Denkmalprämierung 2019: Das sind die Preisträger aus dem Landkreis Ansbach

14.3.2019, 19:08 Uhr
In der Ansbacher Altstadt zeugen die drei früheren spätgründerzeitlichen Mietshäuser von einem hohen Wohnstandard: hinter den belebten Fassaden weisen großräumige Wohneinheiten bis zu 170 Quadratmetern Wohnfläche aus und beherbergen eine Ausstattung höchster Güte. Nicht nur um die Jahrhundertwende, auch heute noch erfahren solche Qualitäten eine große Wertschätzung. Leider erkannte man das Potenzial der einstigen Mietshäuser erst spät. In den letzten Jahrzehnten wurden nur die notwendigsten Reparaturen durchgeführt, Schäden entstanden vor allem durch Abnutzung, Alterung und Witterungseinflüsse. Zudem war die Südseite der Gebäude bereits stark überformt und durch tiefe Eingriffe in die Substanz gekennzeichnet. Besonders schwer wiegt der Verlust der bauzeitlichen Fenster. Vor diesem Hintergrund erwies sich die zweijährige Gesamtsanierung der drei renovierungsbedürftigen Objekte durch die neuen Eigentümer als wahres Mammutprojekt.
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Ansbach, Schalkhäuser Straße 19-23

In der Ansbacher Altstadt zeugen die drei früheren spätgründerzeitlichen Mietshäuser von einem hohen Wohnstandard: hinter den belebten Fassaden weisen großräumige Wohneinheiten bis zu 170 Quadratmetern Wohnfläche aus und beherbergen eine Ausstattung höchster Güte. Nicht nur um die Jahrhundertwende, auch heute noch erfahren solche Qualitäten eine große Wertschätzung. Leider erkannte man das Potenzial der einstigen Mietshäuser erst spät. In den letzten Jahrzehnten wurden nur die notwendigsten Reparaturen durchgeführt, Schäden entstanden vor allem durch Abnutzung, Alterung und Witterungseinflüsse. Zudem war die Südseite der Gebäude bereits stark überformt und durch tiefe Eingriffe in die Substanz gekennzeichnet. Besonders schwer wiegt der Verlust der bauzeitlichen Fenster. Vor diesem Hintergrund erwies sich die zweijährige Gesamtsanierung der drei renovierungsbedürftigen Objekte durch die neuen Eigentümer als wahres Mammutprojekt. © Saskia Müller

Die aufwendige Restaurierung der reich gegliederten Nordseite und die Rekonstruktion der Farbfassungen haben sich gelohnt: Erker, Bänderrustika, Gesimse und Pilaster, Blendbalkone, verschiedentliche Oberlichter, florale und figürliche Stuckelemente und Relieftafeln erfüllen die Hauptansicht wieder mit Leben. Für die Rückführung der Wohnungen in ihren eigentlichen Zustand baute man etliche neuzeitliche Zutaten zurück und legte die ursprünglichen räumlichen Strukturen frei. Neben den alten Fehlbodendecken stellte man auch die repräsentativen Stuckdecken wieder her.
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Ansbach, Schalkhäuser Straße 19-23

Die aufwendige Restaurierung der reich gegliederten Nordseite und die Rekonstruktion der Farbfassungen haben sich gelohnt: Erker, Bänderrustika, Gesimse und Pilaster, Blendbalkone, verschiedentliche Oberlichter, florale und figürliche Stuckelemente und Relieftafeln erfüllen die Hauptansicht wieder mit Leben. Für die Rückführung der Wohnungen in ihren eigentlichen Zustand baute man etliche neuzeitliche Zutaten zurück und legte die ursprünglichen räumlichen Strukturen frei. Neben den alten Fehlbodendecken stellte man auch die repräsentativen Stuckdecken wieder her. © Saskia Müller

Wo vorhanden, erhielt man außerdem die originalen Steinböden und die hochwertigen Parkettböden. Dort, wo der ursprüngliche Bodenbelag verloren ist, verwendete man Jurasandstein oder verlegte neues Eichenparkett. Den historischen Putz beließ und ergänzte man nur nötigenfalls mit Kalkputz. Abschließend ertüchtigte man den reichen Bestand an originalen Türblättern, -stöcken und -beschlägen sowie verschiedene alte Öfen und die bauzeitlichen Holztreppen in den Hausfluren.
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Ansbach, Schalkhäuser Straße 19-23

Wo vorhanden, erhielt man außerdem die originalen Steinböden und die hochwertigen Parkettböden. Dort, wo der ursprüngliche Bodenbelag verloren ist, verwendete man Jurasandstein oder verlegte neues Eichenparkett. Den historischen Putz beließ und ergänzte man nur nötigenfalls mit Kalkputz. Abschließend ertüchtigte man den reichen Bestand an originalen Türblättern, -stöcken und -beschlägen sowie verschiedene alte Öfen und die bauzeitlichen Holztreppen in den Hausfluren. © Saskia Müller

