250 Menschen demonstrieren in Nürnberg für Rechte der Palästinenser
15.5.2021, 15:43 UhrZunächst hatte das "Nürnberger Evangelisches Forum für den Frieden" (NEFF) um 12 Uhr zu einer Mahnwache aufgerufen. Etwa 20 Menschen wollten sich vor der Lorenzkirche versammeln, um, so die Veranstalter, "der Flucht und Vertreibung der Palästinenser 1948" zu gedenken.
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Als etwa 130 weitere Menschen dazukamen, beendete die Versammlungsleitung die Veranstaltung. Auf dem Jakobsplatz kamen daraufhin 250 Teilnehmer zu einer spontan genehmigten Pro-Palästina-Versammlung zusammen. Laut Polizeipressestelle beendeten die Teilnehmer ihre Versammlung um 14 Uhr "störungsfrei".
Gab es eine "antisemitische Brandrede"?
Die Initiative "Antisemitism Watch Nürnberg" berichtet jedoch auf Twitter von einer "antisemitischen Brandrede" eines Redners. Auch sei Israel mit dem Islamischen Staat verglichen worden.
Polizeipressesprecher Michael Petzold wollte sich wegen der zeitgleich stattfinden "Querdenker"-Demonstrationen zunächst nicht detaillierter äußern. Am Abend hieß es im Bericht zur Versammlung, zu Straftaten sei es nicht gekommen, Störungen habe es ebenfalls nicht gegeben.
Am Freitagnachmittag hatte es bereits eine Demonstration mit israel-kritischen Botschaften im Nürnberger Westpark gegeben.
Gedenken an Vertreibung der Palästinenser
Zuvor hatte sich die Israelitische Kulturgemeinde (IKGN) in einem offenen Brief an Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König (CSU) gegen antiisraelische und Pro-Hamas-Kundgebungen in Nürnberg gewandt und sich über die Zunahme solcher Veranstaltungen besorgt gezeigt.
Am Tag der "Nakba" (zu deutsch: Katastrophe oder Unglück) gedenken die Palästinenser der Vertreibung und Flucht Hunderttausender Menschen im Zuge der Staatsgründung Israels 1948. Auch an diesem 15. Mai, dem 71. Jahrestag, kam es zu Protesten entlang der Grenze zum Gazastreifen und im Westjordanland.
Der Artikel wurde am 15. Mai 2021 gegen 19.20 Uhr aktualisiert.
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