Farbauswahl für Windsheimer Gymnasium sorgt für Streit

15.5.2013, 09:54 Uhr
Farbauswahl für Windsheimer Gymnasium sorgt für Streit

© Claudia Lehner

Schon bald, in der Woche nach Pfingsten, soll mit den Abbruch­arbeiten am Bad Windsheimer Gymnasium begonnen werden. Die Turnhalle und daran angeschlossene Räume, in denen zum Beispiel Musik unterrichtet wurde oder die Kreisbücherei untergebracht war, werden eingerissen. Anstelle des schon recht mitgenommenen Ge­bäudes wird für insgesamt rund 11,5 Millionen Euro ein neues errichtet.

Über die Baupläne war bereits ent­schieden worden. Bei der jüngsten ge­meinsamen Sitzung des Schul-, Kul­tur- und Sport- sowie des Bauaus­schusses ging es nun um die Feinab­stimmung des Farbkonzepts. Die bei­den Beschlüsse der Ausschüsse wur­den nach einiger Diskussion einstim­mig gefasst. Jedoch sollen, wenn der Rohbau steht, vor Ort noch einmal die genauen Farben festgelegt werden.

Helles Gelb und kräftiges Rot sollen gegen das helle Grau der Wände stehen, wie Architekt Peter Giessegi anhand von Mustern und far­bigen Plänen zeigte: Bordeaux-Rot in den Fluren, am Boden der Turnhalle, an der Decke der Arkaden und an einzelnen Wänden sowie ein helles Gelb am Boden der Klassenräume. Die Böden sollen fast überall mit Li­noleum ausgelegt werden, um eine einheitliche Pflege zu ermöglichen.

In der Bibliothek soll ein Teppich liegen, in den Sanitärräumen sind es Fliesen, auch hier mit farblichem Ak­zenten. Die Türen sollen ebenfalls bordeaux-rot sein. Auch die Umklei­den soll durch die Farben Rot und Gelb bestimmt werden. Die Außen­wände des Gebäudes werden beige verputzt. Auch hier gibt es aber Berei­che in Rot, wie die Decke der Arka­den. Angesichts der beiden kräftigen Farben sollten die Wände in den Klas­senräumen weiß gestrichen werden und – so die Empfehlung des Architekten – auch die Mö­bel gehalten werden.

Besonders das dunkle, leicht in Richtung Bordeaux gehende Rot sorgte für eini­ge Bedenken bei etlichen Kreisräten. Besonders Hil­degard Schlez (FWG) und Ruth Billmann (SPD) zeig­ten sich skeptisch. Rot sei dafür bekannt, dass es eher aggressiv mache, so Bill­mann. Die dunkle Farbe könne drückend wirken, wurde auch geäußert, und auf den Böden könnte Schmutz besser zu sehen sein. Georg Gerhäuser be­fürchtet, die Markierungen der Sportfelder könnten auf dem roten Hallenboden schwer zu erkennen sein.

Keine Container nötig

Der Architekt versuchte die Bedenken zu zerstreuen, die Farbpsychologie sei durchaus berücksichtigt worden. „Ein geerdeter, dunkler Boden ist besser. Man denkt nicht, dass man schwimmt“, nannte Giessegi einen positiven Aspekt. Auch sei Dreck dort nicht be­sonders gut zu sehen, dafür die Markierungen für den Sport durchaus. Gerne ange­nommen wurde sein Vor­schlag, die Farben im Roh­bau noch einmal anzusehen und dann die genauen Nuan­cen festzulegen.

Kreiskämmerer Richard Treuheit hatte noch einiges zum Ablauf der Baumaß­nahmen zu sagen, wir be­richteten. So freut er sich, dass für die Übergangszeit keine Container benötigt werden. Die Bücherei zog in das ehemalige Möbelhaus in der Stellergasse um. Im Kel­ler der Schule wurde ein Computerraum eingerich­tet. Beim Sportunterricht werde es etwas eng. Über­gangsweise könnten die Halle am Schulzentrum und die Judohalle mit genutzt werden. „Alle geben etwas Sport ab“, lobte Treuheit das Entgegenkommen der dortigen Schulen. Am Dienstag soll es mit dem Abriss losgehen. Die Bau­stelle wird derzeit eingerich­tet.

Keine Kommentare