Große Hilfe für Klärwärter durch Computer
15.11.2019, 17:42 Uhr
Im Grunde geht es darum, dass Mitarbeiter der Gemeinde über einen PC die kompletten Abwasseranlagen im Auge behalten und teilweise sogar steuern können sollen. Der Software-Entwickler ServKomm stellt dazu Basisdaten für alle möglichen technischen Anlagen zur Verfügung. Das erleichtere die ständig nötige Wartung sowie auch das Vorgehen bei jederzeit möglichen Störungen, erklärte Uwe Härtfelder. In der Praxis bedeutet das, dass dem Klärwärter automatisch jeden Tag angezeigt wird, was für Aufgaben ihn heute erwarten.
Wolfgang Schmidt, der Klärwärter der Marktgemeinde, veranschaulichte die dadurch mögliche Erleichterung seiner Arbeit: Aktuell habe er Dutzende Aktenordner, die er durchforsten muss, wenn er irgendein Problem entdeckt hat oder die nächste Wartung ansteht. Mit der Software wisse er nach wenigen Mausklicks nicht nur, wo das Problem liegt, sondern auch, wie er es lösen kann.
Gut für die Dokumentation
Zusätzlich protokolliert die Software alle Arbeiten rund um die technischen Anlagen, was vor allem Bürgermeister Frank Müller als ganz entscheidend erachtete. Die Dokumentationspflicht gegenüber den Behörden sei mittlerweile ein großes Problem. "Das wird immer mehr."
Härtfelder brachte es mit einem Satz auf den Punkt: "ServKomm ist im Prinzip ein Ersatz für mehr Personal." All die Beiträge verleiteten Stefan Schmidt zur expliziten Nachfrage, ob die Gemeinde im Abwasserbereich "de facto unterbesetzt" sei. Frank Müller bestätigte das und Hauptamtsleiter Sebastian Breideband ergänzte: Jüngst habe es – während Wolfgang Schmidt mal nicht da war – den Fall gegeben, dass man "wochenlang rumtelefoniert" hat, weil etwas kaputt war. Zwar gibt es einen Vertreter, doch der kenne die Anlagen eben nicht so gut wie Schmidt. Mit der Software hätte sich der Vertreter "viel leichter" getan, zeigte sich Zweiter Bürgermeister Karl Riedel sehr sicher.
Über die Allianz
Für Jochen Prinzkosky sei die Kläranlage "die wichtigste Anlage der Gemeinde, wenn das die Mitarbeiter entlastet, ist da schon viel gewonnen". Er griff auf, was Härtfelder eingangs kurz angeschnitten hatte: Wenn beispielsweise alle Mitglieder der Kommunalen Allianz Neustadt und Land – die Klärwärter der Mitgliedsgemeinden vertreten sich teilweise gegenseitig – das System einführten, wäre man in Notfällen besser gerüstet.
Die Leistungen des Herstellers inklusive Software würde die Gemeinde mieten, erklärte Härtfelder. Die Kosten sind abhängig von der Zahl der Anlagen. Ipsheim müsste monatlich 615 Euro bezahlen und außerdem keine weiteren technischen Voraussetzungen schaffen, damit die Software ihre Arbeit leisten kann. Nur ein paar zusätzliche Kameras müsste man kaufen, sagte Müller und plädierte dafür, dass Klärwärter Schmidt das mal testen solle. Dann sehe man weiter.
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