienenstöcke plünderte und sogar durch Ortschaften marschierte. Im Juni wurde der "Problembär" schließlich im oberbayerischen Rotwandgebiet abgeschossen. Heute steht Bruno ausgestopft im Münchner Museum "Mensch und Natur" in Schloss Nymphenburg.

Finden männliche Bären am Ende übrigens keine Partnerin, kehren sie wieder in ihre Heimat zurück.

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