Tanzfeuerwerk der Extra-Klasse: Benefizabend am Carolinum

28.2.2016, 11:19 Uhr
Glitzer, Glanz und Gloria: Wiener Walzer gehörte natürlich dazu im Repertoire am Benefiztanzabend im Gymnasium Carolinum.

© Ronja Straub Glitzer, Glanz und Gloria: Wiener Walzer gehörte natürlich dazu im Repertoire am Benefiztanzabend im Gymnasium Carolinum.

18 verschiedene Gruppen, 21 Tanz-Acts aufgeführt von 180 Tänzern - das bekamen die Gäste bei der Benfiztanzshow des Gymnasium Carolinum am gestrigen Abend geboten. Die acht Schülerinnen Jasmin Maksimenko, Natalia Freus, Saskia Schuller, Paula Schreinecke, Klara Wegert, Annika Rach, Tabea Scherling und Alina Heuler boten ihrem Publikum am Samstagabend am Gymnasium Carolinum ein Tanzfeuerwerk der Extraklasse. Gemeinsam mit ihrer Lehrerin haben sie im Rahmen eines Projekt-Seminars die Benefizshow organisiert.

Dazu hatten sich sich ein Jahr lang mit Tanz befasst, ein Opernhaus und Tanztrainings besucht. Schließlich machten sich die acht Gymnasiastinnen auf die Suche nach Sponsoren, kümmerten sich um das Programm, den Aufba und die Werbung. Die Mühe hatte sich gelohnt: Es kamen 450 Gäste in die Schulturnhalle. "Mir fällt ein Stein vom Herzen, dass heute so viele Menschen gekommen sind. Das ist die beste Belohnung für uns", sagte Paula Schreinecke glücklich.

Rokoko-Show trifft ABBA-Glamour

Den Eröffnungstanz zeigte ein Rokoko-Tanzpaar, natürlich stilecht gekleidet. Die Frau im roten, langen Rokoko-Kleid, der Mann mit Wams, Schnallenschuhen und Kniebundhose.

Im krassen Gegensatz dazu folgte eine Gruppe, die in schrill-bunten Kostümen zu den Liedern von ABBA tanzte.

Doch das war erst der Anfang. Die Zuschauer bekamen eine breite Palette unterschiedlicher Tanzstile zu sehen: Ballett, Walzer, Lateinformation, Boogie, Tanztheater, Rock ’n’ Roll, Stepptanz, Irish Dance, Flamenco, Line Dance, Jazzdance, eine Michael Jackson Imitation, Capoeira, Turnen, orientalischer Tanz, Hip Hop und Musica.

Eine besonders außergewöhnliche Tanzart bot außerdem die Gruppe "Curió Capoeira". Mit einer Mischung aus Kampf und Tanz führten vier Frauen und ein Mann die brasilianische Kampfkunst vor.

Einen klaren Kontrast dazu zeigten die Tänzerinnen und Tänzer der Tanzschule Springer: Mit einem Wiener Walzer verkörperten sie "eine Welt der Harmonie", wie die Moderatorinnen ankündigten. In glitzernden weißen Kleidern und schwarzen Anzügen schwebten die Paare über das Parkett.

Ein neuer Gegensatz war da die Hip-Hop-Gruppe "Dance 14s", die sich bereits für die nächste Weltmeisterschaft qualifiziert hat. Mit Löchern in der Hose und Mützen auf dem Kopf zeigten sie die freche Seite des Hip Hop und bewiesen Körpergefühl.

Improvisationstalent gehört dazu

Bei der nächsten Gruppe, "Taller Flamenco", hakte die Musikanlage, aber für die Tänzerinnen war das kein Problem. Souverän legten sie kurzerhand einen improvisierten Auftritt hin. Angefeuert vom Publikum, zeigten die Frauen mit rotem Hut, wie sie Hüften zur spanischen Musik schwingen können - die Gäste waren begeistert, die Tänzerinnen auch.

Der TSV 1860 Ansbach vermischte in seinem Programm eine Tanzchoreografie und eine Turnvorführung. Salto, Flic Flac und Spagat sah bei den Mädchen so elegant und mühelos aus, als würden sie auch im Alltag nichts anderes tun.

Das Finalfeuerwerk zündeten "CeM.J. & The J’s". Der Profitänzer sah nicht nur optisch sondern auch choreografisch dem King of Pop Michael Jackson zum Verwechseln ähnlich.

"Der Abend war ein Erfolg für uns alle", sagte eine der Organisatorinnen, Paula Schreinecke anschließend. "Mit solch einer Vielfalt an Tänzen konnten wir das Publikum begeistern."

Durch Eintrittskarten und in einer Spendenbox am Buffett und mit einer Einzelspende konnten die Schüler rund 4800 Euro sammeln. Das Geld kommt der  Primary School Sankt James in Kenia zugute. Damit soll in eine Buslinie investiert werden, die die Schüler aus weiter entfernten Orten in die Schule bringen wird. Derzeit müssen die kenianischen Schüler oft bis zu zehn Kilometer in die Schule laufen. Auf das Projekt wurden die Schüler durch Ulrich Rach aufmerksam, den Großvater von Organisatorin Annika Rach. Ulrich Rach betreut das Projekt Mission Thika bereits seit 1991  in der katholischen Pfarrgemeinde St. Marien in Nürnberg.

Der 69-Jährige war 33 Jahre Ressortleiter bei den Nürnberger Nachrichten und schrieb damals auf Wunsch einer Leserin einen Artikel über die schlechten Zustände in Kenia. "Daraufhin kamen so viele Spendengelder zusammen, dass eine Schule und ein Krankenhaus gebaut wurden", so Rach. Das Projekt wächst weiter und mit dem Erlös des Benefizabends geht es wieder einen Schritt weiter.
 

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