Rückzieher der US-Army: Vorerst kein zweiter Campus für Ansbach

27.10.2020, 06:16 Uhr
Werden die Barton-Barracks, der Stützpunkt der US-Armee im Süden Ansbachs, doch nicht geschlossen? 

© dpa Werden die Barton-Barracks, der Stützpunkt der US-Armee im Süden Ansbachs, doch nicht geschlossen? 

Bereits vor fünf Jahren hatten die Amerikaner angekündigt, das Gelände zu räumen. Ein zweiter Campus der Ansbacher Hochschule und geförderter Wohnungsbau sollten dort entstehen. Nach einem Bericht der Fränkischen Landeszeitung (FLZ) ist die Zukunft jetzt wieder völlig offen.


Abmarsch aus Ansbach: US-Armee schließt Barton Barracks


Die US-Garnison habe auf Nachfrage der Zeitung mitgeteilt, dass alle vor fünf Jahren geäußerten Pläne wieder auf dem Prüfstand stünden. "Während Nato und Vereinigte Staaten ihre Verteidigungsplanung in Reaktion auf die strategische Veränderung im Sicherheitsumfeld fortsetzen, hat das US European Command die Aufgabe, jeglichen militärischen Nutzen und möglichen Verwendungszweck dieser vormals angekündigten Standorte, einschließlich Barton-Barracks, zu überprüfen", heißt es laut FLZ in der Stellungnahme. Noch im Januar hatte der Standort-Kommandant dem Ansbacher Stadtrat versichert, es werde bei dem Übergabetermin 2021 bleiben.

Reaktionen im Stadtrat

Dort, im Stadtrat, waren die Reaktionen auf diese Entwicklung unterschiedlich. Boris-Andre Meyer, Fraktionschef der Offenen Linken Ansbach (OLA), frage sich nun, so die FLZ, "ob man sich auf irgendein Wort der US-Armee verlassen kann". Es seien bereits beträchtliche Mittel der Stadt und viel Arbeit in die Planung geflossen.

Der CSU-Stadtrat und Landtagsabgeordnete Andreas Schalk sieht das gelassener. Planungen könnten sich ändern. Mit Wortbruch habe das nichts zu tun. "Erst wenn die Amerikaner das Kasernentor abschließen und den Schlüssel abgeben, können wir sicher sein, dass sie die Barton-Barracks wirklich räumen."

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