Die Generalsanierung von gleich drei ehemaligen Mietshäusern ist fürwahr eine umfangreiche Maßnahme. Dabei erweist sich die Renovierung nicht nur zuträglich für die Häuser selbst. Erhebliche Aufwertung erfährt durch die Wiederbelebung der Fassaden auch das Straßenbild am Rande des Altstadtensembles. Trotz des erheblichen Ausmaßes der Sanierung legte man beispielhaften Wert auf historische Genauigkeit und durchgängige Qualität – Kriterien, die hoffentlich auch bei anderen Großprojekten an Relevanz gewinnen.
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Ansbach, Schalkhäuser Straße 19-23

Die Generalsanierung von gleich drei ehemaligen Mietshäusern ist fürwahr eine umfangreiche Maßnahme. Dabei erweist sich die Renovierung nicht nur zuträglich für die Häuser selbst. Erhebliche Aufwertung erfährt durch die Wiederbelebung der Fassaden auch das Straßenbild am Rande des Altstadtensembles. Trotz des erheblichen Ausmaßes der Sanierung legte man beispielhaften Wert auf historische Genauigkeit und durchgängige Qualität – Kriterien, die hoffentlich auch bei anderen Großprojekten an Relevanz gewinnen. © Saskia Müller

Dem ehemaligen Posthalterhof von Gabriel de Gabrieli von 1703 wurde kurze Zeit später, also noch im 18. Jahrhundert, ein Wohnhaus angebaut. Im zweiten Obergeschoss dieses Hauses findet sich eine Wohnung, die noch viel von der Wohnkultur des 18. Jahrhunderts überliefert. Das war aber nicht immer so: während der Wohnraumbewirtschaftung der Nachkriegszeit unterteilte man die Etage in mehrere Einheiten. Neuzeitliche Einbauten verstellten daraufhin die ursprüngliche Raumaufteilung. Auch der reichen Ausstattung wurde in der Not kein Wert beigemessen. In den darauffolgenden Jahrzehnten bliebe die Wohnung unbewohnt und fristete ein Schattendasein. Zu ihrer heutigen Gestalt verhalf ihr ihr gegenwärtiger Mieter. Mit viel Hingabe verrichtete er innerhalb von neun Jahren die mühevolle Arbeit, die Wohnung sukzessive in ihren alten Zustand zu bringen.
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Ansbach, Neustadt 4: Wohnung im 2. Obergeschoss

Dem ehemaligen Posthalterhof von Gabriel de Gabrieli von 1703 wurde kurze Zeit später, also noch im 18. Jahrhundert, ein Wohnhaus angebaut. Im zweiten Obergeschoss dieses Hauses findet sich eine Wohnung, die noch viel von der Wohnkultur des 18. Jahrhunderts überliefert. Das war aber nicht immer so: während der Wohnraumbewirtschaftung der Nachkriegszeit unterteilte man die Etage in mehrere Einheiten. Neuzeitliche Einbauten verstellten daraufhin die ursprüngliche Raumaufteilung. Auch der reichen Ausstattung wurde in der Not kein Wert beigemessen. In den darauffolgenden Jahrzehnten bliebe die Wohnung unbewohnt und fristete ein Schattendasein. Zu ihrer heutigen Gestalt verhalf ihr ihr gegenwärtiger Mieter. Mit viel Hingabe verrichtete er innerhalb von neun Jahren die mühevolle Arbeit, die Wohnung sukzessive in ihren alten Zustand zu bringen. © Saskia Müller

Nach der Entfernung der nachträglich eingebauten Trennwände entsprechen die wiederhergestellten Grundrisse wieder den barocken Raumstrukturen. Nach erfolgter Befunduntersuchung rekonstruierte der Mieter die ursprünglichen Raumeindrücke. Das Fachwerk, die Bohlen-Balken-Decken und die noch vorhandenen Bodenbeläge laugte er ab und ließ die Hölzer mit Leinöl ein. Entsprechend der Befundergebnisse strich er die Fachwerkpartien, die Balken und Bohlen mit Leinölfarben neu. Genauso verfuhr er im Fall der umfangreich erhaltenen Ausstattung. Der reiche Bestand an bauzeitlichen Holzfenstern wurde ertüchtigt. Zu ihrem Schutz stattete man jedes einzelne mit einem extra dafür angefertigten Winterfenster aus.
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Ansbach, Neustadt 4: Wohnung im 2. Obergeschoss

Nach der Entfernung der nachträglich eingebauten Trennwände entsprechen die wiederhergestellten Grundrisse wieder den barocken Raumstrukturen. Nach erfolgter Befunduntersuchung rekonstruierte der Mieter die ursprünglichen Raumeindrücke. Das Fachwerk, die Bohlen-Balken-Decken und die noch vorhandenen Bodenbeläge laugte er ab und ließ die Hölzer mit Leinöl ein. Entsprechend der Befundergebnisse strich er die Fachwerkpartien, die Balken und Bohlen mit Leinölfarben neu. Genauso verfuhr er im Fall der umfangreich erhaltenen Ausstattung. Der reiche Bestand an bauzeitlichen Holzfenstern wurde ertüchtigt. Zu ihrem Schutz stattete man jedes einzelne mit einem extra dafür angefertigten Winterfenster aus. © Ansbach, Neustadt 4: Wohnung im 2. Obergeschoss

