Burgbenheimer Mammutbaum zog um

12.9.2011, 11:25 Uhr
Burgbenheimer Mammutbaum zog um

© Hans Diether Hildenstein

  Den stattlichen Baum, der Stamm hat an der Basis einen Umfang von 2,40 Metern, stellte Otto Halla der Stadt zur Verfügung. Gemeinsam mit seinem Sohn Uwe hatte er 1988 einen zirka 15 Zentimeter großen Mammut­sämling am Rand seiner Streuobst­wiese gepflanzt, der Dank guter Pfle­ge prächtig gedieh. Als feststand, dass der Mammutbaum verpflanzt wird, hatten Mitarbeiter der Heide­cker Firma schon ein Jahr zuvor die Erde umgegraben, den schweren Lehmboden mit lockerem Erdreich verbessert und ein Substrat zur Fein­wurzelbildung hinzugefügt. Am Donnerstag, 8. September, rückte die Firma mit einem schweren Spezialfahrzeug an. Mit dessen riesiger, halbkugelfö­rigen Greiferschaufel, die den gesam­ten Wurzelballen umschließt, wurde der Baum vorsichtigt aus dem Boden gehoben. Nach seiner Entnahme, die problemlos vonstatten ging, wurde der Mammutbaum mit seiner hohen kegelförmigen Krone, von den beiden mit stählernen Zähnen bewehrten Greiferhälften im unteren Bereich si­cher umschlossen, mit dem Spezial­fahrzeug durch die Stadt ins Gründ­lein befördert. Den außergewöhn­lichen Transport beobachteten etliche staunende Zaungäste.

Am Fuße des Staudammwalls, un­weit des Wohnmobil-Stellplatzes, war zuvor mit den Greifern des Spezi­alfahrzeuges die neue Pflanzgrube ausgehoben und das Erdreich mit ei­nem Kleinbagger aufgelockert wor­den. In diese vorbereite Grube wurde schließlich der große Baum wieder sachte abgesenkt. Damit sich keine Staunässe bilden kann, wurde rund um den Wurzelbereich ein schmaler Streifen ausgebaggert und darin ein für die Regulierung des Wasserhaus­halts wichtiges Drainagerohr verlegt. Schließlich wurde noch der mit Hu­mus und Lavagranulat vermischte Erdaushub eingearbeitet und kräftig bewässert.

Zum Schutz gegen die Un­bilden Drainage gegen Staunässe des kommenden Winters umwickelten die Baumspezialisten den astfreien Teil des Stamms mit Sacklein­wandstreifen. Mit vor Ort waren Bürgermeister Matthi­as Schwarz und Stadt­gärtner Ernst Grefig, die die Großbaumver­pflanzung initiiert hat­ten. Beide zeigten sich mit dem reibungslosen Ablauf und dem Resul­tat der Aktion überaus zufrieden. Die Vorgän­gerpflanze an diesem Standort, ein wesent­lich kleinerer Mam­mutbaum, wurde be­reits vor einigen Wo­chen von der Stadtgärt­nerei ans Ufer des Landschaftssees umge­siedelt.

Über 90 Meter hoch Der immergrüne Mammutbaum, auch Bergmammutbaum oder Wellingtonie ge­nannt, gehört zu den Zypressengewächsen. Er kann über 90 Meter hoch werden und an der Basis einen Stammdurchmesser von mehr als zwölf Me­tern erreichen. Der Wuchs junger Bäume in die Höhe geht relativ langsam vonstatten. Dafür nimmt der Stammumfang außer­gewöhnlich schnell zu. Heimat des Mam­mutbaums sind die Westhänge der Sierra Nevada im US-Bundes­staat Kalifornien. Die ältesten Exemplare sind schätzungsweise 3000 Jahre alt. Vom Vo­lumen her gesehen, gel­ten sie als die größten Bäume der Erdge­schichte. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts gibt es Mammutbäume auch in Mitteleuropa. Meist stehen sie als Einzelbäume in Park­anlagen. hdh

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