Bundesweiter Streik

Am Freitag stehen Busse und Bahnen still - auch in Nürnberg und der Region

Kathrin Walther

THEMENTEAM FAMILIE, (HOCH-)SCHULE UND BILDUNG

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21.04.2023, 14:14 Uhr
Eine freundliche Geste der DB-Mitarbeitenden in Postbauer-Heng am vergangenen Streiktag (27. März).  

© Günter Distler, NNZ Eine freundliche Geste der DB-Mitarbeitenden in Postbauer-Heng am vergangenen Streiktag (27. März).  

Einmal mehr müssen Reisende und Pendler tief durchatmen: Der bundesweite Streik, zu dem die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) am Freitag von 3 bis 11 Uhr ihre Mitglieder aufruft, legt den Nah-, Fern- und S-Bahnverkehr in der Metropolregion Nürnberg lahm. Betroffen sind auch die DB-Busgesellschaften, also etwa der Frankenbus (OVF) oder der Ostbayernbus (RBO). Das teilte Matthias Birkmann, Leiter der EVG-Geschäftsstelle in Nürnberg, auf Anfrage mit.

In einer Pressemitteilung ergänzt die Deutsche Bahn zudem, dass Passagiere auch am Nachmittag mit Einschränkungen im Bahnverkehr rechnen sollten. Informationen dazu gibt es über die DB-Reiseauskunft und online.

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asdf © Stefan Hippel, NNZ

Einzelne private Bahnbetreiber wie Go-Ahead beteilige sich zwar nicht an den Tarifverhandlungen. Doch wenn Stellwerke nicht betrieben werden, hat das Auswirkungen auf die Fahrt dieser Züge. Über Twitter meldet die Deutsche Bahn: "Der Fernverkehr der DB wird am 21.4. vormittags eingestellt. Der DB-Regionalverkehr fällt vormittags weitestgehend aus." Kommunale Verkehrsunternehmen wie etwa Stadtbusse oder Straßenbahnen der VGN sind nicht betroffen. Aktuelle Informationen sind auch auf dem VGN-Portal abrufbar.

Bei der Deutschen Bahn betreffen die Tarifverhandlungen 230.000 Beschäftigte. Birkmann rechnet mit einer Streikbeteiligung von 90 Prozent wie beim letzten großen Streik am 27. März. Voraussichtlich wird auf dem Nelson-Mandela-Platz in Nürnberg um 8 Uhr eine Kundgebung stattfinden.

DB-Mitarbeiter sind sauer

"Die Kolleginnen und Kollegen sind über das Angebot der Deutschen Bahn sauer", sagt Birkmann. "Sie fühlen sich nicht ernstgenommen, weil die DB Sachen anbietet, die wir gar nicht gefordert haben. Deshalb müssen wir leider den Druck nochmal aufbauen."

Die EVG fordert bei einer Laufzeit von einem Jahr zwölf Prozent mehr Lohn, mindestens aber 650 Euro im Monat mehr. Der Staatskonzern hatte fünf Prozent mehr und Einmalzahlungen von bis zu 2.500 Euro angeboten. Die nächste Verhandlungsrunde ist am 25. April in Fulda.

Erst Ende März hatten EVG und Verdi zusammen zu einem Mega-Streik aufgerufen. Da auch dieser Streik frühzeitig angekündigt wurde, konnten sich die meisten betroffenen Fahrgäste einstellen. Das große Chaos blieb aus, viele wechselten auf Fahrrad, nutzten E-Roller. Oder blieben im Homeoffice.

Wer wegen des Streiks an einem anderen Tag reisen möchte: Laut der Pressemitteilung sind alle Fahrkarten des Deutschlandtarifs mit Reisedatum 21.04.2023 zwischen Mittwoch, den 19.04.2023, 00:00 Uhr bis Dienstag, den 25.04.2023, 23.59 Uhr, flexibel nutzbar. Auch Umwege, die nicht auf der Fahrkarte angegeben sind, seien zulässig, heißt es.
Der Artikel wurde am 21. April 2023 um 06:47 Uhr aktualisiert.

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