Auch die Fenster, die man erst um die Jahrhundertwende in die vormals offene Altane einsetzte, wurden erhalten. Genauso arbeitete man die historischen Türblätter- und Stöcke auf und bestückte diese wo fehlend mit zugekauften alten Beschlägen.
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Ansbach, Neustadt 4: Wohnung im 2. Obergeschoss

Auch die Fenster, die man erst um die Jahrhundertwende in die vormals offene Altane einsetzte, wurden erhalten. Genauso arbeitete man die historischen Türblätter- und Stöcke auf und bestückte diese wo fehlend mit zugekauften alten Beschlägen. © Saskia Müller

Selten erlebt man, dass ein solcher Aufwand nicht durch den Eigentümer, sondern durch den Mieter betrieben und finanziert wird. Dessen andauernden Enthusiasmus ist es zu verdanken, dass die Sanierung vorbildlich gelingen konnte. Eine derartige Generalüberholung wünscht man sich auch für die übrigen Etagen des historischen Wohnhauses.
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Ansbach, Neustadt 4: Wohnung im 2. Obergeschoss

Selten erlebt man, dass ein solcher Aufwand nicht durch den Eigentümer, sondern durch den Mieter betrieben und finanziert wird. Dessen andauernden Enthusiasmus ist es zu verdanken, dass die Sanierung vorbildlich gelingen konnte. Eine derartige Generalüberholung wünscht man sich auch für die übrigen Etagen des historischen Wohnhauses. © Saskia Müller

Ganz in der Nähe des Schlosses Schillingsfürst baute der gebürtige Schillingsfürster Architekt Anton Roth um das Jahr 1880 seine private Villa mit Gartenanlage. Nicht zu übersehen ist der hohe gestalterische Anspruch, den er dabei umsetzte: Als neobarocker dreigeschossiger Zweiflügelbau mit Mansardwalmdach und reich gegliederter Fassade wird die einstige Villa ihrer herrschaftlichen Nachbarschaft durchaus gerecht. Seit 1970 diente der vormalige Privatsitz als das Rathaus der Stadt, bis ihn die Verwaltungsgemeinschaft Schillingsfürst 2014 übernahm und als neues Verwaltungsgebäude umfassend modernisierte und renovierte.
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Schillingsfürst, Anton-Roth-Weg 9

Ganz in der Nähe des Schlosses Schillingsfürst baute der gebürtige Schillingsfürster Architekt Anton Roth um das Jahr 1880 seine private Villa mit Gartenanlage. Nicht zu übersehen ist der hohe gestalterische Anspruch, den er dabei umsetzte: Als neobarocker dreigeschossiger Zweiflügelbau mit Mansardwalmdach und reich gegliederter Fassade wird die einstige Villa ihrer herrschaftlichen Nachbarschaft durchaus gerecht. Seit 1970 diente der vormalige Privatsitz als das Rathaus der Stadt, bis ihn die Verwaltungsgemeinschaft Schillingsfürst 2014 übernahm und als neues Verwaltungsgebäude umfassend modernisierte und renovierte. © Julia Krieger/Saskia Müller

Probleme bereiteten vor allen Dingen große Feuchtigkeitsschäden im Erdgeschoss. Als Konsequenz daraus legte man als eine der ersten Maßnahmen die Bestandswände trocken. Für die weitere Gesamtsanierung wurde ein denkmalpflegerisches Konzept entwickelt, wonach die Fassade rekonstruiert und der Haupteingang wieder an seine ursprüngliche Stelle gesetzt wurde. Die Fassade vervollständigte man durch neue Holzfenster mit Wetterschenkeln und einer Sprosseinteilung nach historischem Vorbild. Im Inneren blieben die Raumeindrücke und die Raumfluchten ohne große Veränderungen. Das Treppenhaus mit historischer Treppe und die drei Mittelräume – Sitzungssaal, Trauzimmer und Aufenthaltsraum – konnten nachgebildet werden.
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Schillingsfürst, Anton-Roth-Weg 9

Probleme bereiteten vor allen Dingen große Feuchtigkeitsschäden im Erdgeschoss. Als Konsequenz daraus legte man als eine der ersten Maßnahmen die Bestandswände trocken. Für die weitere Gesamtsanierung wurde ein denkmalpflegerisches Konzept entwickelt, wonach die Fassade rekonstruiert und der Haupteingang wieder an seine ursprüngliche Stelle gesetzt wurde. Die Fassade vervollständigte man durch neue Holzfenster mit Wetterschenkeln und einer Sprosseinteilung nach historischem Vorbild. Im Inneren blieben die Raumeindrücke und die Raumfluchten ohne große Veränderungen. Das Treppenhaus mit historischer Treppe und die drei Mittelräume – Sitzungssaal, Trauzimmer und Aufenthaltsraum – konnten nachgebildet werden. © Julia Krieger/Saskia Müller

