Entwarnung in Ansbach:
Fliegerbombe entschärft: Fast 3000 Menschen können zurück in ihre Häuser
4.11.2021, 15:27 Uhr
Die Entschärfung der Fliegerbombe, die am Mittwochvormittag in der Bischof-Meiser-Straße gefunden wurde, konnte erfolgreich von der Fachfirma Tauber durchgeführt werden. Die beiden Zünder wurden unschädlich gemacht. Die evakuierte Bevölkerung kann wieder in ihre Wohnungen beziehungsweise zu ihren Arbeitsplätzen zurückkehren. Die Straßensperrungen werden aufgehoben. Anne Ziegler von der Stabsstelle von Oberbürgermeister Thomas Deffner rechnete damit, dass die Evakuierung bis zehn Uhr am Vormittag abgeschlossen ist, doch sie verzögerte sich um eine knappe halbe Stunde. Trotzdem sei alles gut angelaufen, sagte die Pressesprecherin.
Oberbürgermeister Thomas Deffner dankte allen Beteiligten: "Herzlichen Dank an alle Personen, die gestern und heute im Rahmen des Bombenfunds im Einsatz waren. Danken möchte ich auch allen Bürgerinnen und Bürgern für ihr Verständnis für diesen Einsatz und die damit verbundenen Einschränkungen."
Bereits um kurz nach 12.30 Uhr war der Heckzünder entschärft und der Frontzünder erfolgreich von der Bombe getrennt worden. Der Frontzünder musste allerdings vor Ort gesprengt werden, deshalb konnte erst gegen 14 Uhr Entwarnung gegeben und die Sperrung des Gebiets aufgehoben werden.
Zuvor wurde in einem Radius von 500 Metern um den Fundort evakuiert. Rund 2700 Anwohner mussten ihre Häuser verlassen. Zusätzlich waren Hunderte Beschäftigte betroffen - unter anderem die Regierung von Mittelfranken und Teile der Stadtverwaltung.
Um 9.30 Uhr ging das Sirenenwarnsystem los. Die Stadt teilte dazu mit: "Mit Hilfe der Katastrophenschutz-Sirenen soll die Bevölkerung zusätzlich auf die derzeitige Gefahrenlage hingewiesen und veranlasst werden, ihre Rundfunkgeräte einzuschalten und auf Durchsagen zu achten." Die Entwarnung nach Entschärfung der Bombe ist auch wieder über ein entsprechendes Sirenensignal erfolgt.
An der Räumung waren 128 Feuerwehrleute, 78 Polizistinnen und Polizisten, 88 Einsatzkräfte des THW, 62 des BRK und 15 der städtischen Führungsgruppe des Katastrophenschutzes beteiligt. Die insgesamt 371 Einsatzkräfte teilten die Sperrzone in vier zu überprüfende Abschnitte ein und machten sich um 8.15 Uhr auf, diese zu kontrollieren.
Notunterkunft und Bürgertelefon eingerichtet
Anwohner sollten am Morgen das Sperrgebiet selbstständig verlassen. Für diejenigen, die nicht bei Verwandten oder Freunden unterkommen konnten, war eine Notunterkunft im Carolinum Gymnasium eingerichtet.
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Nicht nur Anwohner spürten die Folgen. Auch die Züge konnten von 8 Uhr an bis zur offiziellen Entwarnung nicht mehr am Ansbacher Bahnhof halten. Bahnen fuhren zwar, der Halt in der mittelfränkischen Bezirkshauptstadt aber entfiel. Gegen 14.45 Uhr entwarnte auch die Deutsche Bahn nach der Entschärfung der Fliegerbombe: Züge verkehren und halten nun wieder fahrplanmäßig am Ansbacher Bahnhof.
Amerikanische 250-Kilo-Bombe
Immer wieder werden bei Bauarbeiten rund um den Ansbacher Bahnhof Fliegerbomben gefunden - zuletzt sorgte ein metallischer Gegenstand im September für Aufregung. Damals konnten Sprengstoffexperten nach Grabungen Entwarnung geben, diesmal handelte es sich aber tatsächlich um einen Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg. "Sie sieht aus wie eine Bombe, deshalb sperren wir vorsichtshalber ab" sagte ein Sprecher der Polizei am Mittwochvormittag. Sprengstoffexperten begutachteten den Blindgänger noch am Mittwoch. Ergebnis: Eine amerikanische 250-Kilo-Bombe mit zwei Aufschlagzündern wurde gefunden.