Ansbacher Amoklauf: Motive des Täters bleiben weiter unklar
13.10.2015, 16:23 UhrDies teilte die Staatsanwaltschaft Ansbach am Dienstag mit. "Insoweit ist abzuwarten, ob sich aus dem in Auftrag gegebenen psychiatrischen Sachverständigengutachten, das noch nicht vorliegt, weitere Erkenntnisse ergeben", heißt es in einer Mitteilung der Anklagebehörde.
Der 47-Jährige soll im Juli in Leutershausen bei Ansbach zuerst eine 82 Jahre alte Frau und danach einen 72 Jahre alten Radfahrer aus einem Auto heraus erschossen haben. Auf seiner weiteren, rund 30 Kilometer langen Amokfahrt schoss er den Ermittlungen zufolge auch auf eine Pkw-Fahrerin und einen Traktorfahrer.
Die Frau blieb unverletzt, der Landwirt zog sich leichte Verletzungen am Arm durch herumfliegende Splitter der durchschossenen Frontscheibe seines Schleppers zu. Der Mann konnte an einer Tankstelle in Bad Windsheim überwältigt werden.
Unterlagen, die die Kripo in der Wohnung des Schützen fand, deuten darauf hin, dass der Mann seit mehr als zehn Jahren psychische Probleme hat.
Der Anwalt des Mannes, Benjamin Schmitt, hatte angegeben, seiner Meinung nach sei sein Mandant wohl nicht schuldfähig. "Er ist gar nicht in der Lage, das tatsächlich Geschehene als solches zu realisieren“, sagte Schmitt. Ein Sachverständiger bescheinigte dem Mann außerdem kurz nach der Tat eine „akute Psychose mit einem bizarren Wahnsystem“.
Blut- und Urinproben, die dem Beschuldigten nach seinen Taten entnommen wurden, ergaben, dass Bernd G. "akut unter dem Einfluss von Cannabisprodukten" stand.