Wo vorhanden, ertüchtigte und erhielt man die historische Ausstattung wie originale Parkettböden oder Türblätter. Ein weiteres Anliegen war es, den Brandschutz zu optimieren. Denkmalverträglich installierte man hierfür beispielsweise spezielle Fenstergitter an der Fassade, die sich von innen öffnen lassen. Abschließend mussten noch die Archivräume ausgelagert werden. Heute nimmt ein unterirdischer Anbau das Archiv auf.
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Schillingsfürst, Anton-Roth-Weg 9

Wo vorhanden, ertüchtigte und erhielt man die historische Ausstattung wie originale Parkettböden oder Türblätter. Ein weiteres Anliegen war es, den Brandschutz zu optimieren. Denkmalverträglich installierte man hierfür beispielsweise spezielle Fenstergitter an der Fassade, die sich von innen öffnen lassen. Abschließend mussten noch die Archivräume ausgelagert werden. Heute nimmt ein unterirdischer Anbau das Archiv auf. © Julia Krieger/Saskia Müller

Im Zuge der Modernisierung und Gesamtsanierung der früheren Villa wurde große Rücksicht auf die Belange der Denkmalpflege genommen. Eingang fanden diese in die Entwicklung eines begleitenden denkmalpflegerischen Konzepts. Wohl für jedes größere Vorhaben am Denkmal kann ein solches als weitsichtiges planerisches Instrument beurteilt werden. Die Vereinbarkeit von Denkmalschutz mit beispielsweise den aktuellen Brandschutzvorgaben konnte durch intelligente Lösungen ebenso vorbildhaft bewältigt werden.
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Schillingsfürst, Anton-Roth-Weg 9

Im Zuge der Modernisierung und Gesamtsanierung der früheren Villa wurde große Rücksicht auf die Belange der Denkmalpflege genommen. Eingang fanden diese in die Entwicklung eines begleitenden denkmalpflegerischen Konzepts. Wohl für jedes größere Vorhaben am Denkmal kann ein solches als weitsichtiges planerisches Instrument beurteilt werden. Die Vereinbarkeit von Denkmalschutz mit beispielsweise den aktuellen Brandschutzvorgaben konnte durch intelligente Lösungen ebenso vorbildhaft bewältigt werden. © Julia Krieger/Saskia Müller

Zwischen 1574 und 1578 realisierte Leonhard Weidmann das frühere reichsstädtische Spitalgebäude als Teil eines großen Komplexes aus Kirche, Nebengebäuden, Höfen und Mauern. Umgeben von Spitaltor und Stadtbefestigung prägt der massive dreigeschossige Putzbau mit Steilsatteldach und reicher Fassadengliederung die Ansicht der südlichen Altstadt an einem städtebaulich bedeutenden Standort. Bedauerlicherweise war ihm seine letzte Nutzung als Seniorenheim stark anzusehen. Neben neuzeitlichen Zutaten beeinträchtigen und schädigten besonders jüngere technische Installationen den Bestand. Bis vor Kurzem stand das wertvolle Gebäude rund 20 Jahre leer.
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Rothenburg o. d. T., Spitalgasse 48: ehem. Bürgerspital

Zwischen 1574 und 1578 realisierte Leonhard Weidmann das frühere reichsstädtische Spitalgebäude als Teil eines großen Komplexes aus Kirche, Nebengebäuden, Höfen und Mauern. Umgeben von Spitaltor und Stadtbefestigung prägt der massive dreigeschossige Putzbau mit Steilsatteldach und reicher Fassadengliederung die Ansicht der südlichen Altstadt an einem städtebaulich bedeutenden Standort. Bedauerlicherweise war ihm seine letzte Nutzung als Seniorenheim stark anzusehen. Neben neuzeitlichen Zutaten beeinträchtigen und schädigten besonders jüngere technische Installationen den Bestand. Bis vor Kurzem stand das wertvolle Gebäude rund 20 Jahre leer. © Saskia Müller Julia Krieger/Saskia Müller

Mit dem Umbau zum Schülerwohnheim sollte das ehemalige Spitalgebäude nicht nur einer neuen Nutzung zugeführt werden. Unbedingt mussten auch denkmalverträgliche Lösungen hinsichtlich der Sanitär- und Elektroinstallationen gefunden werden. Jeder Raum sollte eine eigene zeitgemäße Sanitäreinheit aufweisen, was dank einer technischen und planerischen Innovation denkmalgerecht gelang: Heute gehört zu jedem Zimmer eine eigene Sanitärzelle mit Hochbett, eine sogenannte Bad-Bett-Box. In dieser konzentrieren sich Heizung, Sanitär und Lüftung. Die Leitungen verlaufen waagrecht durch die Räume und verschwinden unter Podesten. Nach oben ins Dach zur Lüftungsanlage oder nach unten in den Keller zur Vakuumpumpe führen sie durch einen ehemaligen Kaminschacht.
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Rothenburg o. d. T., Spitalgasse 48: ehem. Bürgerspital

