In Corona-Zeiten: Zurück zur inneren Mitte
4.12.2020, 06:00 UhrHusten, Schniefnase, wenig Sonne und nasskaltes Schmuddelwetter: Winter ist auch Erkältungszeit. Gerade in Zeiten des Coronavirus ist es wichtig, das Immunsystem zu stärken und dadurch weniger anfällig für Viren und Bakterien zu werden. In der neuen Serie der Windsheimer Zeitung "Fit durch den Winter" wollen wir Sie durch die nächsten Wochen begleiten – hoffentlich immer bei bester Gesundheit. Rita Klenk, Kursleiterin für Yoga, zeigt im zweiten Teil, wie Yoga helfen kann zur eigenen Mitte zu finden.
Achtsam sein
Einatmen. Ausatmen. Zur Ruhe kommen. Den eigenen Körper spüren. Achtsam sein. Frieden finden. Dankbarkeit. Dass Yoga zu Rita Klenks Leben gehört, hat die 59-Jährige schon früh gefühlt. Bis die Bad Windsheimerin es in ihr Leben integriert hatte, ist einige Zeit vergangen. Nun ist es ein fester Bestandteil.
1997 baute Rita Klenk mit ihrem Mann dessen Praxis für Ergotherapie, Vitavis Leben, in Bad Windsheim mit auf, das hatte damals Vorrang. 2002 begann sie eine Ausbildung zur Qigong-Kursleiterin, 2012 folgte eine für Tai Chi und 2014 war Yoga an der Reihe. Ohne eigene Erfahrungen stürzte sie sich in die Yoga-Ausbildung. "Ich hatte vorher nie einen Kurs besucht, was ich hatte, war das Bedürfnis Yoga zu machen." Abstrakte, ihr zunächst unbekannte Fachbegriffe erwarteten sie in der Ausbildung, eine "anstrengende Zeit". Heute gibt Rita Klenk Präventionskurse für das Gesundheitspräventionsprogramm der Krankenkassen, unter anderem in der Praxis ihres Mannes. Ihre Kurse sind durch die Zentrale Prüfstelle für Prävention zertifiziert.
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Ganzheitlichkeit, Achtsamkeit und Harmonie stehen bei Yoga im Fokus. Die Asanas, die verschiedenen Körperstellungen, würden helfen über sich selbst zu lernen, ein Gefühl für den eigenen Körper zu entwickeln und innere Ruhe zu finden.
Auch helfe Yoga, um körperlich fit zu werden. "Man kann in jedem Alter beginnen", sagt Rita Klenk. In ihren Kursen versucht sie, einen Wechsel zwischen haltenden, fließenden und kraftvollen Übungen zu bieten. "Wir sind auf Leistung geprägt, darum geht es aber nicht." Ist eine Übung zu anstrengend, darf man sich zurückziehen oder die Stellung früher zu Ende bringen. Wichtig sei, sich selbst Zeit zu geben. Die Entwicklung beim Yoga komme nicht durch Druck, sonder von ganz allein. Auch kleine Impulse würden etwas bewirken. "Es ist ein Prozess."
Richtig mache man es, wenn man Freude spürt, der Atem ruhig fließen kann. Yoga diene auch der Stressreduktion, weil man sich auf die Gegenwart konzentriert, sich erdet und ankommt. "Im Kopf gibt es keinen Stillstand", sagt Rita Klenk. Lenkt man die Achtsamkeit, werde man ruhig. "Hat der Geist eine Aufgabe, ist er zufrieden." Auch könne man versuchen, alles mit Wohlwollen zu betrachten und ein inneres Lächeln aufzusetzen. Dass die Teilnehmer ihrer Kurse im Anschluss freier wirken, stellt Rita Klenk immer wieder fest.
Die Gruppe ist wichtig
Zwar gibt es "1000 Bücher und Videos im Internet", um Yoga zu erlernen, doch Rita Klenk ist sich sicher: "Das ersetzt kein Handanlegen, man braucht die Korrektur, um es zu verinnerlichen." Wachstum sei so möglich. Auch sei die Energie und Spiritualität, die in einer Gruppe entsteht, eine andere. Rita Klenk empfiehlt deshalb ganz klar, sofern es die Pandemie-Lage wieder zulässt, bei Interesse einen Kurs zu besuchen.
Wer dennoch schon daheim probieren will, kann mit einem leichten Yoga-Flow starten, immer auf die Dosierung achtend, und spüren wie es sich anfühlt. Seitbeugen oder leichte Rumpfrotationen eignen sich zum Einstieg. Die Arme nach oben strecken, den Boden bewusst mit den Füßen spüren, die Hände zusammenführen, kopfüber loslassen. Entsteht Unruhe, "dann ist man zu streng mit sich", sagt Klenk. "Jeder hat seine eigenen Grenzen, jeder geht seinen Weg."
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