"Unbeschwerte Feier ermöglichen"
Nach tödlichem Anschlag in München: Auch Faschingsumzug in Mittelfranken abgesagt
20.02.2025, 12:20 Uhr
Der Ansbacher Kinderfasching am Rosenmontag findet dieses Jahr ohne Faschingsumzug statt. Nach dem Anschlag auf eine Verdi-Demonstration in München, bei dem eine Mutter und ihr Kind ums Leben kamen und fast 40 Menschen verletzt wurden, hat sich die Stadt Ansbach dazu entschieden, den Faschingsumzug der Kinder vom Martin-Luther-Platz zur Hofwiese abzusagen, wie es in einer Mitteilung vom Donnerstag heißt. Als Grund nannte sie die "weiterhin auch in Ansbach bestehenden abstrakt hohe Gefährdungslage".
"Unser Ziel ist es, den Kindern eine sichere, unbeschwerte Feier zu ermöglichen", erklärt Oberbürgermeister Thomas Deffner. "Die Sicherheit steht im Mittelpunkt unserer Entscheidung." Die Faschingsparty im Onoldiasaal soll aber weiterhin stattfinden.
Mehrere Faschings-Events in München abgesagt
Auch in München wurden nach dem Anschlag mehrere Faschingsveranstaltungen abgesagt. "Als Stadtfamilie erscheint es uns im Angesicht des Anschlags und insbesondere aufgrund des gewaltsamen Todes unserer Kollegin aus der Stadtverwaltung und ihrer kleinen Tochter unvorstellbar, unbeschwert auf dem Viktualienmarkt Fasching zu feiern", teilte die Stadt München gegenüber der "Deutschen Presse-Agentur" mit.
Sicherheitsvorkehrungen werden verschärft
Der Höhepunkt des Straßenkarnevals mit Millionen Menschen steht erst noch bevor. Die größten Umzüge dürften am Rosenmontag etwa in Köln, Düsseldorf und Mainz stattfinden.
Aus Furcht vor Angriffen auf Karnevalsumzüge werden die Sicherheitsvorkehrungen noch einmal verschärft. "Sie wurden angepasst, es gibt zusätzliche Auflagen im Vergleich zum vergangenen Jahr", sagte der Präsident des Bundes Deutscher Karneval, Klaus-Ludwig Fess, der Deutschen Presse-Agentur. Erste Umzüge seien bereits abgesagt worden.
Als Konsequenz aus dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt von Magdeburg werden Fess zufolge zum Beispiel zusätzliche Poller oder Fahrzeuge zum Schutz der Veranstaltungen aufgestellt. "Die Strecken werden neu bewertet. Es wird geschaut, wo Fahrzeuge in einen Zug fahren könnten." In Magdeburg war kurz vor Heiligabend ein Mann mit einem Auto über den Markt gerast. Sechs Menschen starben, fast 300 Menschen wurden verletzt.
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