Mit dem Umbau zum Schülerwohnheim sollte das ehemalige Spitalgebäude nicht nur einer neuen Nutzung zugeführt werden. Unbedingt mussten auch denkmalverträgliche Lösungen hinsichtlich der Sanitär- und Elektroinstallationen gefunden werden. Jeder Raum sollte eine eigene zeitgemäße Sanitäreinheit aufweisen, was dank einer technischen und planerischen Innovation denkmalgerecht gelang: Heute gehört zu jedem Zimmer eine eigene Sanitärzelle mit Hochbett, eine sogenannte Bad-Bett-Box. In dieser konzentrieren sich Heizung, Sanitär und Lüftung. Die Leitungen verlaufen waagrecht durch die Räume und verschwinden unter Podesten. Nach oben ins Dach zur Lüftungsanlage oder nach unten in den Keller zur Vakuumpumpe führen sie durch einen ehemaligen Kaminschacht. © Julia Krieger/Saskia Müller

Auf diese Weise konnten die Gewölbe unangetastet bleiben. Ein weiteres Ziel war es, die räumlichen Strukturen in ihren ursprünglichen Zustand zu bringen. Neben der Nachbildung der Renaissancefassade baute man jüngere Einbauten bis auf die historischen Raumstrukturen zurück. Bauzeitliche Wand-, Boden- und Deckenflächen wurden überarbeitet. Nach entsprechender restauratorischer Befundung ließ man sie sichtbar. Die noch vorhandene Ausstattung zeichnet sich durch ihre künstlerische Qualität aus, erwähnt sei vor allem die reiche Gestaltung der sogenannten Herren- oder Prunkstube, die nach ihrer Restaurierung wieder der Stadt Rothenburg zur Verfügung steht.
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Rothenburg o. d. T., Spitalgasse 48: ehem. Bürgerspital

Auf diese Weise konnten die Gewölbe unangetastet bleiben. Ein weiteres Ziel war es, die räumlichen Strukturen in ihren ursprünglichen Zustand zu bringen. Neben der Nachbildung der Renaissancefassade baute man jüngere Einbauten bis auf die historischen Raumstrukturen zurück. Bauzeitliche Wand-, Boden- und Deckenflächen wurden überarbeitet. Nach entsprechender restauratorischer Befundung ließ man sie sichtbar. Die noch vorhandene Ausstattung zeichnet sich durch ihre künstlerische Qualität aus, erwähnt sei vor allem die reiche Gestaltung der sogenannten Herren- oder Prunkstube, die nach ihrer Restaurierung wieder der Stadt Rothenburg zur Verfügung steht. © Julia Krieger/Saskia Müller

Die umfangreiche Gesamtsanierung des ehemaligen Bürgerspitals zeichnet sich durch ihre innovativen Lösungen und ihre denkmalfachliche Genauigkeit als besonders gelungene und beispielhafte Maßnahme aus. Erzielt wurden nicht nur eine Revitalisierung des stattlichen Gebäudes und eine Wiederherstellung seiner historischen Strukturen. Wiederbelebt wurden auch das öffentliche Interesse und das allgemeine Bewusstsein für dieses bedeutende Baudenkmal.
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Rothenburg o. d. T., Spitalgasse 48: ehem. Bürgerspital

Die umfangreiche Gesamtsanierung des ehemaligen Bürgerspitals zeichnet sich durch ihre innovativen Lösungen und ihre denkmalfachliche Genauigkeit als besonders gelungene und beispielhafte Maßnahme aus. Erzielt wurden nicht nur eine Revitalisierung des stattlichen Gebäudes und eine Wiederherstellung seiner historischen Strukturen. Wiederbelebt wurden auch das öffentliche Interesse und das allgemeine Bewusstsein für dieses bedeutende Baudenkmal. © Julia Krieger/Saskia Müller

Anders als der Schlussstein über der Eingangstür zunächst Glauben macht, dürfte der zweigeschossige Putzbau nicht erst 1849 errichtet worden sein. Vermutet wird, dass das ehemalige Wohn- und Geschäftshaus in seinem Kern fast 250 Jahre älter sein dürfte. So oder so war in jüngerer Zeit von den zwei oder mehr Bauphasen des jahrhundertealten Hauses aber nur wenig bis gar nichts erfahrbar: Zuletzt wurde im Erdgeschoss eine Weinstube betrieben. Im Fachwerkobergeschoss baute man in den 1990er Jahren drei Fremdenzimmer in Trockenbauweise ein. Neuzeitliche Wandbekleidungen und Deckenabhängungen bestimmten folglich das Innenleben.
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Rothenburg o. d. T., Kobolzeller Steige 10

Anders als der Schlussstein über der Eingangstür zunächst Glauben macht, dürfte der zweigeschossige Putzbau nicht erst 1849 errichtet worden sein. Vermutet wird, dass das ehemalige Wohn- und Geschäftshaus in seinem Kern fast 250 Jahre älter sein dürfte. So oder so war in jüngerer Zeit von den zwei oder mehr Bauphasen des jahrhundertealten Hauses aber nur wenig bis gar nichts erfahrbar: Zuletzt wurde im Erdgeschoss eine Weinstube betrieben. Im Fachwerkobergeschoss baute man in den 1990er Jahren drei Fremdenzimmer in Trockenbauweise ein. Neuzeitliche Wandbekleidungen und Deckenabhängungen bestimmten folglich das Innenleben. © Julia Krieger/Saskia Müller

