Ansbach entgeht Überflutung der Altstadt knapp
30.5.2016, 17:05 UhrDas Altstadtfest in der mittelfränkischen Bezirkshauptstadt fand am Sonntag ein abruptes Ende: Angesichts amtlicher Warnungen vor einer "Extremwetterlage" brachen die Veranstalter das Fest vorzeitig ab. Gerade noch rechtzeitig, denn um kurz vor 17 Uhr erreichte eine massive Unwetterfront Ansbach und brachte Sturm, Hagel und heftige Gewitter mit.
In der Umgebung wurden mit Flachslanden und Obernzenn ganze Ortschaften überflutet, aber auch in der Stadt liefen laut Armin Klingenbeck, Leiter des Amtes für Katastrophenschutz, etliche Keller voll. Über 70 Feuerwehreinsätze habe es bis zum Morgen alleine im Stadtgebiet zu verzeichnen gegeben, so Klingenbeck. Am Mittag waren es bereits 110.
Kritisch wurde es gegen 5 Uhr am Montagmorgen, als die Flutwelle aus den umliegenden Gegenden in Ansbach ankam und der Pegel der Fränkischen Rezat sprunghaft von 1,30 Meter auf alarmierende 3,92 Meter hochschnellte. Hätte der Wasserstand 4 Meter überschritten, wäre eine Überflutung der gesamten Altstadt wohl nicht mehr aufzuhalten gewesen. Der Rezatparkplatz wurde komplett überspült, die meisten der dort geparkten Autos konnten rechtzeitig entfernt werden. Bei zwölf Fahrzeugen waren die Halter nicht erreichbar, so dass die Autos lediglich gegen ein Wegtreiben gesichert wurden.
Die Polizei und rund 330 Feuerwehrleute waren in höchster Alarmbereitschaft. "Die aktuelle Gefahrenmeldung ist noch nicht beendet", hatte ein Sprecher der Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Mittelfranken schon am frühen Morgen verlauten lassen. Die Karpfenstraße und der Hohenzollernring waren da bereits wegen Überflutung für den Verkehr gesperrt.
Kurz nach 13 Uhr gab Armin Klingenbecks Kollege Udo Kleinlein, ebenfalls Leiter des Amtes für Katastrophenschutz, dann vorsichtig Entwarnung: "Die Lage entspannt sich deutlich", sagt Kleinlein. "Das Wasser läuft sehr zügig ab." Der Pegelstand am frühen Nachmittag: 3, 53 Meter. Das ist zwar immer noch fast doppelt so viel wie normal, aber dennoch deutlich unter dem kritischen Wert. Man habe die meisten Einsatzkräfte "nach Hause geschickt", so Kleinlein. Nach einem langwierigen und kraftraubenden Einsatz haben sie ihre Pflicht erfüllt.
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