Alle helfen zusammen: In Tirol wird geschippt und geschippt
11.1.2019, 18:56 UhrZugausfälle, gesperrte Straßen, Unfälle im Tiefschnee, von der Außenwelt abgeschnittene Seitentäler – der Schnee hat Tirol, besonders das an Bayern angrenzende Unterland, fest im Griff. Von lahmgelegt kann allerdings nicht die Rede sein, denn die Österreicher wissen, wie man mit dem Schnee umgeht. Alle helfen zusammen. Es wird geschippt und geschippt und geschippt. Teilweise mit schwerem Gerät, teilweise von Hand. Ein Dach von zwei Metern Schnee frei zu schaufeln, weil sonst Einsturzgefahr droht, kann schon einmal den ganzen Tag dauern.
Meist wird der Schnee erst zur echten Gefahr, wenn er auf menschliche Fehleinschätzungen trifft. Fahrer ohne Schneeketten sorgen für blockierte Straßen. Retter setzen ihr eigenes Leben aufs Spiel, um Skifahrer oder Snowboarder zu retten, die sich abseits der Pisten herumtreiben. Tourengeher schlagen die Wetterwarnungen in den Wind und geraten dann in Schwierigkeiten.
Umstürzende Bäume sind ein anderes Problem. Urlauber wie Einheimische sind gewarnt, nicht im Wald spazieren zu gehen. An der Inntal-Autobahn sorgte am Donnerstag ein Black Hawk Helikopter im Tiefflug dafür, dass der schwere Schnee von den Bäumen geweht wurde. Generell gilt: Man hilft sich gegenseitig. Bei kleineren Schwierigkeiten wird Nachbarschaftshilfe geleistet. Und viele Profis aus Verwaltung, Tourismus und lokaler Wirtschaft schieben Überstunden, um das Leben am Laufen zu halten.
Sogar viele Lifte und Hütten blieben geöffnet – am Wilden Kaiser am Donnerstag deutlich über die Hälfte. Bevor man in Tirol die Touristen vergrault, muss schon mehr passieren als ein paar Meter Neuschnee. Noch ist es nicht vorbei, am Wochenende werden wieder Schneefälle erwartet.
Alle Infos zum Skigebiet Wilder Kaiser auf www.skiwelt.at
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