Ungewohnter Geschmack

Auf bayerischem Volksfest: Wirt muss Bier wegschütten - weil es nach Radler schmeckte

25.07.2022, 12:44 Uhr
Die ersten acht Tage des 60. Jubiläumsvolksfest liefen bestens - doch dann leerten sich die Zelte schneller als sonst.

© Ralph Peters via www.imago-images.de Die ersten acht Tage des 60. Jubiläumsvolksfest liefen bestens - doch dann leerten sich die Zelte schneller als sonst.

Die ersten acht Tage des Volksfestes waren erfolgsversprechend: Doch am Freitag und Samstag kam die Kehrtwende - denn plötzlich wurde Bier ausgeschenkt, das einen ungewohnten Geschmack aufwies.

"Irgendwie nach Radler": So soll das Bier laut Besuchern geschmeckt haben, berichtet der Münchner Merkur. Dementsprechend sank die Nachfrage immer weiter - und die Besucherinnen und Besucher des Volksfestes kauften immer weniger.

"A weng traurig is scho"

Auch ein treuer Mitarbeiter, Peter Hauer, gibt zu: "A weng traurig is scho". An den beiden Tagen sind rund 30 Hektoliter weniger ausgeschenkt worden. Insgesamt seien es seinen Schätzungen zufolge im Volksfest 2022 knapp 400 Hektoliter gewesen. Auch das Essen wurde in geringerer Menge verkauft: Am Sonntag gab es noch genügend.

Auf Facebook entschuldigte sich das Volksfest Taufkirchen im Namen der Brauerei. Es lag wohl an einem technischen Fehler beim Verarbeiten des handwerklich gebrauten Bieres aus den Lagertanks, der den Geschmack verfälscht hatte. Am Sonntag wurde sichergestellt, dass es wieder wie gewohnt schmeckt.

Drei Mal geweint

Für Familie Jell war es ihr 25. und zugleich letztes Jahr als Festwirte. Mit dieser Veranstaltung wollten sie feiern - und zugleich Abschied nehmen. "Ihr seid nicht nur Familie für mich, sondern Teil meines Lebens geworden", sagt Helmut Jell zu seinen Mitarbeitern. Und trotz des Ausnahmezustandes, war das Fest "Bombe" für ihn. "Extrem friedlich und viele Leute, die uns einen unglaublichen Abschied bereitet haben", erzählt er. Das brachte ihn am Festsonntag sogar zum Weinen - und das drei Mal. Auch sein Großcousin Franz Jell fand es traurig aufzuhören - "aber wir haben es so entschieden".

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