Helfer verhinderten Hochwasser in Gundelsheim

Benjamin Huck

Treuchtlinger Kurier

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16.8.2017, 14:22 Uhr
Bis Mitternacht waren in Gundelsheim über 70 Feuerwehrleute im Einsatz, um eine größere Überschwemmung durch den Möhrenbach zu verhindern.

© privat Bis Mitternacht waren in Gundelsheim über 70 Feuerwehrleute im Einsatz, um eine größere Überschwemmung durch den Möhrenbach zu verhindern.

„So etwas habe ich mein ganzes Leben noch nicht erlebt“, beschreibt Artur Heckl das, was am Dienstagabend passiert ist. Kurz nach 20 Uhr wurde der Kommandant der Gundelsheimer Feuerwehr alarmiert. Eine große Menge Wasser drohte vom Möhrenbach aus Otting kommend den Ort zu fluten.

„Wie aus dem Nichts kam auf einmal das Wasser in den Ort geschossen.“ Genau 74 Feuerwehrler waren am Abend im Einsatz. An die 400 Säcke füllten sie mit Sand aus dem Sandkasten des Kindergartens, um eine Überflutung zu verhindern.

An fünf Punkten schlichteten die Helfer die Säcke auf, um den Schaden möglichst gering zu halten. Nur zur Kläranlage hin staute sich das Wasser ein wenig auf einem Feld. „Durch die super schnelle Arbeit der Freiwilligen haben wir alles in den Griff bekommen“, sagt Heckl. Kurz vor Mitternacht war der Einsatz in Gundelsheim beendet, um 2 Uhr gingen die letzten Feuerwehrleute nach Hause, nachdem sie sich vergewissert hatten, dass das Wasser abgeflossen war.

Flussabwärts in Möhren musste die Feuerwehr nicht ausrücken, wenngleich sie vorgewarnt war. An der Brücke über den Möhrenbach beim Kraftwerk stand das Wasser fast zweieinhalb Meter hoch und hätte die Straße beinahe überflutet. Das Wehr wurde komplett geöffnet, um den Abfluss in die Altmühl zu ermöglichen. Im schwäbischen Otting, acht Kilometer südlich von Gundelsheim, verlief der Abend hingegen alles andere als glimpflich. Gegen 19 Uhr setzte dort ein schweres Unwetter mit Hagel ein. Der Möhrenbach lief Berichten zufolge fast sofort über die Ufer. Der Ortskern stand bis zu einen Meter unter Wasser, gut 80 Keller liefen voll, meldet die Nachrichtenagentur dpa.

„Der Ort liegt in einer Mulde, in der sich das Wasser schnell gesammelt hat“, erklärte ein Polizeisprecher. Mehr als 200 Einsatzkräfte waren insgesamt auf den Beinen, um die Schäden möglichst gering zu halten. Eine genaue Schadenshöhe ist noch nicht bekannt. Die rund 800 Einwohner Ottings blieben unverletzt.

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