Billig-Abo bis August
Ab heute gilt es: Alles, was Sie über das 9-Euro-Ticket wissen müssen
1.6.2022, 06:24 UhrDarauf haben viele gewartet: Seit 1. Juni gilt das 9-Euro-Ticket bundesweit in allen Nahverkehrszügen. Ende März beschloss die Bundesregierung das Billig-Abo als Teil des "Energiekostenentlastungspakets". Bis einschließlich August können Reisende Öffentliche Verkehrsmittel für neun Euro im Monat nutzen. Das gibt es darüber hinaus zu wissen:
Wo kann man das Ticket kaufen?
Es ist bei der Deutschen Bahn über bahn.de, die App DB Navigator, an den Fahrkartenautomaten und in den Reisezentren in Bahnhöfen und DB Agenturen zu erwerben.
Über den Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) kann man das Ticket auf der NürnbergMobilApp, den VGN-Onlineshop, Kundencenter und private Verkaufsstellen kaufen. Laut VGN soll es außerdem bald auch an den VGN-Ticketautomaten und teilweise persönlich bei den Busfahrern erhältlich sein.
Wo gilt das Ticket?
Es ist bundesweit auf allen Strecken und in allen Verkehrsmitteln des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) gültig und kann in der Zeit für beliebig viele Fahrten genutzt werden. Allerdings schließt das Angebot Züge des Fernverkehrs aus. Dazu zählen unter anderem Intercity, Eurocity, ICE und Fernbusse, aber auch Regionalzüge, die zu DB Fernverkehr gehören. Um herauszufinden ob die entsprechende Verbindung mit dem 9-Euro-Ticket nutzbar ist, hilft nur in der App unter "Details einblenden" auf den Reiter "Weitere Informationen" zu klicken. Dort ist dann vermerkt, wer der Betreiber der Verbindung ist.
Bei Verkehrsmitteln wie dem Anrufsammeltaxi wird auch mit einem 9-Euro-Ticket der Zuschlag in der bisherigen Höhe erhoben. Bei Rufbussen, für die bisher kein Zuschlag anfällt, wird der weiterhin nicht erhoben.
Wie kann man trotz bestehendem Abo profitieren?
Wer ein Jahres- oder Monatsabo besitzt, muss nicht aktiv werden. Der Anbieter (Verkehrsverbund oder -unternehmen) benachrichtigt automatisch über die Verrechnung in dem Zeitraum (Reduzierung des Bankeinzugs oder Erstattung). Besitzer von Zeitkarten (außer von Fernverkehrs-Angeboten) erhalten eine Gutschrift oder Erstattung für die Differenz zwischen Abopreis und 9-Euro-Ticket.
Das Semesterticket der Hochschulen Erlangen und Nürnberg und das 365-Euro-Ticket VGN gelten als deutschlandweites, ganztägiges Ticket für den Zeitraum Juni bis August, sofern das zuvor gekaufte Ticket auch diesen Zeitraum umfasst. Selbstzahlern wird der Preis für die drei Monate Juni bis August anteilig erstattet.
Was gilt für Kinder, Hunde und Fahrräder?
Nur Kinder unter sechs Jahren reisen kostenfrei und brauchen keine Fahrkarte. Bei Haustieren gilt: Ist der Hund größer als eine Hauskatze, braucht es in vielen Zügen des Regionalverkehrs ein Zusatzticket. Ein 9-Euro-Ticket kann nicht gekauft werden. Auch die Mitnahme von Fahrrädern ist nicht in das Angebot eingeschlossen. Da in dieser Zeit mit vielen Reisenden zu rechnen ist, heißt es von der Deutschen Bahn: "Die Mitnahme Ihres Fahrrads kann nicht garantiert werden. Reisen mit Fahrrad an Feiertagen sollten Sie vermeiden."
Kann man das 9-Euro-Ticket mit ICE-Tickets kombinieren?
Ja. Wie die Deutsche Bahn mitteilte, kann man damit im Regionalverkehr zu dem Bahnhof fahren, an dem man in einen Fernzug umsteigt. Für die Fahrt im Fernverkehr ist dann aber immer ein separates Ticket notwendig. Das 9-Euro-Ticket gilt allerdings nicht für die 1. Klasse. Reservierungen können auf manchen Strecken dazu gebucht werden.
Wird trotz der günstigen Tickets weiter kontrolliert?
Die Verkehrsunternehmen kontrollieren eigenen Angaben zufolge wie gewohnt weiter. Wer ohne Ticket angetroffen wird, zahlt nach wie vor ein sogenanntes erhöhtes Beförderungsgeld von meist 60 Euro.
Wie voll wird es in den Zügen?
"Wir haben keinen blassen Schimmer", sagte kürzlich der Chef der Bahn-Regionaltochter DB Regio, Jörg Sandvoß, zu dieser Frage. Zu rechnen sei wohl mit 30 Millionen Ticket-Nutzern pro Monat, hieß es zuletzt beim VDV. Das sei aber nur eine Schätzung. Die hohe Nachfrage nach den Tickets ist ein Indikator: Laut Verband der Verkehrsunternehmen (VDV) wurden bis kurz vor dem Start des 9-Euro-Tickets an diesem Mittwoch rund sieben Millionen der Sonderfahrten verkauft.
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