Eine zweijährige Gesamtsanierung sollte das frühere Wohn- und Geschäftshaus nicht nur als zukünftiges Ferienhaus nutzbar machen, sondern auch die noch vorhandene alte Bausubstanz wieder sichtbar werden lassen. Im Zuge der Sanierung der Hauptansicht ertüchtigte man die sechs vollständig erhaltenen originalen Kastenfenster mit ihrer ursprünglichen Verglasung im Obergeschoss. Deutlich zu erkennen geben sich heute auch die unterschiedlichen Wandaufbauten in den beiden Geschossen. Nach Auflösung der einstigen Weinstube entstand an deren Stelle eine ebenerdige Ferienwohnung, in der das historische Bruchsteinmauerwerk sichtbar ist. Im Obergeschoss legte man während des Umbaus der Fremdenzimmer zu zwei Ferienappartements Teile des konstruktiven Fachwerks frei. Die Oberflächen versah man mit Kalkputz und einem Farbanstrich nach Befund.
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Rothenburg o. d. T., Kobolzeller Steige 10

Eine zweijährige Gesamtsanierung sollte das frühere Wohn- und Geschäftshaus nicht nur als zukünftiges Ferienhaus nutzbar machen, sondern auch die noch vorhandene alte Bausubstanz wieder sichtbar werden lassen. Im Zuge der Sanierung der Hauptansicht ertüchtigte man die sechs vollständig erhaltenen originalen Kastenfenster mit ihrer ursprünglichen Verglasung im Obergeschoss. Deutlich zu erkennen geben sich heute auch die unterschiedlichen Wandaufbauten in den beiden Geschossen. Nach Auflösung der einstigen Weinstube entstand an deren Stelle eine ebenerdige Ferienwohnung, in der das historische Bruchsteinmauerwerk sichtbar ist. Im Obergeschoss legte man während des Umbaus der Fremdenzimmer zu zwei Ferienappartements Teile des konstruktiven Fachwerks frei. Die Oberflächen versah man mit Kalkputz und einem Farbanstrich nach Befund. © Julia Krieger/Saskia Müller

Im Eingangsflur sparte man zum besseren Verständnis ein Stück der untersuchten Wandfläche aus und setzte noch ein augenfälliges Schutzglas davor. Weiter erhielt man die noch vorhandenen Fehlbodendecken und ein Stuckprofil. Bei der sonstigen Ausstattung verließ man sich auf natürliche Materialien wie holzsichtige Türen und Parkettböden. In dem Bestreben, das mehrere Jahrhunderte alte Wohn- und Geschäftshaus einer denkmalgerechten Nutzung zu zuführen, bemühte sich die Eigentümerin um die Erhaltung und die Aufwertung historischer Substanz. Das Ergebnis der Gesamtsanierung lässt eine Wertschätzung der alten Bauteile und ein denkmalpflegerisches Engagement erkennen.
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Rothenburg o. d. T., Kobolzeller Steige 10

Im Eingangsflur sparte man zum besseren Verständnis ein Stück der untersuchten Wandfläche aus und setzte noch ein augenfälliges Schutzglas davor. Weiter erhielt man die noch vorhandenen Fehlbodendecken und ein Stuckprofil. Bei der sonstigen Ausstattung verließ man sich auf natürliche Materialien wie holzsichtige Türen und Parkettböden. In dem Bestreben, das mehrere Jahrhunderte alte Wohn- und Geschäftshaus einer denkmalgerechten Nutzung zu zuführen, bemühte sich die Eigentümerin um die Erhaltung und die Aufwertung historischer Substanz. Das Ergebnis der Gesamtsanierung lässt eine Wertschätzung der alten Bauteile und ein denkmalpflegerisches Engagement erkennen. © Julia Krieger/Saskia Müller

Als erdgeschossiger Fachwerkbau mit Satteldach zählt das ehemalige Wohnstallhaus aus dem ersten Viertel des 19. Jahrhunderts zu den zahlreichen kleinen Baudenkmälern in Schweinsdorf. Hinsichtlich seiner Innenentwicklung ohne neuen Flächenverbrauch gilt Schweinsdorf als vorbildlich, insbesondere wegen der verminderten Leerstände und der klugen Nachverdichtung im Ort. Unabhängig von dieser erfreulichen Entwicklung, aber wohl ganz in deren Sinne, fand auch das ehemalige Wohnstallhaus einen neuen Eigentümer. Nachdem es etwa 40 Jahre unbewohnt gewesen war, hatten Feuchte, Wurmfraß und Pilzbefall große Schäden angerichtet. Über einen Zeitraum von acht Jahren renovierte der Eigentümer das Häuschen schließlich für eine Nutzung als Wohnsitz.
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Neusitz-Schweinsdorf, Nr. 32

