Spott und Häme im Netz

Fake-News im Krieg gegen die Ukraine: Foto aus mittelfränkischer Stadt soll Mariupol zeigen

vnp

5.5.2022, 14:14 Uhr
Der Martin Luther Platz in Ansbach, im Hintergrund die St. Gumbertus Kirche.

© BR/Philipp Kimmelzwinger Der Martin Luther Platz in Ansbach, im Hintergrund die St. Gumbertus Kirche.

Der Krieg gegen die Ukraine ist ein Krieg, der in Russland nicht Krieg genannt werden darf. Die Regierung um Präsident Wladimir Putin und Staatsmedien nennen den Einmarsch immer noch "Spezial-Operation". Das Internet wird dabei zur Plattform auch für Unterstützer von Putin, doch ein Versuch zur Verbreitung von Fake-News über Twitter sorgte nun für reichlich Spott. Ein User hatte ein Bild des Martin-Luther-Platzes in Ansbach als Beweis dafür benutzt, dass die Hafenstadt Mariupol gar nicht zerstört sei. Das Bild stammt jedoch von der Internetseite des Bayerischen Rundfunks und zeigt eindeutig: Ansbach.

Wie der Bayerische Rundfunk berichtet, hatte sich der Twitter-User selbst als Putin-Unterstützer bezeichnet. Er behauptete, Mariupol liege am 1. Mai gar nicht in Trümmern und postete ein Foto mit historischen Häusern und einem schmucken Platz. Nach Angaben des BR wurde das Bild aber von ihrer Homepage kopiert, es sei 2018 aufgenommen worden.

Tweet wurde gelöscht

Vielen Twitter-Nutzern konnte der User aber Nichts vormachen, es hagelte bissige Kommentare. Laut BR habe eine Userin daruntergeschrieben: "Ja, bin Sonntag auch in der Stadt gewesen, komisch, war nichts zerbombt. In Ansbach." Der Vorfall hat bereits Konsequenzen nach sich gezogen: Der Tweet ist nicht mehr zu finden, er sei entfernt worden und das Profil des Fake-News-Verbreiters wurde gesperrt. Und auf dem Martin-Luther-Platz in Ansbach ist alles okay.