Feuerwehr vor Ort

Feuer in historischer Sehenswürdigkeit von Dinkelsbühl: Was wir bisher wissen

sde

Stefan Blank

Region/Bayern

E-Mail zur Autorenseite

9.8.2023, 16:28 Uhr
Das Nördlinger Tor in Dinkelsbühls Altstadt stand in Flammen.

© Feuerwehr Dinkelsbühl Das Nördlinger Tor in Dinkelsbühls Altstadt stand in Flammen.

Feuer in einem der historischen Tortürme der Stadtmauer. Diese Nachrichte schreckte am Mittwochmorgen nicht nur die Bürgerinnen und Bürger von Dinkelsbühl auf. Ein Großaufgebot verschiedener Feuerwehren war im Einsatz und hatte den Brand in einem der Wahrzeichen der beliebten Touristenhochburg schnell unter Kontrolle. Der Schaden dürfte dennoch immens sein. Verletzt wurde bei dem Feuer glücklicherweise niemand.

Wie die Stadt Dinkelsbühl, der Eigentümer des Bauwerks mitteilt, hatte ein Bürger gegen 5.30 Uhr am Mittwoch Flammen hinter einem Fenster im Nördlinger Tor entdeckt und die Einsatzkräfte alarmiert. Die Feuerwehren von Dinkelsbühl und auch aus Feuchtwangen waren schnell vor Ort, setzten unter anderem zwei Drehleitern ein.

Zwei Stockwerke sind zerstört

"Der Brand war zwar um 7.10 Uhr bereits weitestgehend gelöscht, die Feuerwehren sind jedoch immer noch vor Ort, um bei möglicherweise wieder aufflammenden Glutnestern sofort reagieren zu können", erklärt Laura Krehn, die in der Stadt Dinkelsbühl für die Pressearbeit zuständig ist.

Doch wie sehr ist das denkmalgeschützte Bauwerk beschädigt? "Laut den Einsatzkräften sind die Decken des ersten und zweiten Stockwerks völlig zerstört", teilt Krehn mit. Die Feuerwehren konnten aber verhindern, dass die Flammen sich bis ins dritte Stockwerk ausbreiteten.

Dachstuhl blieb verschont

"Der Dachstuhl war nicht vom Feuer betroffen und blieb weitestgehend unversehrt", erklärt Krehn. Aber: "Durch die große Menge an Wasser, die zum Löschen des Feuers benötigt wurde, entstand jedoch ein großer Wasserschaden am Turm sowie den Nebengebäuden."

Mit einer Drehleiter löschten die Einsatzkräfte den Brand in dem Torturm.

Mit einer Drehleiter löschten die Einsatzkräfte den Brand in dem Torturm. © Feuerwehr Dinkelsbühl

Noch sei die Schadenshöhe nicht abschätzbar, "da das volle Ausmaß der Zerstörung noch nicht ersichtlich ist", erklärt Krehn. Am späten Vormittag sei noch immer Löschwasser unter der Tordurchfahrt aus dem Turm herausgetropft. "Das Gewölbe ist jedoch nicht beschädigt und wird wieder trocknen", teilt Krehn weiter mit.

Wie es zu dem verhängnisvollen Feuer kommen konnte, ist noch völlig unklar. Die Experten der Kriminalpolizei werden das Gebäude wohl am Nachmittag inspizieren. "Bis dahin kann keine Aussage zur Brandursache getroffen werden", meint Laura Krehn. "Das Technische Hilfswerk Dinkelsbühl ist ebenfalls vor Ort und versucht, einen provisorischen Zugang zum Turm zu ermöglichen, um den Ermittlern einen Einblick zu gewähren."

Oberbürgermeister ist "schockiert"

Das Nördlinger Tor wurde um das Jahr 1400 erbaut und ist eines der Wahrzeichen der beliebten Touristenhochburg. Die Räume im Torturm sind nach Angaben der Stadt an den Verein "Getreue des Königs Gustav Adolf 1632" vermietet. "Im Turm ist eine historische Wachstube untergebracht sowie wechselnde Ausstellungen", erklärt Laura Krehn. Dort seien zudem historische Gewänder und Uniformen aufbewahrt.

"Wir sind schockiert über einen weiteren Brand in unserem Dinkelsbühl", wird der aktuell in Schweden weilende Oberbürgermeister Dr. Christoph Hammer in der Mitteilung der Stadt zitiert. "Ich bin dankbar dafür, dass kein Mensch bei dem Feuer verletzt wurde und unsere Einsatzkräfte so schnell vor Ort waren. Ein großer Dank an dieser Stelle an Feuerwehr Polizei und THW für ihren unermüdlichen Einsatz in solchen Extremsituationen. Danke auch an die Feuerwehr aus Feuchtwangen für die Unterstützung."


Hier geht es zu allen aktuellen Polizeimeldungen.