Als erdgeschossiger Fachwerkbau mit Satteldach zählt das ehemalige Wohnstallhaus aus dem ersten Viertel des 19. Jahrhunderts zu den zahlreichen kleinen Baudenkmälern in Schweinsdorf. Hinsichtlich seiner Innenentwicklung ohne neuen Flächenverbrauch gilt Schweinsdorf als vorbildlich, insbesondere wegen der verminderten Leerstände und der klugen Nachverdichtung im Ort. Unabhängig von dieser erfreulichen Entwicklung, aber wohl ganz in deren Sinne, fand auch das ehemalige Wohnstallhaus einen neuen Eigentümer. Nachdem es etwa 40 Jahre unbewohnt gewesen war, hatten Feuchte, Wurmfraß und Pilzbefall große Schäden angerichtet. Über einen Zeitraum von acht Jahren renovierte der Eigentümer das Häuschen schließlich für eine Nutzung als Wohnsitz. © Julia Krieger/Saskia Müller

Als eine der ersten Maßnahmen galt es, das Fundament zu ertüchtigen: Neue Streifenfundamente verbreitern heute das bestehende Fundament und verhindern zukünftig ein weiteres Absinken. Im Anschluss daran restaurierte man das Fachwerk, die Gefache und den Dachstuhl. Nur in Teilen tauschte man besonders marode Hölzer aus. Der historische Putz wurde nur partiell ausgebessert, die Fassade versah man mit einem neuen Anstrich mit Öl- und Silicatfarben nach Befund.
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Neusitz-Schweinsdorf, Nr. 32

Als eine der ersten Maßnahmen galt es, das Fundament zu ertüchtigen: Neue Streifenfundamente verbreitern heute das bestehende Fundament und verhindern zukünftig ein weiteres Absinken. Im Anschluss daran restaurierte man das Fachwerk, die Gefache und den Dachstuhl. Nur in Teilen tauschte man besonders marode Hölzer aus. Der historische Putz wurde nur partiell ausgebessert, die Fassade versah man mit einem neuen Anstrich mit Öl- und Silicatfarben nach Befund. © Julia Krieger/Saskia Müller

Das äußere Erscheinungsbild vervollständigen neu gefertigte Holzfenster und das mit Altziegeln neu gedeckte Dach. Für den Dachausbau spenden heute zwei Schleppgauben genügend Licht. Im Inneren legte der Eigentümer Fehlböden frei, sanierte diese und verfüllte sie wieder mit Lehm. Nicht erhalten werden konnten die Holzfußböden, stattdessen bewegt man sich heute auf Douglasiendielen aus dem Steigerwald. Die Wandoberflächen verputzte der Eigentümer mit Lehm- und Kalkputzen, abschließend versah er sie mit einem Anstrich mit Kaseinfarben.
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Neusitz-Schweinsdorf, Nr. 32

Das äußere Erscheinungsbild vervollständigen neu gefertigte Holzfenster und das mit Altziegeln neu gedeckte Dach. Für den Dachausbau spenden heute zwei Schleppgauben genügend Licht. Im Inneren legte der Eigentümer Fehlböden frei, sanierte diese und verfüllte sie wieder mit Lehm. Nicht erhalten werden konnten die Holzfußböden, stattdessen bewegt man sich heute auf Douglasiendielen aus dem Steigerwald. Die Wandoberflächen verputzte der Eigentümer mit Lehm- und Kalkputzen, abschließend versah er sie mit einem Anstrich mit Kaseinfarben. © Julia Krieger/Saskia Müller

Mit Ausnahme der Sanitär- und Elektroinstallationen erfolgte die gelungene Gesamtsanierung in Eigenleistung. In Fragen der Statik und Planung sowie zu Farben und Oberflächen holte sich der engagierte Eigentümer fachlichen Rat. In Gedanken an eine beispielhafte Innenentwicklung kann die Umsetzung der Maßnahmen und denkmalfachlichen Vorgaben als gründliche und nachhaltige Sanierung bezeichnet werden.
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Neusitz-Schweinsdorf, Nr. 32

Mit Ausnahme der Sanitär- und Elektroinstallationen erfolgte die gelungene Gesamtsanierung in Eigenleistung. In Fragen der Statik und Planung sowie zu Farben und Oberflächen holte sich der engagierte Eigentümer fachlichen Rat. In Gedanken an eine beispielhafte Innenentwicklung kann die Umsetzung der Maßnahmen und denkmalfachlichen Vorgaben als gründliche und nachhaltige Sanierung bezeichnet werden. © Julia Krieger/Saskia Müller

