DWD warnte vor Glatteis

Akute Glätte-Gefahr: Mehrere Unfälle in Franken - Fünf Autos landen im Graben

Johanna Mielich

Online-Redaktion

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2.12.2024, 14:22 Uhr
Aufgrund der Glätte, vor welcher der Deutsche Wetterdienst noch bis Montagmittag insbesondere im Osten Bayerns warnt, kam es in Mittelfranken zu mehreren Unfällen. Unter anderem kollidierte ein Streufahrzeug mit einem Pkw.

© NEWS5 / Lars Haubner / Screenshot DWD Aufgrund der Glätte, vor welcher der Deutsche Wetterdienst noch bis Montagmittag insbesondere im Osten Bayerns warnt, kam es in Mittelfranken zu mehreren Unfällen. Unter anderem kollidierte ein Streufahrzeug mit einem Pkw.

Der meteorologische Winteranfang bringt kühle Temperaturen, aber auch Nässe: Zum Wochenbeginn soll es in Teilen Bayerns regnerisch und glatt werden. Zudem wird am Dienstag im Bergland erneut Schnee erwartet, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) mitteilte.

In großen Teilen Frankens warnte der Wetterdienst am Montagmorgen vor Glatteis. Bis 10 Uhr bestand "markante Glatteisgefahr", gefährlich wurde die Situation durch gefrierenden Regen. Dazu hat die Behörde eine Warnung der Stufe 2 von 4 (orange auf der Karte) für Mittel-, Ober- und Unterfranken herausgegeben. Zunächst galt die Warnung bis 8 Uhr, der DWD hat diese aber verlängert. Nach aktuellem Stand (14 Uhr) gilt eine amtliche Warnung der Stufe 1 vor Glätte derzeit im Osten Bayerns, wobei die Temperaturen bei etwa -4 Grad rangieren. Die Städte Nürnberg, Fürth und Erlangen befinden sich indes außerhalb des von der Warnung betroffenen Gebietes.

Der Deutsche Wetterdienst rät: Man solle nicht notwendige Aufenthalte im Freien und Fahrten vermeiden. Wer doch fahren müsse, sollte sein Verhalten im Straßenverkehr anpassen, heißt es.

Mehrere Unfälle in Franken - Linienbus rutscht in Einfamilienhaus

Das Glatteis in der Region wurde manchen Autofahrern zum Verhängnis. Die Polizei Mittelfranken registrierte am Montagvormittag in ihrem Zuständigkeitsgebiet zwei glättebedingte Unfälle im Nürnberger Land - das teilte die Polizei auf Anfrage unserer Redaktion mit.

In Kirchensittenbach kam ein Linienbus gegen 7 Uhr wegen Blitzeis in der Kurve von der Straße ab und prallte daraufhin in die Grundstücksmauer eines Einfamilienhauses. In dem besetzten Linienbus saßen unter anderem sechs Kinder, welche letztlich von ihren Eltern abgeholt wurden. Über potenzielle Verletzungen der Insassen ist der Polizei nichts bekannt.

Ein weiterer Glätteunfall ereignete sich in Pommelsbrunn: Ein Auto rutschte ebenfalls aufgrund von Glatteis in einen Graben. Der Fahrer erlitt glücklicherweise keine Verletzung, er informierte selbstständig den ADAC.

Ein Streufahrzeug kollidierte aufgrund der Glätte mit einem Pkw.

Ein Streufahrzeug kollidierte aufgrund der Glätte mit einem Pkw. © NEWS5 / Lars Haubner/NEWS5

Drei Unfälle im Landkreis Amberg-Sulzbach

Drei weitere Unfälle in Bayern vermeldete darüber hinaus die Nachrichtenagentur "NEWS5". Demnach geriet ein Streufahrzeug in den Morgenstunden auf der Strecke zwischen Annaberg und Sulzbach-Rosenberg ins Rutschen. Ein darauffolgendes Auto konnte nicht rechtzeitig ausweichen und krachte auf der glatten Fahrbahn ins Heck des Streufahrzeuges. Der Pkw-Fahrer erlitt bei dem Unfall leichte Verletzungen.

Ebenfalls im Landkreis Amberg-Sulzbach ereignete sich ein weiterer Unfall: Eine VW-Fahrerin war auf der Bundesstraße B85 von Edelsfeld nach Sulzbach-Rosenberg unterwegs und entschied sich, die offenbar wegen der Straßenverhältnisse langsam fahrenden Fahrzeuge vor ihr zu überholen. Beim Überholversuch bemerkte die 30-Jährige die Glätte, bremste ab und geriet dabei ins Rutschen. Dadurch kollidierte ihr Auto mit einem entgegenkommenden Lastwagen und wurde anschließend von der Fahrbahn geschleudert. Die daraufhin eingeklemmte Frau wurde von der Feuerwehr aus dem Auto befreit, ihre mittelschweren Verletzungen mussten im Klinikum behandelt werden. Auch der Lkw-Fahrer wurde zur weiteren Abklärung in ein Krankenhaus gebracht.

Kurz nach diesem Unfall nach Überholmanöver ereignete sich ebenfalls auf der B85 eine weitere Kollision in Folge der Glätte. Fünf Autos rutschten von einer herabführenden Fahrbahn ab und schleuderten in den Straßengraben. Neben dem Sachschaden entstanden leichte Verletzungen bei den Beteiligten. Laut einem Unfallfahrer seien die Bedingungen vor Ort "wie in einem Eisstadion".

Mehrere Autos schlitterten von der B85 in einen Graben.

Mehrere Autos schlitterten von der B85 in einen Graben. © NEWS5 / Lars Haubner/NEWS5

"Ich hoffe, dass die Verkehrsteilnehmer vernünftig und langsam fahren "

Der Kreisbrandinspektor im Landkreis Amberg-Sulzbach Hans Sperber, der unter anderem am Unfall der 30-Jährigen auf der B85 im Einsatz war, appellierte an die Autofahrer in der Region: "Ich hoffe, dass die Verkehrsteilnehmer vernünftig und langsam fahren, dass es nicht noch zu weiteren Unfällen kommt. Es war ja heuer das erste Mal, dass wir die Situation gehabt haben. Frost und Regen und die Straßen sind teilweise wirklich spiegelglatt." Konkret empfiehlt der Feuerwehrmann, grundsätzlich zu überprüfen, welche Fahrten wirklich zwingend erforderlich sind, und bei diesen dann "fünf Minuten früher" zu starten und "langsam, vorsichtig und umsichtig" zu fahren.

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