Zulieferer
Bosch streicht 500 Stellen: Auch Arbeitsplätze in Ansbach fallen weg
29.2.2024, 13:27 UhrZuletzt waren mehrmals Pläne von Bosch bekannt geworden, Stellen in Deutschland zu streichen. Zur Disposition standen bislang bis zu 3760 Jobs im Zulieferer-Bereich und der Elektrowerkzeugsparte Power Tools. Gemeinsam mit BSH Hausgeräte bildet Letztere die Konsumgüter-Säule des Konzerns - und damit den zweitgrößten Geschäftsbereich. Power Tools stellt unter anderem Elektrowerkzeuge, Gartengeräte und Messtechnik her.
Beiden Bereichen machten zuletzt aber Inflation und Konjunkturschwäche zu schaffen. 2023 erwirtschaftete die Sparte nach vorläufigen Geschäftszahlen zwar mehr als ein Fünftel des Bosch-Umsatzes von 91,6 Milliarden Euro. Der Geschäftsbereich war aber der einzige, der im vergangenen Jahr ein deutliches Umsatzminus verzeichnete. Eine anziehende Nachfrage erwartet Bosch erst wieder im Jahr 2025.
Bosch hatte in den vergangenen Wochen bereits zweimal angekündigt, den Abbau von Stellen zu erwägen. In der Antriebssparte, die bislang noch stark vom Verbrennungsmotor abhängig ist, sollen bis zu 1500 Jobs wegfallen. Weitere 1200 Stellen zur Disposition stehen im Bereich Cross-Domain Computing Solutions, der für Fahrzeugcomputer, Sensoren und Steuergeräte sowie die entsprechende Software zuständig ist.
Stellenstreichung in der Steuergerät-Sparte
Bosch kündigt weiteren Abbau von Stellen an - diesmal in der Steuergeräte-Sparte. Insgesamt sehe man einen Anpassungsbedarf von weltweit bis zu 500 Stellen bis Ende 2025, teilte eine Sprecherin am Dienstag mit. Betroffen seien sowohl die Verwaltungs- als auch die Entwicklungsbereiche. Ein Großteil der 500 Stellen, die gestrichen werden sollen, entfällt demzufolge auf die Standorte Ansbach, Reutlingen, Salzgitter und Schwieberdingen. Zuvor hatten "Stuttgarter Zeitung" und "Stuttgart Nachrichten" berichtet.
Stellenabbau in Ansbach
Am Standort Ansbach werden elektronische Steuergeräte und mechatronische Komponenten für den Bereich Kraftfahrzeugtechnik hergestellt. Heute arbeiten dort rund 2 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
"Im Steuergerätewerk in Ansbach sollen in diesem Zeitraum rund 40 Stellen in technischen und kaufmännischen Verwaltungsbereichen abgebaut werden", sagt eine Sprecherin von Bosch. Dies würde sozialverträglich erfolgen. Man setze auf Nichtnachbesetzung bei Personalwechseln und altersbedingten Austritten.
Ansbach sei als Leitwerk für neun Produktionsstätten unter anderem in China, Indien und Mexiko weiterhin ein wichtiger Bestandteil des internationalen Fertigungsnetzwerks. Durch eine internationale Balance an Standorten in unterschiedlichen Regionen können lokale und regionale Kunden marktgerecht, kompetent und schnell beliefert werden.