Im 16., spätestens im 17. Jahrhundert errichtete man die vierbogige Sandsteinquaderbrücke in Leutershausen-Frommetsfelden über der Altmühl. Verwendet wurden ausschließlich lokale Sandsteinvarietäten. Den jüngsten Teil der historischen Altmühlbrücke bildete der vierte, östliche Bogen. Erneuert und bezeichnet wurde dieser aber bereits 1824. Bemerkenswerterweise waren jüngere Eingriffe in das fast 500 Jahre alte Mauerwerk aus Schilf- und Burgsandstein während der restauratorischen Voruntersuchungen nicht festgestellt worden. Der nahezu originäre Zustand der historischen Brücke bot allerdings ein trauriges Schadensbild: Die Tragfähigkeit des Mauerwerks war stark beeinträchtigt. Ausbauchungen und Verformungen am Mauerwerk lieferten Hinweise auf Hohlstellen und größere entfestigte Partien. Vor allem in dauerdurchfeuchteten Bereichen kam es zu Schädigungen an der Konstruktion. Einzelne Werksteine waren partiell oder gänzlich ausgespült und ausgebrochen. Für einen schlechten Gesamteindruck sorgten weiter Verschwärzungen, Krustenbildungen und biogener Bewuchs.
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Leutershausen-Frommetsfelden, Altmühlbrücke

Im 16., spätestens im 17. Jahrhundert errichtete man die vierbogige Sandsteinquaderbrücke in Leutershausen-Frommetsfelden über der Altmühl. Verwendet wurden ausschließlich lokale Sandsteinvarietäten. Den jüngsten Teil der historischen Altmühlbrücke bildete der vierte, östliche Bogen. Erneuert und bezeichnet wurde dieser aber bereits 1824. Bemerkenswerterweise waren jüngere Eingriffe in das fast 500 Jahre alte Mauerwerk aus Schilf- und Burgsandstein während der restauratorischen Voruntersuchungen nicht festgestellt worden. Der nahezu originäre Zustand der historischen Brücke bot allerdings ein trauriges Schadensbild: Die Tragfähigkeit des Mauerwerks war stark beeinträchtigt. Ausbauchungen und Verformungen am Mauerwerk lieferten Hinweise auf Hohlstellen und größere entfestigte Partien. Vor allem in dauerdurchfeuchteten Bereichen kam es zu Schädigungen an der Konstruktion. Einzelne Werksteine waren partiell oder gänzlich ausgespült und ausgebrochen. Für einen schlechten Gesamteindruck sorgten weiter Verschwärzungen, Krustenbildungen und biogener Bewuchs. © Julia Krieger/Saskia Müller

Vor diesem Hintergrund ließ die Stadt Leutershausen die kleine Brücke in den Jahren 2015 bis 2017 aufwendig instand setzen und ihre Tragfähigkeit für das gesteigerte Verkehrsaufkommen auf 60 Tonnen erhöhen. Ein neu gegründetes Haupttragewerk verbessert heute ihre Belastbarkeit: Fundamentbalken aus Stahlbeton und eine Stahlbetondecke hinter den Stirnwänden entlasten die alten Brückenbögen. Als Teil dieser statischen Sicherungsmaßnahmen baute man das Quadermauerwerk zurück, kartierte die Werksteine nach denkmalfachlichen Vorgaben und sanierte diese, wo möglich. Abschließend rekonstruierte man die Brücke mit 70 Prozent der Altsteine, die nun wieder an ihrer ursprünglichen Stelle zu finden sind. Bedauerlicherweise musste der bis dato überlieferte Zustand der historischen Altmühlbrücke aufgegeben werden. Mit viel Mühe und hohem finanziellen Aufwand aber konnten fast Dreiviertel ihrer alten Substanz erhalten, saniert und an nachgewiesener Stelle wieder eingesetzt werden. Der Wiederaufbau der Sandsteinbrücke zeugt so von einem besonderen denkmalpflegerischen Interesse und einem sensiblen Umgang mit dem Bestand.
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Leutershausen-Frommetsfelden, Altmühlbrücke

Vor diesem Hintergrund ließ die Stadt Leutershausen die kleine Brücke in den Jahren 2015 bis 2017 aufwendig instand setzen und ihre Tragfähigkeit für das gesteigerte Verkehrsaufkommen auf 60 Tonnen erhöhen. Ein neu gegründetes Haupttragewerk verbessert heute ihre Belastbarkeit: Fundamentbalken aus Stahlbeton und eine Stahlbetondecke hinter den Stirnwänden entlasten die alten Brückenbögen. Als Teil dieser statischen Sicherungsmaßnahmen baute man das Quadermauerwerk zurück, kartierte die Werksteine nach denkmalfachlichen Vorgaben und sanierte diese, wo möglich. Abschließend rekonstruierte man die Brücke mit 70 Prozent der Altsteine, die nun wieder an ihrer ursprünglichen Stelle zu finden sind. Bedauerlicherweise musste der bis dato überlieferte Zustand der historischen Altmühlbrücke aufgegeben werden. Mit viel Mühe und hohem finanziellen Aufwand aber konnten fast Dreiviertel ihrer alten Substanz erhalten, saniert und an nachgewiesener Stelle wieder eingesetzt werden. Der Wiederaufbau der Sandsteinbrücke zeugt so von einem besonderen denkmalpflegerischen Interesse und einem sensiblen Umgang mit dem Bestand. © Julia Krieger/Saskia Müller