Höchste Warnstufe

Achtung an alle Allergiker: So extrem ist der Pollenflug in Nürnberg und der Region derzeit

Erik Thieme

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04.03.2025, 15:49 Uhr
In Franken ist der Pollenflug aktuell besonders stark.

© IMAGO/Zoonar.com/Andreas Scholz In Franken ist der Pollenflug aktuell besonders stark.

Eine juckende und laufende Nase, tränende Augen und Niesanfälle: Die Pollenallergie macht sich bemerkbar, sobald der Pollenflug beginnt. Mit dem Aufblühen der Pflanzen im Frühling wird das Immunsystem besonders belastet. Das kann auf lange Sicht die Lebensqualität einschränken. Doch warum leiden manche Menschen unter dieser Allergie und andere nicht?

Die Symptome werden durch eine allergische Reaktion der oberen Atemwege auf Pflanzenpollen in der Luft ausgelöst, wie im Online-Gesundheitsportal Gesund.bund.de berichtet wird. Allergische Symptome entstehen durch eine Überreaktion des Immunsystems auf ansonsten harmlose Substanzen wie Pollen (Allergene). Dabei bildet das Immunsystem Antikörper gegen das Allergen und bindet sie an bestimmte Zellen. Bei erneutem Kontakt mit dem Allergen können diese Zellen histaminähnliche Substanzen freisetzen, die allergische Reaktionen wie Niesen oder Juckreiz hervorrufen. Dieser Mechanismus führt zu den bekannten Symptomen einer Pollenallergie.

Dazu zählen Niesen, juckende Augen, laufende oder verstopfte Nase, juckender Hals, Husten, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Kurzatmigkeit, Verschlechterung von Asthma-Symptomen, Hautausschläge oder Juckreiz.

Wie häufig kommt es zur Pollenallergie?

"In Industrieländern wie Deutschland leidet etwa ein Viertel der Bevölkerung an allergischem Schnupfen", berichtet Gesund.bund.de. Laut Robert Koch-Institut hat die Häufigkeit allergischer Erkrankungen seit den 1970er Jahren in Ländern mit westlichem Lebensstil stark zugenommen und sich zuletzt auf hohem Niveau stabilisiert. Auch der Schweregrad allergischer Reaktionen nehme zu, sagt Torsten Zuberbier, Vorsitzender der Europäischen Allergiestiftung Ecarf. Veranlagung spielt für Allergien eine wichtige Rolle, es gibt aber viele weitere Faktoren. Ein bisschen sei es auch unsere Schuld, sagt Zuberbier: Die Allergie-Zunahme liege auch am modernen Lebensstil. Ein Stichwort: Umweltverschmutzung. Pollen und Feinstaub gemeinsam führten zu mehr Beschwerden, erklärt Allergologe Karl-Christian Bergmann.

Wie ist die Situation in der Region?

Wirft man einen Blick auf die Karte über den Pollenflug in Bayern, sieht man in ganzem Bundesland überall nur "3". Diese Zahl steht laut Wetteronline für einen starken Pollenflug, die höchstmögliche Stufe. Diese Einschätzung gilt dem Portal zufolge in ganz Bayern bis zum 9. März - weiter in die Zukunft reicht die Prognose nicht.

Das gilt aber nicht für alle Pollenarten. So ist die Hochphase für Gräser, Ampher und Roggen beispielsweise erst im Juni. Aktuell machen Allergikern vor allem Erle (Warnstufe 3), Hasel, Pappel und Ulme (alle Stufe 2) zu schaffen. Stufe 2 bedeutet einen mäßigen Pollenflug, bei Stufe 1 ist er nur schwach. Für Weide gilt die Warnstufe eins, alle übrigen Pollen wie Birke, Buche oder Wegerich stellen derzeit (noch) kein Problem dar.

Was hilft gegen eine Pollenallergie?

Um sich vor starken Pollen-Beschwerden zu schützen, ist es ratsam, längere Aufenthalte im Freien zu vermeiden. Um die Pollenallergie hingegen zu behandeln, gibt es unterschiedliche Produkte auf dem Markt. Nasensprays, Antihistaminika, Kortikosteroide und Leukotrienrezeptor-Antagonisten sind nur einige Beispiele. In manchen Fällen ist eine Hyposensibilisierung hilfreich. Dabei handelt es sich um eine spezifische Immuntherapie, die den Körper langfristig unempfindlicher gegen die Allergene macht. Die Behandlung dauert etwa drei Jahre und ist ähnlich wie bei einer Impfung.

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